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Redebeitrag von Mag. Edith Kollermann  Aktuelle Stunde der Abgeordneten Gerstenmayer u.a. betreffend Sport als nachhaltige Gesundheitsvorsorge – Investitionen mit Langzeitwirkung

zur 28. Landtagssitzung

Zusammenfassung

Tagesordnungspunkt 5 der 28. Landtagssitzung der XX. Gesetzgebungsperiode am 12.06.2025

Verhandlungsgegenstand

  1. VerhandlungsgegenstandLtg.-734/XX-2025 – Sport als nachhaltige Gesundheitsvorsorge – Investitionen mit Langzeitwirkung

Video-Übertragung der Sitzung

Auszug aus dem Sitzungsbericht

Abg. Mag. Kollermann (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Landeshauptfrau! Sehr geehrte Mitglieder der Landesregierung! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wir reden heute über Sport, der uns dabei helfen soll, lange gesund zu bleiben, auch länger zu leben. Und das fällt schwer, zwei Tage nach dem furchtbaren Amoklauf in Graz, der Stadt, wo ich drei Jahre studiert habe, wo auch ein Teil meiner Familie lebt. Ich möchte an dieser Stelle den Familien und Freunden der Opfer, den Mitschülerinnen, dem Lehrpersonal, den Mitarbeiterinnen am BORG Dreierschützengasse mein herzliches Beileid aussprechen. Was es für sie bedeutet, das kann man nicht ermessen. Man weiß nur, dass nichts mehr so ist, wie es einmal war. Auch den Einsatzkräften möchte ich für ihr schnelles Handeln danken. Und danke auch dem Herrn Präsidenten, dass er die Gedenkminute an den Beginn der heutigen Sitzung gesetzt hat. Mehr gesunde Lebensjahre, das ist das konkrete Ziel in der Gesundheitspolitik. Die Menschen in Österreich leben vergleichsweise gleich lang etwa wie in den skandinavischen Ländern, aber mit zehn weniger gesunden Jahren und das ist eine Lücke, die wir so nicht hinnehmen können. Und vor allem, wenn man bedenkt, dass fünf von diesen zehn Jahren durch mehr Bewegung zu gewinnen sind. Aber was heißt es, gesund zu sein? Gesundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit. Gesundheit bedeutet Lebensqualität, bedeutet Teilhabe und ja, bedeutet auch Wohlstand. Sport und Bewegung sind die wirksamsten, vielleicht auch einfachsten Mittel, um unsere Gesundheit nachhaltig zu stärken. Und obwohl gerade Bewegung im allgemeinen Sinn nichts kosten muss, ist Bewegung und ist auch Sport derzeit im Alltag noch zu wenig verankert. Wir haben es nämlich mit alarmierenden Zahlen zu tun. In Österreich ist jeder zweite Erwachsene übergewichtig. Bei den Kindern und Jugendlichen sind es 25 Prozent, davon ein Drittel adipös, also fettleibig. Und gleichzeitig steigen auch die Zahlen bei den chronischen Krankheiten. Das beginnt bei Rückenschmerzen, aber das geht auch in Richtung Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Leiden und Bandscheibenvorfälle und so weiter und sofort. Viele dieser Krankheiten wären vermeidbar oder zumindest positiv beeinflussbar und zwar durch Bewegung. Aber auch viele psychische Erkrankungen, die auf dem Vormarsch sind, sind zu erwähnen. Depression, Angststörungen, Burnout – mittlerweile ist jeder Fünfte in Österreich davon betroffen. Und wer sich regelmäßig bewegt, bei dem kann man das Risiko zu erkranken beträchtlich senken. Das heißt nicht, dass jede Krankheit damit vermeidbar ist. Stattdessen sinkt aber die Gesundheitskompetenz in Österreich. Wenn wir daran denken, dass beispielsweise die Anzahl der Menschen, die schwimmen können, kontinuierlich zurückgeht. Jeder zehnte Jugendliche in Österreich kann nicht schwimmen. Da sind viele noch nicht eingerechnet, die nicht schwimmen gehen, weil sie sich zu unsicher fühlen beim