Zusammenfassung
Antrag des Wirtschafts- und Finanz-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-449/XX-2024 – NÖ Wirtschafts- und Tourismusfondsgesetz, Änderung
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Kocevar (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Präsidentin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Ich bin Touristiker, gelernter Touristiker, 20 Jahre auch in dieser Branche tätig gewesen und daher ist natürlich für mich dieser Bericht auch hochinteressant, weil er sehr viele interessante Details bringt und aus Sicht der Sozialdemokratie dürfen wir zuerst einmal zum Punkt 448, dem Jahresbericht des Wirtschafts- und Tourismusfonds und der Niederösterreich-Werbung unsere Zustimmung und Kenntnisnahme überbringen, weil letztendlich hier auch klar dargelegt wurde, dass genau das, was der Kollege Hauer gesagt hat, den Rechnungsabschluss... er entspricht den gesetzlichen Vorschriften. Zum Punkt 449, der ist natürlich sehr interessant, meine Vorredner haben ja schon einige Punkte erwähnt. Ich möchte mich ein bisschen auf diese Tourismusberichte konzentrieren und wir unterstützen auch die Änderung, dass hier zusätzliche finanzielle Mittel hier in die Förderung der regionalen Infrastruktur, der regionalen betrieblichen Investitionen auch unterstützt werden zur Förderung der Freizeitwirtschaft und so weiter. Aber und das ist schon auch ein Punkt, die Frage wird dann letztendlich auch zu beantworten sein: Wo gehen diese zusätzlichen Mittel tatsächlich hin? Weil wir erleben das ja tagtäglich auch in unseren Gemeinden: Die österreichischen Wirtshäuser sterben aus und das meistens so, weil der Aufwand immer größer wird, weil das Risiko immer größer wird, weil die Investitionen auch immer größer werden und es sich immer weniger – vor allem junge – Töchter und Söhne, die letztendlich den Betrieb von den Eltern übernehmen sollten, nicht mehr antun wollen und entweder sterben diese Wirtshäuser dann in unseren Gemeinden – und da rede ich nicht nur von den ländlichen Gemeinden, sondern auch mittlerweile von größeren urbanen Bereichen – oder, das erleben wir auch, es kommen Kebabhäuser hin. Jetzt bei aller Wertschätzung zu Kebabhäusern, aber letztendlich ersetzt das auf die Dauer nicht ein österreichisches Gasthaus, wo letztendlich auch ein soziales Leben in den Gemeinden stattfinden soll. (Beifall bei der SPÖ, Abg. Dorner und Abg. Punz, BA.) Und daher ist es letztendlich auch ganz wichtig, wo diese regionalen Fördermittel auch landen und ich lade sie ein: Schauen sie einmal auf irgendwelche digitalen Buchungsplattformen und ich habe mir die letzten Tage ein bisschen die Mühe gemacht und habe einfach wahllos und ziellos eine Juli-Woche herausgenommen – zwei Erwachsene, ein Kind – eine Woche in Österreich, in dem Fall natürlich in Niederösterreich, einen Urlaub und dann selektieren sie nur ein paar Dinge – also wir reden jetzt noch gar nicht von 5-Stern-Hotellerie, wir reden nicht von All Inclusive, wir reden von einem Frühstückshotel in der Nähe von einem See oder von einem Berg, wo man touristisch einfach ein bisschen eine Infrastruktur vorfindet. Und wenn Sie da in eine durchschnittliche Kalkulation gehen, dann kommen Sie für eine Woche für eine Familie mit einem Kind bei 2.500 Euro zu liegen. Und ich glaube, da muss der Tourismusfonds auch ganz bewusst ansetzen und Förderansätze schaffen – und ich sage das nicht als Kritik an die Betriebe, die diese 2.500 Euro verlangen, sondern die müssen sie verlangen, weil einfach die Rahmenbedingungen sie dazu zwingen, so teuer zu sein, um kostendeckend zu arbeiten oder Geld zu verdienen, und wenn Sie genau denselben Buchungszeitraum eingeben und irgendein bekanntes Urlaubsziel eingeben – ich sage jetzt Kroatien oder auch Ägypten – dann kommen Sie auf einen Durchschnitt von 2.100 Euro und dann brauchen wir uns nicht zu wundern, warum österreichische und niederösterreichische Landsleute ihr Zielgebiet mit ihrer Familie und mit ihren Kindern am Meer in ein All-Inclusive-Hotel verbringen, wenn Sie sich dadurch 400 Euro in Summe ersparen, da noch den Flug dabei haben und bei uns mit dem Privat-Pkw fahren müssen, tanken müssen, dann eine Frühstückspension kriegen und und und. Also hier darf ich an alle appellieren: Schauen wir gemeinsam auch im Ausschuss, dass wir diese zusätzlichen regionalen Fördermittel wirklich dem österreichischen und niederösterreichischen Tourismus zugutekommen lassen, dass er wettbewerbsfähig bleibt und wettbewerbsfähiger werden kann, dass letztendlich die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher ihre Urlaube nicht anhand des Budgets, sondern anhand dessen, dass sie in Niederösterreich auch wirklich bleiben wollen und den Kindern unsere Badeseen und unsere Berge näherbringen wollen, auch wirklich nutzen können. Danke vielmals. (Beifall bei der SPÖ.)
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