„Perlenhochzeit“ zwischen Niederösterreichischem und dem Sächsischen Landtag
Ob es vor 30 Jahren Liebe auf den ersten Blick war, ist nicht überliefert. Fest steht jedoch, dass die Zusammenarbeit der Landtag von Niederösterreich und Sachsen von Beginn von Sympathie und Freundschaft geprägt waren. Im Jahr 1992 begann auf Initiative der damaligen Landtagspräsidenten Franz Romeder und seines Sächsischen Gegenübers Präsident Erich Iltgen der Austausch zwischen den Landtagparlamenten. Damals suchte man aktiv nach Partner-Landtagen um die Dynamik der Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nutzen zu können und sich im neu ordnenden Europa zu finden. „Beide Bundesländer haben ähnliche Herausforderungen wie aktuell der Ausbau eines leistungsstarken Internet-Netzes oder die Folgen des Ukraine-Kriegs zu bewältigen. Da macht ein Austausch, wie der jeweils andere Partner damit umgeht und welche Lösungswege er eingeschlagen hat, viel Sinn. Was mich aber besonders freut, ist die Tatsache, dass die gute Zusammenarbeit nicht nur eine fachliche Ebene betrifft, sondern auch Freundschaften zwischen einzelnen Beteiligten entstanden sind“, hält Niederösterreichs Landtagspräsident Karl Wilfing bei den Jubiläumsfeiern anlässlich des Delegationsbesuchs in Sachsen fest.
Für den Sächsischen Landtagpräsidenten Matthias Rößler ist die Partnerschaft mit Landtag von Niederösterreich die intensivste auf europäischer Ebene: „Zu Beginn sind beide Länder ins Herz Europas gerückt und auch jetzt haben wir viele ähnliche Interessen. Unsere beiden selbstbewussten Bundesländer sind Behüter des Föderalismus und es ist nicht verwunderlich, dass ich in der Konferenz der deutschsprachigen Landtagspräsidentinnen und Landtagspräsidenten sehr häufig die niederösterreichische Position unterstütze und vice versa Niederösterreich die sächsischen Vorschläge mitträgt.“
Bei der Delegationsreise wurde entsprechend nicht nur das Jubiläum der Zusammenarbeit gefeiert, sondern es gab auch einen inhaltlichen Austausch. Allen voran ging es darum, wie man den Zivil- und Katastrophenschutz stärken und auch künftig genügend Freiwillige dafür finden kann. Da bei den sächsischen Gastgebern die Initiativen aus dem blau-gelben Bundesland im Bereich des Zivilschutzes und der Brandschutzerziehung auf Interesse stießen, wurde vor Ort und Stelle ein Gegenbesuch auf Funktionärsebene vereinbart. „Das ist ein gutes Beispiel für den Sinn und Zweck der Zusammenarbeit unserer beiden Landtage: Wir profitieren von den Erfahrungen des jeweils anderen. Und damit profitieren unsere beiden Regionen“, kommentieren die beiden Landtagspräsidenten Wilfing und Rößler.