Schwimmen. Wo können wir also als Land ansetzen? Da sind wir natürlich gleich mal wieder bei der Bildung, beim Schulsport. Die ersten Bildungseinrichtungen vom Kindergarten über die Volksschule bis in die Mittelschule, die sind in der Landeskompetenz. Und der Anreiz an die eigenen Grenzen zu gehen, die Freude an der Bewegung zu spüren, da wird der Grundstein auch in jungen Jahren gelegt. Wenn man sich das Projekt "Tägliche Bewegungseinheit" des Bildungsministeriums anschaut – und Herr Kollege Gerstenmayer, da tut der Bund schon etwas – dann ist das ein gutes Beispiel dafür – und das ist auch ein Beispiel dafür, wo man in Niederösterreich schon noch ein bisschen Luft nach oben sieht – denn da werden nämlich auch die Mittel, die das Land einsetzt, verdoppelt. Also da sind auch eine sehr, sehr gute Initiative und eine gute Kooperation zwischen den Schulen und den Vereinen, die da sehr gefördert werden. Dass die Bewegung auch die kognitive Entwicklung von Kindern fördert, ist ebenfalls bekannt und nachgewiesen. Und daher muss diese "Tägliche Bewegungseinheit" in Schulen und Kindergärten... ist das ein Muss, wenn sich irgendjemand in der Bildungs- oder Gesundheitspolitik noch ernst nehmen will. Und niemals soll im Lehrplan eine Sportstunde für irgendeine andere weichen. So dringend notwendig auch weitere Kompetenzen sind, es darf hier niemals gespart werden. Niemals soll der Schwimmunterricht oder das gemeinsame Eislaufen an bürokratischen Hürden scheitern oder an den finanziellen Mitteln. Das Kennenlernen unterschiedlicher Sportarten für Kinder ist essenziell, weil sie damit auch die Möglichkeit haben, ihre Form oder ihren Lieblingssport auch zu finden. Und auch die Pausen sind dazu da, sich zu bewegen und nicht den TikTok- oder Instagram-Kanal zu checken oder einander Textnachrichten zu schicken. Damit ist das Handyverbot bis in die achte Schulstufe, das seit 1. Mai unter Bildungsminister Christoph Wiederkehr eingeführt wurde, sehr zu begrüßen. Da hat die ÖVP plötzlich dann die Schulautonomie entdeckt und da gemeint: "Das geht nicht. Das brauchen wir nicht. Das möchte man nicht." Und da haben wir NEOS es umgesetzt und das getan, was das Land nicht tun wollte, obwohl man sonst immer so gerne betont, dass man tut, was ein Land tun kann. Aber zurück zum Thema Bewegung. Bewegung stärkt nicht nur den Körper, sondern auch Konzentration, Teamfähigkeit und Resilienz. Und genau diese Resilienz, die Fähigkeit durchzuhalten, sich selbst etwas zuzutrauen, mit Druck und Rückschlägen umgehen zu lernen, das brauchen unsere Kinder heute mehr denn je. Und das unterstützt auch die Identitätsfindung und nicht zuletzt die Integration. Integration von Kindern unterschiedlicher Kulturen oder auch unterschiedlicher Milieus – hier hat der Sport eine ganz, ganz wichtige Rolle, die man auch erkennen muss. Aber natürlich gibt es auch außerhalb der Schule Sport und Bewegung. Es ist ein Thema – so wie lebenslanges Lernen – ist auch Sport und Bewegung eine lebenslange Aufgabe. Die Grundlage bietet der Breitensport. Er ist das Rückgrat unserer Gesundheitsvorsorge und unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts. In tausenden von Sportvereinen in Niederösterreich engagieren sich Menschen ehrenamtlich. Und an dieser Stelle möchte ich all diesen Ehrenamtlichen einerseits danken für ihre Arbeit, andererseits auch dazu gratulieren, dass sie sich entschieden haben, Zeit einzusetzen und ihr Herzblut dafür zu geben, in Vereinen tätig zu sein. Es ist toll, wenn Kinder oder überhaupt alle Altersgruppen in der Gemeinde nahe, wohnortnahe Angebote