Zusammenfassung
Antrag des Sozial-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-2350/B-58/1-2022 – NÖ Kinder- und Jugendhilfebericht 2018 – 2021
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Kaufmann, MAS (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Frau Präsidentin! Frau Landesrätin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Der Bericht ist tatsächlich für einen Außenstehenden ein bisschen komplex zu lesen, das gebe ich zu. Die Kollegin Suchan-Mayr ist genauso wie ich lang genug dabei. Die Kollegin Moser ... wir können es lesen ... aber der ist natürlich für die Öffentlichkeit und er enthält sehr viele Zahlen und ist sicherlich ein bisschen harte Kost, aber er zeigt in den Zahlen schon sehr stark die Dynamik, die sich gerade in den letzten drei Jahren gezeigt hat und auch wie dynamisch das Tätigkeitsfeld in der Kinder- und Jugendhilfe ist. Es geht dabei nicht nur um die fachkundige Beratung und Hilfestellung für Kinder und Jugendliche oder um die bestmögliche Betreuung außerhalb der Familien, also in der vollen Erziehung. Es geht verstärkt auch – und das zeigt der Bericht – um eine intensive Familien- und Elternarbeit. Es geht um therapeutische Hilfe, Psychotherapie, Strukturierung des Tagesablaufes, Förderung von Sozialkontakten. Ich denke, hier ist schon sehr viel Positives passiert, wenn man in die Häuser schaut und auch die Angebote in der ambulanten Hilfe wurden stetig ausgebaut und das zeigen die Zahlen schon auch im Bericht. Ich glaube, da dürfen wir auch tatsächlich nicht lockerlassen. Es braucht auch zukünftig eine bedarfsgerechte, passgenaue und zeitnahe Hilfestellung in diesem Bereich. Ich begrüße auch die im Bericht angeführten Hilfen zur Begleitung der Rückführung aus einer stationären Hilfe zurück in die Familie. Dies ist ja nicht nur aus finanzieller Sicht zu unterstützen, sondern vor allem auch aus pädagogischer Sicht. Im Bericht ist auch angeführt, dass es gelungen ist die Anzahl der Kinder und Jugendlichen pro Gruppe grundsätzlich zu verringern und den Mindestbetreuungsschlüssel beinahe zu verdoppeln. In der Betreuungsqualität ist es natürlich absolut zu begrüßen. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass die Trägerorganisationen dafür natürlich auch entsprechend Personal brauchen, das sie am Arbeitsmarkt – so wie wir es ja heute auch schon gehört haben – in vielen anderen Branchen immer schwieriger finden. Hier gilt es daher alle Anstrengungen zu unternehmen, um den Beruf im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe noch attraktiver zu machen. Daher begrüße ich auch den Vorstoß der Gleichstellung von Sozialarbeiterin und Sozialarbeiter und auch Sozialpädagogin und –pädagogen in der Kinder- und Jugendhilfe, wie es auch letzte Nacht im Rahmen der KV-Verhandlungen entsprechend verhandelt worden ist. Die Arbeit in den Wohngruppen ist sehr komplex geworden und es ist heute tatsächlich nicht mehr zu rechtfertigen, dass Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagogen unterschiedlich eingestuft sind. Für die komplexe Arbeit braucht es heute eben multiprofessionelle Teams. Es gibt aber kaum Sozialarbeiterinnen, Psychologen, Psychologinnen oder Therapeuten und Therapeutinnen in Wohngruppen, weil sie dort nur in Gruppe 7, aber in den anderen Bereichen in Gruppe 8 eingestuft werden. Diese Unterscheidung gibt es bei uns übrigens nicht bei den mobilen Angeboten oder den sozialen Diensten. Der allergrößte Teil dieser Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ist in der Verwaltungsgruppe 8 eingestuft. Wir riskieren damit, dass die ohnehin wenigen Mitarbeiter in andere Bereiche abwandern und die Kinder nicht mehr betreut werden können. In anderen Bundesländern ist das übrigens ja auch schon geschehen, wiewohl mir natürlich klar ist, dass der budgetäre Rahmen ein sehr enger ist. Da sind wir auch im laufenden Austausch. Aber ich begrüße die Änderung und ich glaube, es ist ein wichtiges Signal gewesen im Rahmen der KV-Verhandlungen. Ja, wir werden noch zahlreiche Anstrengungen im Sinne des Miteinanders benötigen oder wie die geschätzte Landesrätin Königsberger-Ludwig in ihrem Vorwort geschrieben hat: Wir werden noch an sehr vielen Stellschrauben schrauben müssen und drehen müssen, damit wir hier weiterkommen in diesem Bereich. Aber ich bin wirklich guter Dinge, dass wir auch das gemeinsam schaffen werden, wie wir es auch in der Vergangenheit geschafft haben. Abschließend gilt mein großer Dank allen Personen, die in diesem wichtigen Bereich tätig sind. Von den Bezirksbehörden – heute schon angesprochen – angefangen bis zur Abteilung der GS6, die ich auch ganz herzlich begrüßen darf mit dem Abteilungsleiter, natürlich unsere zuständige Landesrätin, bis hin zu allen Trägerorganisationen und Einrichtungen des Landes NÖ. Sie alle machen einen tatsächlich großartigen Job. Bitte machen Sie diesen auch weiterhin so großartig im Sinne einer umfassenden und professionellen Kinder- und Jugendhilfe. Und bitte ... meine große Bitte: Geben Sie diese Begeisterung für diesen Beruf weiter, damit wir auch zukünftig genügend qualifiziertes Personal für die Kinder- und Jugendhilfe im Land NÖ zur Verfügung haben. Dankeschön. (Beifall bei der ÖVP, LR Königsberger-Ludwig und Präs. Mag. Renner.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Tulln
- Klub/Fraktion:
- Landtagsklub der Volkspartei Niederösterreich
- Wahlpartei:
- LH Johanna Mikl-Leitner VP Niederösterreich