Zusammenfassung
Antrag des Bildungs-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-731/XX-2025 – Schaffung geeigneter und wirkungsvoller Erziehungsmittel
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Mag. Ecker, MA (GRÜNE): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ja, auch mir ist das durchaus nicht ganz leichtgefallen, die Vorbereitung zu diesem Antrag, der – das muss man für die Zuhörerinnen schon dazusagen – ja schon letzte Woche eingebracht wurde und jetzt eine tragische Aktualität erhalten hat mit den Geschehnissen im Graz und dass natürlich hier noch einmal in Erinnerung gerufen wird, dass es akut hier Probleme in Schulen gibt. Das ist jetzt ein Ereignis gewesen, aber wir wissen einfach, dass in vielen Schulen Probleme mit Gewalt, mit Mobbing herrschen und daher dieser Antrag immer Aktualität hat und nicht aufgrund einzelner Ereignisse. Auch uns hat der Titel etwas abgeschreckt, da kann ich der Kollegin recht geben. Im Antragstext, in der Begründung sind dann – auch wenn ich die Analyse teile, dass es da durchaus hin und her geht und ein roter Faden zu vermissen ist – durchaus Punkte drinnen, die wir unterstützen können und das in der allgemeinen Tonalität des Begründungstextes durchaus okay ist. Was uns aber ganz besonders fehlt bei diesem Antrag ist wieder einmal die Frage: Was können wir hier in Niederösterreich tun? Es geht hier wieder darum, an den Bund zu appellieren, zu schauen, was dort passiert und passieren kann, aber leider fehlt ganz explizit dieser Punkt, was Niederösterreich im eigenen Wirkungsbereich hier noch verbessern kann. Eines ist klar, und das möchte ich betonen: Es wird für mich ein bisschen so dargestellt, als wären die Lehrerinnen, die Lehrkräfte in Verantwortung, Ausbildung zu machen und dann sind die Probleme gelöst. So einfach ist es nicht und es kann auch nicht sein, dass die gesamten Probleme des Schulalltags immer auf die Lehrkräfte zurückfallen. Lehrerinnen haben natürlich eine pädagogische Ausbildung, Lehrerinnen und Lehrer stehen aber vor allem in der Klasse, um ihre Inhalte zu unterrichten. Und viele Lehrerinnen und Lehrer haben einfach nicht die Kapazitäten, um sich mit sozialen Hintergründen der Schüler auseinander zu setzen, mit psychologischen Problemen auseinanderzusetzen und das ist mir einfach wichtig zu betonen. Und genau deshalb brauchen wir das Supportpersonal endlich flächendeckend, weil mittlerweile klar ist, dass das nicht einzelne Schulen sind, die Probleme haben, sondern es fast in jeder Schule den ein oder anderen Fall gibt, wo man genauer hinschauen sollte. Wir fordern auch schon lang, auch im Einklang mit der Schülerinnenvertretung in Niederösterreich, dass es – so wie den Schularztbesuch – regelmäßig für jede Schülerin und jeden Schüler ein Gespräch einmal mit der Schulpsychologin oder dem Schulpsychologen gibt, damit man auch diese Stigmatisierung dort endlich loswird. Weil sobald jemand in einer Schule – wenn es überhaupt eine Schulpsychologin gibt – sobald ein Schüler dorthin geht, ist er automatisch irgendwie stigmatisiert, der hat irgendwelche Probleme und genau das soll es ja nicht sein. Sondern Ziel ist, dass alle Schülerinnen und Schüler hier eine professionelle Betreuung bekommen und alle Schülerinnen und Schüler auch so ein Gespräch dann führen. Das kann bei manchen relativ schnell vorüber sein, aber bei manchen kommt man vielleicht dadurch dann doch drauf, dass man sich gewisse Dinge näher anschauen soll. Dazu braucht es aber in erster Linie einmal die Ausstattung mit diesem Supportpersonal und das ist ein durchaus wiederkehrendes Thema und wir haben schon oft solche Anträge eingebracht, auch andere Fraktionen. Heute – und auch unser Zusatzantrag ist letzte Woche bereits entstanden – der besagt, dass wir eben in Niederösterreich schauen müssen: Wo können wir noch Supportpersonal einstellen? Dort, wo wir nämlich auch die Verantwortung haben in unserem Bundesland, wir im Sinne des NÖ Landtages, nämlich im Pflichtschulbereich. Und daher bringe ich folgenden Zusatzantrag zum Verhandlungsgegenstand Ltg.-731, Antrag der Abgeordneten, Mag. Zeidler-Beck, Sommer u.a. betreffend Schaffung geeigneter Erziehungsmittel ein betreffend zusätzliche Unterstützung durch Supportpersonal im Bereich Schulsozialarbeit und Schulpsychologie an NÖ Schulen:
"Der Hohe Landtag wolle beschließen:
Die NÖ Landesregierung wird aufgefordert, so rasch wie möglich, Schulsozialarbeiterinnen und Schulpsychologinnen an NÖ Pflichtschulen flächendeckend zu etablieren."
Weil ich wirklich überzeugt bin, dass es höchste Zeit ist, das in Angriff zu nehmen, das auch flächendeckend auszubauen, wirklich an allen Schulen sicherzustellen, dass eine Person da ist, wenn sie gebraucht wird. Wir wissen von Lehrerinnen und Lehrern, dass die das benötigen, dass das an den Schulen gebraucht wird und daher mein Aufruf, diesen Antrag zu unterstützen, damit wir hier endlich ins Tun kommen, auch in Niederösterreich. Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person

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- Hollabrunn
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- Grüner Klub im NÖ Landtag
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- Die Grünen