Zusammenfassung
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-635/XX-2025 – Fairness in der Gesundheitsversorgung statt Verunsicherung von Patientinnen und Patienten in Wien
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Mag. Scheele (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident, liebe Landesregierungsmitglieder! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Ich glaube, es wurde schon von allen gesagt, was wir unter Fairness im Gesundheitsbereich verstehen. Da ist natürlich allen voran der Zugang für alle Menschen zu den notwendigen Versorgungsmaßnahmen. Das haben einige von uns mit mehr Worten ausgeführt und ich mach es jetzt ganz kurz: Für mich ist Fairness im Gesundheitssystem auch, dass wir es schaffen, gute Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowohl im Pflegebereich als auch im ärztlichen Bereich zu schaffen. Ohne diese guten Bedingungen haben wir – wie es derzeit ist – an allen Ecken und Enden Personalmangel und das wirkt sich natürlich auf Wartelisten, auf die Qualität im Gesundheitsbereich aus. Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, es wurde auch schon von mehreren Vorrednern gesagt. Ich bin immer dafür, dass, wenn man über so ganz wichtige Bereiche wie die Gesundheitsversorgung einer ist, redet, dass man schaut, was kann man selbst machen. Das sind auch die Werte, die wir unseren Kindern mitgeben. "Zeig´ nicht immer mit dem Finger auf andere, sondern schau, was du selbst machen kannst." (Beifall bei der SPÖ, den NEOS und LR Königsberger-Ludwig.) Und da, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, haben wir unsere Hausübungen nicht gemacht. Und jetzt weiß man das auch: Wenn ich in der Schule eine Hausübung vergessen habe, habe ich auch hundert Ausreden gehabt, warum ich sie nicht mithabe. Wahr ist, ich habe meine Hausübung nicht gemacht und wir haben in Niederösterreich unsere Hausübungen nicht gemacht. Die Zahlen... (Abg. Krumböck, BA: Lasst euch in Wien wählen.)... Zwischenrufe kennen wir auch von der Schule... (Abg. Krumböck, BA: Wirklich, lasst euch in Wien wählen!)... meistens von denen, die Hausübung nicht machen. (Beifall bei der SPÖ.) 75 Prozent sind weniger als über 90 Prozent. Niederösterreich ist nicht das schnellste Bundesland, sondern an vorletzter Stelle. Und wenn wir es nicht schaffen – und ich denke mir, das wollt ihr ja auch, sonst hättet ihr die Aktuelle Stunde nicht einberufen – wenn wir es nicht schaffen, hier selber besser zu werden, den Selbstversorgungsgrad für unsere Patienten und Patientinnen zu erhöhen, dann schaffen wir es nicht, für unsere Landsleute eine gescheite, eine gute, eine professionelle, eine qualitätsvolle Gesundheitsversorgung anzubieten. (Beifall bei der SPÖ und LR Königsberger-Ludwig.) Und deswegen darf man sich das natürlich schon herschauen und ich brauche keine Verteidigungsrede für Wien zu halten. Ich denke mir, es steht einer Bundeshauptstadt zu, so wie in allen anderen Ländern auch, dass sozusagen die höchste Qualität an Gesundheitsversorgung dort angesiedelt ist. Das ist auch so. Wahr ist aber, dass wir hier nachhinken, dass Leute – und das kennt ihr ja nicht nur, weil es die Scheele vom Rednerpult sagt, das kennt ihr ja von euren Gesprächen in den Wahlkreisen oder in anderen Wahlkreisen – dass die Leute sagen, ich habe eine Warteliste... oder wenn man sich die Rechnungshofberichte ordentlich durchliest... es gibt bei ganz normalen planbaren medizinischen Eingriffen eine Warteliste, die in den vergangenen Jahren immer länger geworden ist und die Leute in das Nachbarbundesland, in die Bundeshauptstadt treibt. Und da, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, müssen wir daran arbeiten. Reden wir nicht nur von den Werten, die wir mitgeben wollen, zeigen wir den jungen Leuten in unserem Land: Wir arbeiten dort, wo wir arbeiten können, und zeigen nicht nur mit dem Finger, weil wir ablenken wollen, auf andere, dass wir wieder einmal die Hausübung nicht mitgebracht haben. Danke schön. (Beifall bei der SPÖ und LR Königsberger-Ludwig.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person

Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Baden
- Klub/Fraktion:
- Klub der Sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten Niederösterreichs
- Wahlpartei:
- Sozialdemokratische Partei Österreichs