Zusammenfassung
Antrag des Gesundheits-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-2339-1/A-3/762-2022 – Psychologische Beratungsleistungen an Niederösterreichs Schulen sicherstellen
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Mag. Ecker, MA(GRÜNE): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Mitglieder des NÖ Landtages! Wir haben uns in den letzten Jahren schon öfters über dieses Thema unterhalten und ich finde es eigentlich wirklich erschreckend, wie man dann hier im Hohen Haus mit so einem Antrag umgeht, der – die Kollegin hat es gesagt – wirklich einmal in die richtige Richtung weist, nämlich ein Problem anspricht, das –glaube ich – einmal endlich die Aufmerksamkeit hat, auch im öffentlichen Diskurs, die es verdient. Es ist nicht nur die Pandemie, die viele – auch persönliche – Krisen verursacht hat. Es sind durchaus auch Sorgen aufgrund der Klimakrise, die bei vielen jungen Menschen bestehen. Es sind aber auch ganz alltägliche Sorgen: Familienprobleme sind angesprochen worden, aber auch Stress in der Schule, Lernprobleme. All das landet heute oftmals bei den Lehrkräften. Die grundsätzliche Aufgabe – meiner Ansicht nach – einer Lehrkraft ist, ihren Stoff den Kindern beizubringen und nicht Psychologin zu spielen, nicht Sozialarbeiter zu spielen oder sonstige Aufgaben. Also die Lehrkraft sollte sich eigentlich auf das Vermitteln der Inhalte konzentrieren können. Das ist aber heute nicht der Fall, wenn man sich dieses weite Spektrum an Problemen anschaut, die in den Schulen allgegenwärtig sind. Diese Sichtweise vertritt nicht nur hier die gesamte Opposition im Landtag, diese Sichtweise vertritt auch die Schülerinnenvertretung. Dieser Antrag kommt ja auch aus dieser Richtung der Landesschülerinnenvertretung. Wir haben diesen Antrag, den Sie uns vorgestellt haben, letztes Mal ebenfalls schon eingebracht. Da ist er bereits zu Beginn abgelehnt worden. Auch dort ist ganz klar die Sichtweise, wie wichtig dieses Thema ist und auch, dass das Land etwas tun kann, dass man die Verantwortung nicht – wie das so gern gemacht wird hier – wo anders hinschieben kann, sondern dass man sich selbst bei der Nase nehmen muss und selbst handeln muss, wenn das im eigenen Wirkungsbereich möglich ist. Der Bund hat im Übrigen jetzt die Mittel wieder erhöht. Also der Bund handelt sogar in diese Richtung, stellt 20 Millionen Euro zur Verfügung für die Schulpsychologie mit dem Programm „Gesund aus der Krise“ – also hier passiert etwas und das ist gut und wichtig. Nur die Frage muss sich das Land NÖ schon stellen, warum es hier seine eigene Verantwortung vor allem im Pflichtschulbereich nicht wahrnimmt? Man kann es auch an den Zahlen ablesen, österreichweit kann man das vergleichen. Wenn man es auf ganz Österreich sieht: 6.100 Schülerinnen, für die steht ein Schulpsychologe oder eine Schulpsychologin zur Verfügung. Im Burgenland z. B. sind es 3.800 Schülerinnen, die auf eine solche Person kommen, in Niederösterreich 7.300. Also wir sind unterm Bundesschnitt und weit weg von dem, was andere Bundesländer hier leisten. Sehr geehrte Damen und Herren, wir werden diesem Antrag heute nicht unsere Zustimmung geben. Das ist einfach zu wenig. Nur den Finger wieder nach oben zu zeigen, weg mit der Verantwortung irgendwo anders hin – das ist mittlerweile zu wenig. Wir werden dem Antrag nicht zustimmen und es wäre auch höchst an der Zeit, dass auch Niederösterreich hier endlich handelt. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
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- Wohnbezirk:
- Hollabrunn
- Klub/Fraktion:
- Grüner Klub im NÖ Landtag
- Wahlpartei:
- Die Grünen