Zusammenfassung
Antrag des Wirtschafts- und Finanz-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-1842/V-9-2021 – Voranschlag des Landes Niederösterreich für die Jahre 2022 und 2023
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Kaufmann, MAS (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Werter Herr Landesrat! Hoher Landtag! In der Debatte zur Gruppe 2 sticht ein Bereich besonders hervor, der vor 25 Jahren in Niederösterreich gerade einmal mild belächelt werden konnte – nämlich der Bereich „Wissenschaft und Forschung“. Während Niederösterreich vor gut 25 Jahren tatsächlich ein weißer Fleck auf der Wissenschaftslandkarte Österreichs war, sind wir heute an der Spitze in diesem Bereich. Das Budget für Wissenschaft und Forschung lag im Jahr 2000 bei rund 14 Millionen Euro. Heuer sind es bereits knapp 117 Millionen Euro über alle Bereiche der Landesverwaltung gerechnet. Damit sind wir mit Wien und Oberösterreich nahezu gleichauf. Damit einhergehend hat sich auch die Zahl der Beschäftigten in Forschung und experimentelle Entwicklung in Niederösterreich beeindruckend entwickelt. Alle gesellschaftlichen Sektoren gemeinsam betrachtet waren im Jahr 2019 über 8.200 Vollzeitäquivalente im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigt, was einer Steigerung von rund 72 % in nur 10 Jahren entspricht. Wir wissen, dass Forschung und Entwicklung der Motor für unser weiteres Wirtschaftswachstum in Niederösterreich ist. Wissenschaft und Forschung ist der Garant für unseren jetzigen und auch zukünftigen Wohlstand in diesem Land. Aus diesem Grund ist die budgetäre Sicherstellung auch für die kommenden zwei Jahre wesentlich und wir müssen unseren Weg in diesem Bereich konsequent weitergehen. Um Niederösterreich noch besser zu machen, wurde bereits vor einem Jahr die FTI-Strategie einstimmig hier im Landtag beschlossen. Hier wird mit klaren strategischen Zielen und Themenschwerpunkten in den Bereichen „Gesundheit und Ernährung“, „Umwelt, Klima und Ressourcen“, „Digitalisierung, intelligente Produktion und Materialien“ sowie „Gesellschaft und Kultur“ in zukunftsträchtigen Gebieten investiert und geforscht. Insgesamt werden für die FTI-Förderinstrumente von 2021 bis 2027 über 55 Millionen Euro an Budgetmitteln zur Verfügung gestellt. Ergänzt wird diese Strategie von unseren Technologie- und Forschungszentren, in deren Infrastrukturaufbau seit dem Jahr 2000 rund 154 Millionen Euro investiert wurden. Damit konnten rund 42.600 m² vermietbare Labor- und Büroflächen errichtet werden. Als Abgeordneter des Bezirks Tulln freue ich mich vor allem über den erfolgreichen Ausbau des TFZ-Tullns im Jahr 2020. Hier wurden rund 11 Millionen Euro investiert und weitere rund 2.360 m² Büro- und Laborfläche errichtet und bis auf 200 m² ist bereits alles fix vergeben. Der Fokus bei der Vergabe lag nicht nur auf bereits ansässigen Unternehmen, sondern auch auf innovative Spin-offs, Start-ups und Forschungseinrichtungen mit einem äquivalenten Technologieschwerpunkt. (Abg. Razborcan: Das hast du nie geglaubt, dass du … unverständlich.) Nein, der Eigner Willi auch nicht. Ich weiß natürlich nicht, wer von meinen Kolleginnen und Kollegen den Wissenschaftsgipfel „Falling Walls“ in Berlin kennt … Wissenschaftlern aus der ganzen Welt wurde hier vor drei Wochen eine Bühne geboten, um ihre Ideen für die Zukunft zu präsentieren. Aus Österreich wurden unter 27 Bewerbern zwei Teilnehmer entsendet. Daniela Inführ von AgroBiogel sowie Sebastian Vogler von Beetle ForTech. Die eine möchte mit ihrem Produkt das Problem der Wasserknappheit in der Landwirtschaft lösen und der andere nachverfolgbar machen, wo exakt ein Baum gewachsen ist, um damit illegale Fällungen zu verhindern. Beide haben ihren Sitz am Technopol Standort Tulln und beide zählen zu den Gewinnern von „Falling Walls 2021“. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an diese beiden großartigen Forscher. (Beifall bei der ÖVP.) Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, wir sehen die Wissenschaft in Niederösterreich entwickelt sich großartig und auch unser letzter Beschluss hier im NÖ Landtag zur weiteren Finanzierung des Institute of Science and Technology Austria war ein weiterer Meilenstein für Spitzenforschung in Niederösterreich. Wir können bereits auf zahlreiche erfolgreiche Forschungsprojekte in der Vergangenheit zurückblicken und mit dem vorliegenden Wissenschaftsbudget werden wir auch zukünftig noch sehr viel Freude mit blau-gelben Preisträgerinnen und Preisträgern sowie gesellschaftsrelevanten Forschungsergebnissen haben und daher volle Zustimmung für diesen Bereich und diese Gruppe. Dankeschön. (Beifall bei der ÖVP.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Tulln
- Klub/Fraktion:
- Landtagsklub der Volkspartei Niederösterreich
- Wahlpartei:
- LH Johanna Mikl-Leitner VP Niederösterreich