Zusammenfassung
Antrag des Bildungs-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-318/XX-2024 – Doktoratsstudiengänge an österreichischen Fachhochschulen
Berichterstatter
Redner
- Indra Collini (NEOS) Tagesordnungspunkt 7 Video und Sitzungsbericht
- Georg Ecker (GRÜNE) Tagesordnungspunkt 7 Video und Sitzungsbericht
- Kathrin Schindele (SPÖ) Tagesordnungspunkt 7 Video und Sitzungsbericht
- Anja Scherzer (FPÖ) Tagesordnungspunkt 7 Video und Sitzungsbericht
- Marlene Zeidler-Beck (ÖVP) Tagesordnungspunkt 7 Video und Sitzungsbericht
Abstimmung
Antrag angenommen: Zustimmung ÖVP, FPÖ, SPÖ, NEOS, Ablehnung GRÜNE
Video-Übertragung der Sitzung
Den textlichen Auszug des Sitzungsberichts finden Sie nach dem Video.
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Zweiter Präsident Waldhäusl:Wir kommen zum Verhandlungsgegenstand Ltg.-318, Antrag der Abgeordneten Mag. Zeidler-Beck, Sommer u.a. betreffend Doktoratsstudiengänge an österreichischen Fachhochschulen. Ich ersuche Herrn Abgeordneten Edlinger, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatter Abg. Edlinger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Hoher Landtag! Ich berichte zur Ltg.-318, einem Antrag des Bildungs-Ausschusses über den Antrag der Abgeordneten Zeidler-Beck, Sommer u.a. betreffend Doktoratsstudiengänge an österreichischen Fachhochschulen. Mit diesem Antrag soll ein Gesetz initiiert werden, das den Fachhochschulen ermöglicht auch Doktoratsstudiengänge anzubieten. Damit soll der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Österreich gestärkt werden, um für künftige Entwicklungen auch gerüstet zu sein. Derzeit gibt es für Privatuniversitäten bereits die Möglichkeiten, Doktoratsstudiengänge anzubieten. Das soll auch für die Fachhochschulen geschaffen werden. Ich komme daher zum Antrag des Bildungs-Ausschusses (liest:)
"Der Hohe Landtag wolle beschließen:
Die Landesregierung wird aufgefordert, an die Bundesregierung heranzutreten und sich dafür einzusetzen, dass durch Änderungen der bundesrechtlichen Bestimmungen konkrete Möglichkeiten geschaffen werden, an Fachhochschulen qualitätsgesichert und auf Basis von Akkreditierungsentscheidung anerkannter Qualitätssicherungs- und Zertifizierungsagenturen Doktoratsstudien einzurichten."
Geschätzter Herr Präsident, ich ersuche um Debatte und Abstimmung.
Zweiter Präsident Waldhäusl: Ich eröffne die Debatte und erteile Abgeordneter Indra Collini von den NEOS das Wort.
Abg. Mag. Collini(NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Nur ganz kurz – weil uns rennt ein bisschen die Redezeit davon – möchte ich zu dem vorliegenden Antrag etwas sagen, weil es ja um ein Bildungsthema geht und Bildung ist NEOS Herzensthema. Ganz konkret geht es jetzt hier um die tertiäre Bildung, um die Fachhochschulen. Grundsätzlich muss man hier sagen: Fachhochschulen sind eine supertolle Ergänzung zu den Universitäten. Das Großartige an Fachhochschulen ist, dass sie maßgeschneiderte Ausbildungen für ein Berufsbild anbieten, dass sie – gerade, wenn sie in den Bundesländern sind – Köpfe ins Bundesland bringen, die dann auch hier bleiben, die jungen Menschen, die auch hier bleiben können und wichtig für den Wirtschaftsstandort sind. Und wir haben natürlich auch an den Fachhochschulen diesen großen Vorteil, dass man hier eine bessere, eine nähere, intensivere Zusammenarbeit auf Landesebene natürlich mit Programmen auch machen kann, weil sie nicht wie die Universitäten ausschließlich in der Verantwortung des Bundes liegen. Ich finde das super, dass es die Chance gibt, dass die Fachhochschule St. Pölten gemeinsam mit den Fachhochschulen in Vorarlberg und in Tirol zu einer europäischen Universität aufgebaut werden soll. Und ich finde, diese Chance sollten wir nutzen. Konkret geht es hier unter anderem auch um die Implementierung von Doktoratsstudien an diesen Fachhochschulen und auch das ist aus unserer Sicht eine große Chance. Es gibt nur einen Punkt, auf den ich hinweisen möchte, mir schon auch ein großes Anliegen ist: Wichtig ist, dass wir auch darauf schauen, dass die Qualität dieses Ph.D.s dann auch eine vernünftige ist, weil zu einem Doktortitel, einem Doktorstudium gehört mehr als nur eine Arbeit zu schreiben oder vielleicht schreiben zu lassen. Da ist Forschung mit involviert und die Frage nämlich, wie die Fachhochschulen hier ausgerüstet werden sollen, wie die finanzielle Ausstattung hier gegeben sein soll? Das ist nicht abgebildet. Und für einen schwindeligen Ph.D., ich glaube, da wollen wir alle keine Zustimmung geben. Danke. (Beifall bei den NEOS.)