vorfinden. Wenn die Fußballkarriere vielleicht in der U6-Mannschaft der Gemeinde startet, wenn es einen Beachvolleyballplatz in Gehweite gibt oder auch wenn man einer Nordic Walking- oder Laufrunde angehört. Es ist auch hoch an der Zeit eine Symbiose zwischen der Nachmittagsbetreuung und den Vereinstätigkeiten endlich zu schaffen. Das fordern wir NEOS seit Jahren, dass die Nachmittagsbetreuung in Kooperation mit den Vereinen arbeiten kann, dass die Vereine an die Schulen geholt werden. Die Vereine lukrieren damit ihren Nachwuchs und die Jungen entwickeln Spaß an der Bewegung. Medial wirksam ist meistens der Spitzensport. Da kann man sich natürlich die Frage stellen: Ist der überhaupt gesund? Wenn man an langjährige Gelenksprobleme dann denkt oder einzelne Dopingfälle oder auch an die Verletzungsgefahr. Man kann das vielleicht nicht vorbehaltlos mit "Ja" beantworten. Aber es gibt auch hier sehr viele positive Aspekte, nämlich, dass Spitzensportlerinnen ja nicht nur Medaillen-Gewinner sind, sondern Leuchttürme für unsere Jugend. Wenn ein kleines Mädchen aus dem Waldviertel eine Niederösterreicherin am Start von einem Olympischen Wettkampf oder einem internationalen Wettkampf sieht, dann wächst da in ihr ein Traum und deshalb brauchen wir auch eine gezielte Nachwuchsförderung, verlässliche Strukturen und auch Perspektiven für die Zeit nach dem aktiven Sport. Bewegung ist Medizin für Körper, Geist und Seele. Und die Verantwortung dafür ist eine gemeinsame. Es gibt eine politische Verantwortung, dafür sind wir gewählt und zuständig und es gibt auch – Achtung, ein böses Wort – es gibt auch sowas wie eine Eigenverantwortung. Jeder und jede von uns kann etwas tun, jeden Tag. Ob wir den Lift nehmen oder die Treppe, ob wir zehn Minuten spazieren gehen oder auf der Couch sitzen bleiben, ob man für kurze Strecken zu Fuß geht oder mit dem Rad fährt oder für jede noch so geringe Strecke ins Auto steigt. Gesundheitsvorsorge beginnt im Alltag. Dafür braucht es aber die Rahmenbedingungen und um die kämpfen und streiten wir hier ja auch. Das sind Infrastruktur wie Schwimmbäder oder Sportanlagen. Das sind sichere Fuß- und Radwege. Das sind leistbare Sportangebote, damit es nicht an der Geldbörse liegt, ob jemand Sport treiben kann. Und das sind auch aktive Arbeitsplätze, die gefördert werden sollen. Meine Damen und Herren, wir sind als Gesellschaft dazu da, dass wir Bewegung ermöglichen und nicht nur erwarten. Sport und Bewegung können uns fünf Jahre mehr von dieser Lücke von gesunden Lebensjahren bringen. Und wenn wir in Niederösterreich das erreichen wollen, dann müssen wir Bewegung sichtbar machen, spürbar machen, selbstverständlich machen. Wie gesagt, Bewegung und Sport kann nicht jede Krankheit verhindern, es kann uns aber in vielem stärker machen. Und daran sollten wir denken bei Sportinfrastrukturprojekten, einer Gemeinde, die vielleicht um Unterstützung ansucht, die es selbst aber nicht stemmen kann, bei der Diskussion um die Anbindung von Sportvereinen an Schulen oder einfach, wenn wir das nächste Mal vor der Aufzugstür stehen. Danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei den NEOS.)

Abweichungen zwischen Text und Video möglich.

Gesamtvideo der LandtagssitzungGesamter Sitzungsbericht als PDF (980 KB)

Zur Person

Edith Kollermann

Kontaktdaten

Wohnbezirk:
Mödling
Klub/Fraktion:
Landtagsfraktion der NEOS Niederösterreich (ohne Klubstatus)
Wahlpartei:
NEOS – Das Neue Niederösterreich

Detailseite von Mag. Edith Kollermann öffnen


zur 28. Landtagssitzung
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