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Redebeitrag von Anton Erber, MBA  Antrag der Abgeordneten Erber, MBA, Sommer u.a. betreffend Attraktivierung der Möglichkeiten zur Anstellung von Pflegelehrkräften in Höheren Lehranstalten für Pflege und Sozialbetreuung (HLPS) sowie in der Pflegelehre

zur 26. Landtagssitzung

Zusammenfassung

Tagesordnungspunkt 3 der 26. Landtagssitzung der XX. Gesetzgebungsperiode am 30.04.2025

Antrag des Bildungs-Ausschusses

Verhandlungsgegenstand

  1. VerhandlungsgegenstandLtg.-678/XX-2025 – Attraktivierung der Möglichkeiten zur Anstellung von Pflegelehrkräften in Höheren Lehranstalten für Pflege und Sozialbetreuung (HLPS) sowie in der Pflegelehre

Video-Übertragung der Sitzung

Auszug aus dem Sitzungsbericht

Abg. Erber, MBA (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Präsident! Geschätzte Vertreterin der Landesregierung! Jetzt ist der Antrag schon ausgeführt worden und eigentlich – für mich fast ein bisschen überraschend – doch auch mit viel Kritik ausgestattet worden von der Vertreterin der NEOS und der GRÜNEN. Ich möchte ein bisschen umfassender sagen und zwar: Gerade dieser Schultyp wurde ja in Niederösterreich erfunden und ist in Wahrheit ein Erfolgsmodell, das dann in ganz Niederösterreich übernommen wurde. Aber ich möchte ein bisschen tiefer auch gehen: Warum haben wir denn das Ganze gemacht? Nicht nur, um etwas Neues zu erfinden, sondern das hat schon auch einen Hintergrund und zwar, dass Pflege derzeit in aller Munde ist, weil es eine Notwendigkeit gibt, sich auch damit auseinanderzusetzen. Und ich möchte es auch auf den Tisch legen, worum es denn da geht. Pflege ist ja viel mehr als ein Beruf, viel mehr eine Berufung und wenn man sich jetzt unsere Gesellschaft ansieht, wohl eine der größten Herausforderungen auch unserer Zeit. Und das wird insbesondere dann sichtbar, wenn man sich nicht nur mit der Gegenwart, sondern auch mit der Zukunft beschäftigt, mit dem Altersalmanach, erschienen 2024 – das ist der letzte – wo dieser demographische Wandel auch dargestellt wird. Und da sieht man, dieser Wandel ist ja nicht Zukunft, sondern er findet ja schon in der Gegenwart auch tatsächlich statt. Und nur damit wir die Größendimensionen auch einordnen können: Allein zwischen 2017 bis 2035 werden sich die Menschen, die über 80 Jahre alt sind, von 89.000 auf 141.000 steigern. Das heißt, wir werden in den nächsten zehn Jahren 50.000 über 80-Jährige hinzubekommen. Und viele von ihnen werden früher oder später auf Unterstützung angewiesen sein. Auf Betreuung oder auf Pflege oder beides. Und gleichzeitig verändert sich aber auch diese Lebensrealität vieler Menschen. Und zwar – ich habe es schon ein paar Mal hier auch angesprochen – die Familienverbände verändern sich. Es werden die Anzahl jener, die alleine im Haushalt leben, immer mehr. Und das insbesondere prognostiziert in den Altersgruppen von 70 bis 79, wo Einsamkeit im Alter eine große Rolle spielen wird und das weit über das hinausgeht, ein Randphänomen zu sein. Und das wird sich direkt auswirken, und zwar auf den Pflegebedarf, den wir zukünftig zu decken haben, wie auch auf die Gesundheit. Ich möchte auch den Wandel kurz ansprechen. Lange Zeit war das Motto in Niederösterreich "mobil vor stationär". Allerdings bei diesen sich verändernden Umgebungen heißt es heute "mobil und stationär". Das heißt, wir werden beides brauchen. Und was weiters eine gesteigerte Rolle spielen wird, ist die psychosoziale Versorgung. Wir werden einen Mehrbedarf oder wir werden ein Mehrangebot an Betreuungsplätzen brauchen für Menschen mit psychischen Erkrankungen und sehr oft damit auch verbunden einen hohen Lebensbedarf. Diese Menschen, die sozusagen Erkrankungen haben und auch eine psychische Herausforderung, sind im Schnitt 19 Jahre jünger als die restliche Bevölkerungsgruppe, und gerade sie werden