Zweiter Präsident Waldhäusl: Zum Wort gelangt Abgeordneter Georg Ecker von den GRÜNEN.
Abg. Mag. Ecker, MA(GRÜNE): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Die Kollegin hat sehr viel vorweggenommen, muss ich sagen. Ich werde mich kurz halten. Ich habe selber eine FH besucht und bin mir der Vorteile wirklich bewusst dieser Einrichtungen. Diese Praxisorientierung, diese Berufsorientierung, wo man sicher sein kann, wenn man rausgeht aus der FH, weiß man, in welche Richtung es geht, hat vielleicht schon Kontakte auch zu Unternehmen geknüpft. Das ist wirklich toll, was hier die Fachhochschulen leisten in Österreich in diese Richtung. Nur auch wir sehen diesen einen Punkt kritisch, dass hier diese offenen Fragen nicht beantwortet sind. Noch dazu gibt es ja bereits die Möglichkeit von den FHs – und die wird auch genutzt schon hier in Niederösterreich – gemeinsam mit den Unis Doktoratsstudien anzubieten. Die FH St. Pölten macht es zum Beispiel mit der TU Wien. Aber auch die FH-Standorte in Wiener Neustadt, in Krems bieten das bereits an. Also das ist ja so in einer Kooperation schon möglich und wir würden angesichts dessen, dass wir da nicht nähere Ausführungen kennen, wie es eben mit Personal, mit Fixangestellten vor allem ausschaut und mit Forschungstätigkeit, würden wir diese Möglichkeit hier bevorzugen. Dankeschön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Zweiter Präsident Waldhäusl: Zum Wort gelangt Abgeordnete Kathrin Schindele, SPÖ.
Abg. Schindele(SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Hoher Landtag! Ja, Doktoratsstudiengänge an österreichischen Fachhochschulen sind sicher eine wertvolle Ergänzung für unsere Bildungslandschaft und ich habe in vielen Reden schon in diesem Haus – mittlerweile sind es auch über sechs Jahre – darauf hingewiesen, dass die Expertise und die Exzellenz von Forschung und Wissenschaft und Technologie im Land bleiben muss. Das ist wichtig für den Wissenschaftsstandort, aber auch für den Wirtschaftsstandort. Geht es nicht zuletzt um eine Stärkung, geht es auch darum Arbeitsplätze zu schaffen bzw. Arbeitsplätze zu erhalten. Die letzten Jahre haben uns aber auch gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir Forschung, Technologie und Wissenschaft im Land behalten, auch um etwas mehr Unabhängigkeit zu erlangen gegenüber anderen Ländern. Wir erinnern uns hier zum Beispiel an Medikamentenengpässe. Wir wissen auch, dass die Zukunft neue Berufsfelder bringen wird und was das bedeutet? Das bedeutet einfach, dass auch die Fachhochschulen hier in Zukunft neue Studiengänge anbieten werden und neue Studienrichtungen anbieten müssen. Und das wiederum fördert natürlich den internationalen Austausch und auch die Attraktivität des Wissenschaftsstandortes. Das Einzige, was mir bei diesem Antrag nicht klar ist und zwar: Wir wissen, dass die ÖVP seit über 20 Jahren den Wissenschaftsminister stellt. Warum muss dann die ÖVP Niederösterreich ihren Minister auffordern, hier endlich jetzt tätig zu werden? Das ist mir nicht ganz klar an dieser Sache. Aber mir ist auch etwas positiv aufgefallen und da schaue ich dich an, Abgeordneter Krumböck: Es ist schön, dass du die FH Sankt Pölten in letzter Zeit in den Medien so positiv erwähnt hast. Wir bringen hochwertige und innovative Arbeitsplätze. (Abg. Krumböck, BA: Ich habe dort sogar studiert.) Es ist wirklich eine Bereicherung, ein Erfolg für die Hauptstadtregion und was beweist das, Herr Kollege Krumböck? Dass wir mit