Zusammenfassung
Antrag des Wirtschafts- und Finanz-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-746/XX-2025 – NÖ Landesgesundheitsagentur, Geschäftsbericht, Regionalberichte und Gebarungsbericht 2024
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Punz, BA (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsident! Sehr geehrte Mitglieder der Landesregierung! Hohes Haus! "Gesundheit beginnt nicht im Spital." Diese Redewendung haben wir heute schon gehört und die zeigt sehr deutlich, wie es um das Gesundheitssystem in Wahrheit steht. Gesundheit beginnt im Alltag. Wenn wir über Gesundheitsversorgung sprechen, dann müssen wir neu denken, müssen wir breiter denken, auch vernetzter denken. Das haben wir bereits 2024 beim Gesundheitspakt gezeigt und unter Beweis gestellt und dieser ist dann letztendlich zu einem Gesundheitsplan geworden. Wir stehen vor der klaren Realität, dass die Bevölkerung älter wird, dass chronische Erkrankungen schlicht zunehmen, die psychische Belastung steigt und das Gesundheitssystem vor allem personell an seine Grenzen stößt. Und genau wie die Patienten werden auch die berufstätigen Pflegekräfte und Ärzte in unserem Land immer älter. Mit Ende 2023 war die Zahl der über 55-jährigen Ärzte bei 33,7 Prozent zum Vergleich in den 1990er Jahren. Anfang 2000 lag dieser Anteil noch bei der Hälfte, nämlich bei 17 Prozent. Und bei den anderen Gesundheitsberufen und auch bei den Angehörigen in der Pflege schaut es nicht recht viel besser aus. Die wichtigste Erkenntnis daraus lautet: Wir müssen mehr tun, bevor die Menschen krank werden. Der vorliegende Geschäftsbericht des NÖ Gesundheits- und Sozialfonds zeigt hier, wie auf diesen Paradigmenwechsel in Niederösterreich eingegangen wird. Die Projekte und Initiativen in dem Geschäftsbericht zeigen, wie gezielte Gesundheitsförderung wirken kann: niederschwellig, evidenzbasiert und nachhaltig. Gesundheit ist nicht nur körperlich, Gesundheit ist auch immer öfter – und das habe ich angesprochen – seelisch. Die psychische Gesundheit war lange ein blinder Fleck im System in Österreich, nicht mehr aber in Niederösterreich. Und genau das zeigen die zahlreichen angesprochenen Initiativen im Geschäftsbericht auch auf. Nur um einige zu nennen: Der Ausbau der ambulanten Tageskliniken für Psychiatrie, aber auch speziell für Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Etablierung eines Home Treatment-Angebots, um den Menschen in akuten Krisen in ihrer gewohnten Umgebung zu unterstützen. Oder auch die Weiterentwicklung des Demenz-Services NÖ, das Angehörige begleitet und den Betroffenen Struktur und Unterstützung gibt. Und zu all diesen Initiativen gibt es auch noch viele sinnvolle Ergänzungen, auch hier die Erweiterung der Gesundheitsberatung 1450 oder der Ärzte-Hotline, der E-Schein, um eine weitere Maßnahme zu nennen, um die Kommunikation zwischen den Versorgern zu vereinfachen. Oder die Planung eines landesweiten Terminmanagementsystems, um auf die Wartezeiten einzugehen. Das Herzstück dieser Entwicklung sind aber die Primärversorgungseinheiten. Wie auch schon im Vorjahr angesprochen, wurden diese nicht nur weiterentwickelt, sondern 2024 auch gezielt ausgebaut, insbesondere im Bereich auch der Kinder- und Jugendheilkunde, da, wo es wirklich dringend notwendig ist. Damit wird umgesetzt, was die Zukunft von uns erfordert, nämlich, dass der Gang ins Krankenhaus nicht an der ersten Stelle stehen soll, sondern, dass es eine gute Versorgung vor Ort gibt – wie auch schon von Kollegen angesprochen – durch niedergelassene Ärzte, durch Gruppenpraxen, durch die Primärversorgungseinheiten und all das ergänzt durch ein gezieltes Maß an digitalen Angeboten. Mit dem Ausbau der Primärversorgungseinheiten, mit innovativen Projekten, mit Engagement für psychische Gesundheit und Gesundheitsförderung und mit dem klugen Einsatz digitaler Mittel macht und hat sich der NÖGUS fit für die Herausforderungen der Zukunft gemacht. Genau an dieser Stelle möchte ich auch auf den Bericht der Landesgesundheitsagentur eingehen und dort anschließen – nämlich bei Forschung und Innovation. Ein ganz wesentlicher Punkt für die Zukunft ist, auf den permanenten Wandel vorbereitet zu sein, das Wissen zu nutzen, aber noch viel mehr auch Wissen zu schaffen. Und wie man dem Bericht entnehmen kann, wurden im vergangenen Jahr 195 wissenschaftliche Abschlussarbeiten und 191 klinische Studien betreut und administrativ begleitet, darüber hinaus auch weiter am Konzept zur Entwicklung der regionalen Forschungskompetenzzentren gearbeitet. Und für dieses Bemühen, gerade was die Forschungstätigkeit ... ich glaube, selten ist die wo dringender angebracht als im Gesundheitswesen... für diese Forschungstätigkeit und die vertiefende Zusammenarbeit mit den Universitäten möchte ich mich herzlich bedanken. (Beifall bei der FPÖ.) Es braucht allgemein und für die Zukunft eine offene und positiv selbstkritische Sichtweise, sich selbst stetig zu hinterfragen und auch das Streben nach Verbesserungen voranzutreiben und auch die Erkenntnis, dass niemand von uns jemals auslernt. Hier möchte ich auch die Teilnahme an nicht nur verschiedensten Projekten und Initiativen, ganz speziell die Initiative "Healthacross", noch einmal positiv hervorheben. Das zeigt ganz deutlich und schön, wie international in diesem wichtigen Themenbereich zusammengearbeitet wird auf der einen Seite, aber auch, wie man sich mit den Nachbarregionen austauschen kann, Erfahrungen sammelt, diese weitergibt und diese Erfahrungen durch die Vernetzung auch dazu nutzen kann, Potenziale nicht nur zu sehen, sondern sie auch zu heben und auch oft wichtig, neue Behandlungsmethoden voranzutreiben und diese auch einzusetzen. Das verbessert die Qualität und auch den Zugang zu unserer Gesundheitsversorgung und darauf kommt es, glaube ich, letztendlich an. Am Ende des Tages muss daran gearbeitet werden, für die Landsleute die bestmögliche Gesundheitsversorgung zu erreichen. Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)
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