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Redebeitrag von Philipp Gerstenmayer  Aktuelle Stunde der Abgeordneten Gerstenmayer u.a. betreffend Sport als nachhaltige Gesundheitsvorsorge – Investitionen mit Langzeitwirkung

zur 28. Landtagssitzung

Zusammenfassung

Tagesordnungspunkt 5 der 28. Landtagssitzung der XX. Gesetzgebungsperiode am 12.06.2025

Verhandlungsgegenstand

  1. VerhandlungsgegenstandLtg.-734/XX-2025 – Sport als nachhaltige Gesundheitsvorsorge – Investitionen mit Langzeitwirkung

Video-Übertragung der Sitzung

Auszug aus dem Sitzungsbericht

Abg. Gerstenmayer (FPÖ): Vielen Dank! Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Mitglieder der Landesregierung! Sehr geehrte Damen und Herren des NÖ Landtags! Wir reden in diesem Hohen Haus oft über Milliarden, über steigende Gesundheitsausgaben, über Personalmangel in der Pflege und über Spitalsstrukturen. Heute sprechen wir über etwas, das vor all dem ansetzt. Etwas, das so einfach klingt und doch enorm wirksam ist und das ist Bewegung, Sport und Vorsorge durch Aktivität – also Sport als nachhaltige Gesundheitsvorsorge. Denn Gesundheit entsteht nicht im OP-Saal oder im Wartezimmer der Ärzte. Gesundheit entsteht im Alltag, am Sportplatz, im Turnsaal, beim Wandern oder beim Spazierengehen mit der Familie oder im angesiedelten Sportverein – dort, wo Menschen sich bewegen, regelmäßig und mit Freude. Und genau dort liegt eine der größten ungenutzten Chancen unseres Gesundheitssystems. Die Fakten sind ganz klar: Regelmäßige Bewegung senkt das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu 35 Prozent. Bei Diabetes Typ 2 sind es sogar bis zu 50 Prozent. Ältere Menschen, die aktiv bleiben, stürzen seltener, bleiben länger selbstständig und leben gesünder und oft auch glücklicher. Auch psychische Leiden wie Depressionen oder Angststörungen können durch regelmäßige Bewegung signifikant gemindert werden. Was bedeutet das in der Praxis? Es bedeutet, dass wir mit jeder Diagnose, die weniger gestellt wird, durch regelmäßige Bewegung wir auch weniger Medikamente benötigen, weniger Spitalsaufenthalte und geringeren Pflegebedarf haben. Und es bedeutet vor allem mehr Lebensqualität und mehr Lebensjahre in Gesundheit. Aber was tun wir jetzt politisch mit diesem Hintergrundwissen? In Österreich fließen über 95 Prozent des Gesundheitsbudgets in Behandlungen und nur 2 bis 3 Prozent in Prävention. Das ist ein gesundheits- und budgetpolitisches Missverhältnis, das wir uns in Zeiten des demographischen Wandels einfach nicht mehr leisten können. Und das ist keine Frage der Ideologie, sondern gesunder Hausverstand und Verantwortung. Jeder Euro, den wir in Bewegungsprävention investieren, bringt uns 2 bis 3 Euro an Folgekosten-Ersparnis im Gesundheitssystem. Je nach Studien, es gibt verschiedenste Studien. Manche sind auch höher angesetzt – Sie alle kennen diese Studien – das sind belegbare Zahlen und keine bloßen Behauptungen. Und da darf man schon mal fragen: Warum wurde dieser Hebel auf Bundesebene jahrelang nicht genutzt? Ein gewisser Herr Werner Kogler – zum Glück für die Republik Österreich Ex-Vizekanzler und Ex-Sportminister – hat es in seiner Amtszeit nicht einmal zusammengebracht, ein bundesweites Bewegungsförderungsprogramm auf die Beine zu stellen. Stattdessen ist er lieber von einer Pressekonferenz zur nächsten, hat sich mit Profisportlern ablichten lassen, aber keine strukturellen Veränderungen geschaffen. (Beifall bei der FPÖ, LH-Stv. Landbauer, MA und dem Zweiten Präs. Waldhäusl.) Man kann sich eben nicht gesund regieren, man muss Bewegung ermöglichen und nicht nur beklatschen, so wie unser Werner Kogler. Wir in Niederösterreich gehen hier zum Glück einen ganz anderen Weg, und zwar konsequent, flott und sportlich. Und das ist auch dem engagierten Einsatz unseres Sportlandesrates LH-Stellvertreter Udo Landbauer zu verdanken, der Bewegungspolitik in Niederösterreich nicht nur denkt, sondern auch tagtäglich lebt. (Beifall bei der FPÖ, LH-Stv. Landbauer, MA und dem Zweiten Präs. Waldhäusl.)Er unterstützt nicht nur die Vereine, sondern legt mit vielen Kooperationsprojekten auch den Grundstein für regelmäßige Bewegung, gerade im Kindesalter. Mit vielen Projekten wie zum Beispiel "Niederösterreich AKTIV" fördern wir bereits bei den Jüngsten das Erlernen der grundlegenden motorischen Fähigkeiten wie Laufen, Springen und Klettern. Das