der Stadtpolitik absolut richtig liegen und dass unser Bürgermeister, Matthias Stadler, hier den richtigen Weitblick hat und diesen auch einsetzt. (Beifall bei der SPÖ.) Ja, wir haben schon gehört von zwei Erfolgsprojekten ... (Abg. Kainz: Das beweist ja auch das gute Miteinander zwischen der Stadt St. Pölten und dem Land NÖ.) ... das gute Miteinander auf alle Fälle und das hat der Abgeordnete Krumböck gesehen. Na absolut. Darum haben wir ja zwei Erfolgsprojekte. Das eine ist unsere FH Sankt Pölten, das zweite ist unser Bürgermeister und ich Ihnen noch etwas: Wir werden in Zukunft noch über ein weiteres Erfolgsprojekt hier sicher ... (Abg. Kainz: Ich habe von der FH geredet und nicht vom Stadler.) ... na geh, na geh, Kollege Kainz. Ich weiß aber, du verstehst dich nicht schlecht mit ihm. (Unruhe bei Abg. Kainz.) Na, ich sage, du verstehst dich nicht schlecht mit ihm, brauchen wir nicht darüber reden, gell. Ja, aber ich sage dir etwas: Ich werde in der nächsten Zeit noch ein weiteres Erfolgsprojekt einbringen. Der Kollege Kaufmann, der grinst schon so, ich glaube, er weiß, um was geht.Ich glaube, er weiß, um was es geht. Wir werden das sicher in einer der nächsten Sitzungen hier noch diskutieren. (Abg. Kaufmann, MAS: Hilfe!) In diesem Sinne: Wir sind gespannt, was noch kommt. Bleiben Sie gespannt! Stay tuned! Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Zweiter Präsident Waldhäusl: Zum Wort gelangt Abgeordnete Anja Scherzer, FPÖ.
Abg. Mag. Scherzer(FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Hoher Landtag! Als Niederösterreicherin erfüllt es mich mit Stolz, dass wir in unserem Bundesland eine Vielzahl renommierter Bildungseinrichtungen beheimaten. Zu dieser vielseitigen Bildungslandschaft zählen auch die Fachhochschulen, welche eine wichtige Säule unserer modernen Wissensgesellschaft darstellen. Es ist allgemein bekannt, dass sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung von unschätzbarem Wert sind. Demnach sind Universitäten und Fachhochschulen gleichermaßen unverzichtbare Pfeiler unseres Bildungssystems. Doch während Universitäten mit einem Promotionsrecht ausgestattet sind, sind unsere Fachhochschulen in diesem Bereich noch benachteiligt. Doch gerade in diesen turbulenten Zeiten haben wir gelernt, dass wir innovative Forschung und praxisnahe Lösungen brauchen. Und genau hier können die Fachhochschulen einen wichtigen Beitrag leisten und so als Brücke zwischen Theorie und Praxis fungieren. (Beifall bei der FPÖ.) Dies zeigt sich auch in den erfolgreichen Kooperationen zwischen FHs, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. So verdeutlicht auch eine Wertschöpfungsstudie aus dem Jahr 2023, dass die FHs mit ihren Forschungsschwerpunkten und Kooperationen im Bereich Zukunftstechnologien, Nachhaltigkeit und Gesundheit einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung unseres Wirtschaftsstandortes leisten. Die Möglichkeit ein Doktoratsstudium anbieten zu dürfen, würde es Fachhochschulen ermöglichen, diese Stärken weiter auszubauen und so ihre Forschungstätigkeiten auf höchstem akademischen Niveau zu fördern. Und gerade in diesem Hinblick ist es wichtig, dass den österreichischen Fachhochschulen ebenfalls ein Promotionsrecht eingeräumt wird, wie es teilweise auch in anderen Ländern bereits der Fall ist. So bieten beispielsweise auch einige deutsche Hochschulen für angewandte Wissenschaften die Möglichkeit, ein Doktoratsstudium zu absolvieren. Um im internationalen