auch in Hinkunft eine besondere Betreuung benötigen. Ich möchte hier auch anführen: Eine Gruppe, die dazukommt, die es in der Vergangenheit bisher nicht gab, sind die Menschen mit Behinderung, die jetzt zunehmend auch ins Pensionsalter kommen und dementsprechend zu versorgen sind. Also man sieht, da ist schon einiges unterwegs. Und wenn ich jetzt den Bedarf angesprochen habe, dann komme ich jetzt zum mittelbaren Thema. Und zwar, damit verbunden ist auch ein wachsender Bedarf an Pflegekräften. Und wenn hier gesagt wurde, dieses Angebot oder dieses Thema, das wir heute behandeln, wäre dilettantisch, dann möchte ich schon sagen, es ist in Wahrheit in Niederösterreich entstanden, weil wir hier gerade in diesem Bereich auch einen Bedarf gesehen haben. Und ich habe es vorher schon gesagt: Es wurde von Österreich übernommen. Ich werde noch einmal ganz kurz dann darauf zurückkommen. Aber wie viel werden wir denn in Zukunft brauchen... Pflegekräfte? Und zwar an Diplomierten bis ins Jahr 2040 – also die nächsten 15 Jahre – werden wir ein Plus von 54 Prozent benötigen. Also da kann man sich ungefähr ausrechnen, in welchen Größenordnungen wir reden. Und jetzt gehe ich eine Stufe in der Ausbildung darunter, Pflegeassistenzen bzw. Pflegefachassistenzen. Hier ist der Mehrbedarf plus 74 Prozent bis ins Jahr 2040. Also da brauchen wir fast 75, fast drei Viertel, nochmal dazu. Und das heißt, und das zeigt uns auch, der Fachkräftemangel ist nicht nur eine Herausforderung, sondern wir müssen uns dem stellen, damit er nicht eine tatsächliche Bedrohung der Pflegeversorgung wird. Also daher ist es wichtig, sich jetzt damit auseinanderzusetzen. Und jetzt zur Ausbildung. Fachkräfte stehen natürlich unter einer ganz besonderen Ausbildung, insbesondere dort, wo es um Menschen geht, wo es um Pflege geht. Und da wurde eben – und ich darf es jetzt nochmal kurz sagen – als Erstes in Gaming die Lehranstalt für Pflege- und Sozialbetreuung geschaffen und das nach wirklich einer intensiven Auseinandersetzung. Und ich bin da sehr, sehr dankbar unserer Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, dass sie auch diese Hartnäckigkeit hatte. Und ich möchte hier auch sehr bewusst danken der Caritas, die hier auch gemeinsam mitnachgedacht hat, was ist denn das Angebot, dass es funktionieren kann, und zwar so, dass der Unterricht passt und, dass es aber dann auch sozusagen in der Berufsausübung passen kann? Also nochmal herzlichen Dank an die Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und die Caritas für dieses in Wahrheit nicht nach-, sondern vordenken. Inzwischen ist zu Gaming noch in Niederösterreich Zwettl dazugekommen. Dann ein weiterer Punkt, lange hier herinnen diskutiert, ist auch die Pflegelehre. Auch hier war Niederösterreich das erste Land, das gesagt hat, ja, wir sind als Pilot gerne bereit, diese Pflegelehre auch sozusagen einzuführen und diese Pflegelehre anzubieten. Damit verbunden ist aber – und das zeichnet auch Niederösterreich aus – ein Modell, das nicht nur heißt, einmal eine Ausbildung, und das war es dann, sondern in Niederösterreich hat man die Möglichkeit, eine Ausbildung zu machen, und wenn man sich weiterbilden will, permanent auch die nächste Stufe zu erklimmen und sich weiterzubilden. Auch das ist ein Riesenerfolg, den wir in Niederösterreich angestoßen haben. So, jetzt habe ich von Innovationen schon gesprochen, ob es jetzt die höhere Schule oder die Pflegelehre ist. Was wir auch brauchen, ist natürlich geeignetes Personal. Und jetzt hat sich eben, und wie gesagt, mit diesem Modell, das wir hier geschaffen, kann sagen, auch erfunden haben... hat sich natürlich in der Praxis gezeigt, dass dort und da noch etwas notwendig ist, was man verbessern muss. Ist halt so bei Neuem. Ich sage das aber auch deswegen, weil wenn hier die Kritik zu harsch wird, dann möchte ich eines nicht, und