Erfolgsprojekt "Schwimm Kids" vermittelt den Kindern nicht nur Sicherheit im Wasser und minimiert somit tragische Unfälle beim Schwimmen, sondern vermittelt den Kindern auch ein positives Körpergefühl und bringt sie schon in jungen Jahren an den Sport heran, damit sie auch lange dabeibleiben. Mit "Nicht mit mir" verbinden wir Sport mit Selbstverteidigung. Ein tolles Projekt, gerade für junge Damen und Frauen, die hier sich nicht nur sportlich betätigen, sondern auch ihr Selbstbewusstsein damit stärken. Und mit neuen Formaten wie der "SPORTLAND Niederösterreich Ninja-Tour 2025" und der "Laufolympiade 2025" erreichen wir Kinder und Jugendliche dort, wo sie stehen, niederschwellig, spielerisch und vor allem nachhaltig. Und das ist keine Showpolitik, das ist gelebte Gesundheitsvorsorge mit Wirkung und mit Weitblick. Aber es geht natürlich nicht nur um die Kinder. Gerade ältere Menschen profitieren extrem von regelmäßiger Bewegung. Sie bleiben länger mobil, geistig fit, sozial eingebunden. Bewegung beugt nicht nur dem Pflegebedarf vor, sie schützt auch vor Einsamkeit, Depressionen und Demenz. Eine ältere Person, die sich länger körperlich fit hält, kann natürlich auch dementsprechend länger an Aktivitäten und sozialem Leben teilnehmen und ich glaube, das ist für die menschliche Psyche einfach das Wichtigste, gerade im hohen Alter. Und zu diesem Punkt lohnt sich auch ein Blick auf die andere Seite der Welt – nach Japan. Denn Japan ist ein Land, das gezeigt hat wie kein anderes, wie Bewegung im Alter funktionieren kann. In Japan ist es selbstverständlich, dass sich Menschen mit 70, 80 oder 90 noch immer regelmäßig aktiv bewegen. Tägliche Gymnastik im Park oder gemeinsame Wanderungen oder Tanzen sind dort Teil der Kultur und des täglichen Lebens. Die berühmte Radiosendung Taiso macht jeden Tag Bewegungsgymnastik. Die wird jeden Morgen im Fernsehen und im Radio live übertragen und dazu bewegen sich 100.000 ältere Menschen tagtäglich in Japan. Und das Ergebnis aus dem Ganzen: Japan hat eine der höchsten Lebenserwartungen weltweit und damit natürlich gleichzeitig auch vergleichsweise den geringsten Pflegeaufwand. Und das ist kein Zufall, das ist Bewegung als Systemstrategie. Und es gibt auch EU-Länder, die uns einiges voraus sind und vorzeigen, wie es geht. Wie zum Beispiel in den Niederlanden, wo Bewegung Teil des Alltags ist, wo über 90 Prozent der Kinder mit dem Fahrrad in die Schule fahren, die Eltern mit dem Fahrrad in die Arbeit fahren und wo der Sport in die Gemeinden auch gesetzlich integriert ist. In Finnland zum Beispiel ist die tägliche Bewegung im Schulalltag verpflichtend und das kreativ, spielerisch und nachhaltig eingebettet. Beide Länder zeigen also: Wo Bewegung politisch mitgedacht wird, steigt nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Lebensfreude. Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir brauchen Bewegung nicht als Feigenblatt, sondern als politisches Prinzip. Wir müssen Sport dort verankern, wo die Menschen sind, und das ist in den Schulen, in den Pflegeheimen, in den Betrieben und vor allem bei uns in den Gemeinden. (Beifall bei der FPÖ, LH-Stv. Landbauer, MA und dem Zweiten Präs. Waldhäusl.) Wir brauchen starke Vereine und eine klare politische Priorität für deren Förderung. Wir brauchen keine neuen Kampagnen, sondern dauerhafte Strukturen, denn, wenn wir heute nicht handeln, dann wird unser System morgen unter den Kosten zerbrechen. Aber wenn wir heute investieren, klug, gezielt und nachhaltig, dann gewinnen wir alle an Lebensqualität, an Gesundheitskompetenz und an Stabilität. Lassen wir Bewegung nicht das Hobby einiger weniger bleiben, machen wir sie zum Gesundheitsprinzip möglichst für alle! Für ein starkes, gesundes und selbstbewusstes Österreich. Und lassen Sie uns dabei den Leitspruch des Sportlands NÖ nicht vergessen: "Sport ist die Antwort." Eine Antwort, die wir nicht nur erkennen, sondern endlich bundesweit konsequent umsetzen müssen. Vielen Dank. (Beifall bei der FPÖ, LH-Stv. Landbauer, MA und dem Zweiten Präs. Waldhäusl.)

Abweichungen zwischen Text und Video möglich.

Gesamtvideo der LandtagssitzungGesamter Sitzungsbericht als PDF (980 KB)

Zur Person

Kontaktdaten

Wohnbezirk:
Wiener Neustadt
Klub/Fraktion:
FPÖ Niederösterreich Landtagsklub
Wahlpartei:
Freiheitliche Partei Österreichs

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