Wettbewerb um talentierte Studierende und Forscher wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es wichtig, dass österreichische Fachhochschulen vergleichbare Möglichkeiten bieten. (Beifall bei der FPÖ.) Andernfalls gehen den Einrichtungen hochqualifizierte Fachkräfte und wertvolles Forschungspotenzial verloren. Wenn wir also weiterhin wettbewerbsfähig bleiben und angewandte Wissenschaften fördern wollen, ist es unerlässlich, unsere Fachhochschulen mit dem Recht für Doktoratsstudien auszustatten. Und aus diesem Grund sehen wir die Einräumung des Promotionsrechts für FHs als einen wichtigen und richtigen Schritt, um so die großartigen Leistungen dieser Institutionen anzuerkennen und weiter zu fördern. (Beifall bei der FPÖ.)
Zweiter Präsident Waldhäusl: Zum Wort gelangt Abgeordnete Marlene Zeidler-Beck, ÖVP.
Abg. Mag. Zeidler-Beck, MBA (ÖVP): Vielen Dank, Herr Präsident! Hoher Landtag! Der 30. Geburtstag ... soweit ich das recherchiert habe, haben ihn bis auf zwei Mitglieder – meine Vorrednerin ist, glaube ich, eine davon – hier herinnen alle schon erlebt. Bei manchen ist der 30er schon einige Jahre mehr her, bei anderen ist er noch frisch in Erinnerung. Ich hoffe aber, er ist Ihnen jedenfalls allen in bester Erinnerung. Ob endlich 30 oder leider schon 30, ob große Krise oder große Chance, der 30er wird im Leben immer so als eine besondere Wegmarke wahrgenommen. Der Kulturwissenschaftler Christian Marchetti hat sich dem Phänomen des 30ers sogar in seiner Magisterarbeit gewidmet und er hat festgestellt: Der 30. Geburtstag wird als eine bedeutsame Schwelle dargestellt – also ein Tag, wo man zurückblicken kann, wo es aber auch gilt, Weichen für die Zukunft zu stellen. Warum ich Ihnen das an dieser Stelle erzähle? Weil es mit Krems und Wiener Neustadt zwei Fachhochschulen in Niederösterreich gibt, die zu den ältesten Fachhochschulen in Niederösterreich zählen und die eben heuer diesen 30. Geburtstag feiern bzw. im Falle von Wiener Neustadt sogar schon gefeiert haben. Es sind damit heuer exakt 30 Jahre, in denen es in Niederösterreich überhaupt erst möglich ist, ein Studium zu absolvieren und es sind exakt 30 Jahre, in denen sich Niederösterreich zu einem Wissenschafts- und Hochschulland entwickelt hat. 2024 ist also ein besonderes Jubiläumsjahr für unsere Fachhochschulen und für unseren Wissenschaftsstandort. Und es ist mit dem 30. Geburtstag eine Wegmarke, wo wir nicht nur gerne, glaube ich, zurückblicken können und wollen, sondern wo es eben auch gilt, Weichen für die Zukunft zu stellen, intensiv an der Weiterentwicklung unserer Fachhochschulen zu arbeiten. Eine solche Weiterentwicklung, die ist es in Zukunft Doktoratsstudiengänge an den Fachhochschulen zu ermöglichen, wie wir es mit dem gegenständlichen Antrag fordern. Warum ist das so wichtig? Zum einen für die Studierenden selbst und für das Studienangebot in unserem Land. Schon heute haben wir ein so breites Studienangebot wie noch nie zuvor mit 15 Hochschulen, mit 51 Bachelor- und 51 Masterstudiengängen. Über 30.000 Studierende haben in den vergangenen Jahren ihr Studium an einer Fachhochschule in Niederösterreich abgeschlossen. Doktoratsstudiengänge, die bringen jetzt zusätzliche Vertiefungsmöglichkeiten, die bieten die Möglichkeit auch sehr speziell erworbenes Wissen weiter einzusetzen in der angewandten Forschung. Ich denke da auch an spezialisierte Bereiche wie an die Radiologie-Technologie in Wiener Neustadt. Doktoratsstudierende, die selbst in der