zwar, dass Niederösterreich kein Land mehr wäre, wo man vielleicht nichts Neues mehr ausprobiert. Gerade in einer Gesellschaft, die sich schnell verändert, die sich wandelt, ist es doch wichtig, auch neue Ideen zu versuchen, neuen Ideen auch eine Chance zu geben. Und es ist nicht alles dilettantisch, wenn es vielleicht nicht gleich beim ersten Entwurf so ist, dass es ideal ist, sondern noch Verbesserungen braucht. Das hat eben das Neue auch in sich. Und genau in diese Richtung geht eben dieser Antrag um, auf Bundes- oder in Bundesschulen auch, dass es auch funktionieren kann. Also wir brauchen hier natürlich die Partnerschaft des Bundes, weil es einfach so ist, dass für viele GuK-Lehrerinnen es wenig attraktiv erscheint, dort zu unterrichten. Und ich glaube, es ist doch redlich, wenn in einer Bundesschule für die Lehrkräfte auch der Bund die Personalkosten trägt, eben in unseren so aufgestellten Schulen und in unseren so aufgestellten Systemen. Weil das, was natürlich nicht besonders hilfreich ist, wenn wir Bundesschulen machen, wo dann das Land sozusagen die Personalkosten zu decken hat, das kann nicht Sinn und Zweck der Sache sein, und ich würde es auch nicht besonders fair finden, wenn man sozusagen das jetzt nicht anspräche, sondern einfach lässt. Und daher wollen wir eben auf Stabilität setzen, und wir wollen auch eine Zukunft für diesen neuen Schultyp. Ich bin sogar überzeugt, dass der noch mehr wird. Und deshalb, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, stellen wir auch diesen Antrag, wo wir vom Bund fordern, dass ein nachhaltiges, ein funktionierendes Finanzierungssystem bezüglich des Lehrpersonals für die HLPS stattfindet und auch für die Pflegelehre. Wir fordern daher diese rechtlichen Rahmenbedingungen, dass die geschaffen werden, um geeignete Lehrpersonen auch zu finden aus dem Gesundheits- und Pflegebereich. Und ich glaube, dass es auch rechtens ist oder dass es auch gut ist, dass man fordert, dass die Länder bei solchen Anstellungen finanziell unterstützt werden. Nun, damit möchte ich zusammenfassen: Ich glaube, das sind so diese Punkte, die wir in Zukunft brauchen, weil gerade im Bereich der Pflege, in der Betreuung, in der Gesundheit bis hinein zu den Familien nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft noch vieles zu tun ist. Und mein Appell ist es, die Menschen dabei zu unterstützen, diesen Beruf auch zu erlernen und ausüben zu können, weil Pflege ist – und ich möchte das schon sagen, weil sehr oft nur über die Herausforderung gesprochen wird – Pflege ist ein zutiefst menschlicher Beruf, es ist ein schöner Beruf. Und ich glaube, zu Recht kann man sich auch erwarten, wenn man in diesen Beruf geht, dass man von der Politik dafür auch unterstützt oder von der Politik auch unterstützt wird, wenn man diese Verantwortung für die Menschen trägt. Damit werden wir sicherstellen, dass die Pflege auch in Zukunft noch auf einem höchst menschlichen und vor allen Dingen auch fachlichen Niveau funktionieren kann. Es ist jetzt an der Zeit, genau diese heute von mir angesprochenen Fragen auch zu beantworten, damit unser System auch in Zukunft funktioniert, damit es uns nicht zu kippen beginnt und damit menschliche Versorgung in Niederösterreich eben möglich ist. Und daher ist mein Appell – auch wenn Sie es angekündigt haben – trotzdem an alle Parteien, diesen Antrag zu unterstützen, denn er ist einer, der den Menschen in Niederösterreich dient. Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP und Präs. Mag. Wilfing.)

Abweichungen zwischen Text und Video möglich.

Gesamtvideo der LandtagssitzungGesamter Sitzungsbericht als PDF (944 KB)

Zur Person

Kontaktdaten

Wohnbezirk:
Scheibbs
Klub/Fraktion:
Landtagsklub der Volkspartei Niederösterreich
Wahlpartei:
LH Johanna Mikl-Leitner VP Niederösterreich

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