Lehre tätig sind, die bedeuten auch eine Qualitätssteigerung für die Fachhochschulen. Das ist mir wichtig zu betonen, weil heute schon von "schwindligen Ph.D.s" und von möglicherweise inflationär angebotenen Doktoraten die Rede war. Ich glaube, genau das Gegenteil ist der Fall. Zum einen, weil wir strenge Akkreditierungen und strenge Qualitätskriterien fordern und zum anderen auch, weil es gerade in der Praxis dann so sein wird, dass vermehrt Doktoranden auch als Lehrende in den Fachhochschulen tätig sind. Und das führt dazu, dass dem Nachwuchs nicht nur ein hoher wissenschaftlicher Anspruch weitergegeben wird, sondern hoffentlich auch eine besondere Begeisterung für den jeweiligen Forschungsbereich. Doktoratsstudiengänge sind aber auch ganz besonders wichtig für die Fachhochschulen selbst. Warum? Weil es darum geht, im Wettbewerb um die besten Köpfe zu punkten, weil es darum geht, angesehene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auszubilden, sie auch langfristig an die Fachhochschulen anzuziehen sozusagen und zu binden, und weil es natürlich auch darum geht, Forschungsgelder zu lukrieren. Und ich glaube, darum ganz, ganz wichtig: Es gilt zum einen zuerst die Grundlage zu schaffen, die gesetzliche, mit der Ermöglichung von Doktoratsstudiengängen, und natürlich geht es in einem weiteren Schritt um die finanzielle Ausstattung der Fachhochschulen. Keine Frage, wir möchten weiter daran arbeiten, und wir werden daran weiter arbeiten müssen. Warum? Weil wir ja auch in einem internationalen Wettbewerb stehen, und weil gerade Deutschland uns hier leider einen Schritt voraus ist – das sagt man immer ungern als Österreicher – aber gerade Bayern investiert ganz massiv in den Ausbau der Promotionszentren, und gerade hier passiert schon sehr, sehr viel. Die Fachhochschulen sind jetzt schon bemüht, Ph.D.-Studien zu ermöglichen in Kooperationen etwa mit der Uni Wien, mit der Donau-Uni Krems, auch das haben wir schon gehört. Gerade wenn es um den Aufbau einer europäischen Universität geht, ist es aber ganz, ganz wichtig, wo ja auch die Fachhochschule St. Pölten in Zukunft eine federführende Rolle übernehmen soll, sind Doktoratsstudien noch ein ganz, ein wichtiger Schlüssel für die Zukunft. Und nicht zuletzt, meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen, sind Doktoratsstudiengänge an den Fachhochschulen ganz entscheidend für unseren Wissenschafts- und für unseren Wirtschaftsstandort. Es geht darum, die Forschungsquote zu steigern, es geht darum, innovative Unternehmen mit innovativen Arbeitsplätzen zu gewinnen und natürlich auch hoffentlich zahlreiche Innovationen "made in Niederösterreich" zu schaffen. Abschließend, meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen, wenn wir heute den 30. Geburtstag unserer Fachhochschulen zum Anlass nehmen, um zurückzublicken, dann sehen wir, glaube ich, eine Entwicklung, auf die wir alle stolz sein können, die es heute möglich macht, jungen Menschen in Niederösterreich zu studieren, wo uns eine neue Positionierung auch gelungen ist. Und wenn es darum geht, den 30er zum Anlass zu nehmen, um noch die eine oder andere Weichenstellung vorzunehmen, darf ich Sie alle bitten, den vorliegenden Antrag und damit Doktoratsstudiengänge an unseren Fachhochschulen zu unterstützen. Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und Präs. Mag. Wilfing.)
Zweiter Präsident Waldhäusl: Die Rednerliste ist erschöpft.
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.