Zusammenfassung
Antrag des Verkehrs-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-397/XX-2024 – Sicherer Fußweg auf der Landesstraße L 8244 entlang der Überführung über die B 38
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Mag. Moser, MSc(GRÜNE): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrter Herr Bürgermeister von Zwettl! Ich könnte jetzt berichten, dass die Anrainerinnen und wir GRÜNE schon bei der Planung der Umfahrung auf dieses Problem aufmerksam gemacht haben und sich für einen Gehsteig auf der Brücke eingesetzt haben. Ich könnte berichten, dass damals dieses Anliegen nicht ernst genommen wurde, dass es sogar ins Lächerliche gezogen wurde. Das ist im Übrigen auch jetzt der Fall, wenn du, Herr Bürgermeister, sagst, es hat früher keinen Gehsteig gebraucht und jetzt braucht es auch keinen. Ich könnte berichten, dass die Bewohnerinnen dieses Ortsteils früher mehrere Möglichkeiten hatten spazieren zu gehen, mit dem Kinderwagen auszufahren oder mit dem Hund Gasse zu gehen. Seit dem Bau der Umfahrung können sie gefahrlos nur entlang der Straße Richtung Zwettl gehen. Sie haben sonst überhaupt keine Möglichkeit, einen Spaziergang zu machen, außer sie gehen über die bewusste Straße und über die benannte Brücke. Dann erreichen sie quasi ein Naherholungsgebiet, ein Freizeitparadies mit unzähligen Wanderwegen. Ich könnte berichten, dass sogar ein Wanderweg auf der Straße über die Brücke gekennzeichnet ist. Ich könnte auch berichten, dass in diesem Ortsteil von Zwettl die Verbauung forciert wird, sich junge Familien ansiedeln sollen, ohne dass auf deren Bedürfnisse abseits vom Autofahren Rücksicht genommen wird. Oder, dass dieses Wohnviertel von Zwettl auf allen Seiten umzingelt ist, von einer Anhöhe ohne Gehwege, vom Kamp und von der Umfahrung. Man kann sich nur entlang der Straße fortbewegen, vergleichbar mit einem Tal in den Alpen. Ich könnte berichten, dass die Menschen Sorge haben, dass zuerst ein dramatischer Unfall passieren muss, bevor die Situation entschärft wird. Ich lese aber lieber einen Leserbrief eines Anrainers an eine lokale Zeitung vor (liest:)"Ich wohne seit 41 Jahren in der Allentsteigerstraße bzw. in der Bozener Siedlung. Es gab früher drei Wege von uns ins Stift auf der Hauptstraße, hier war keine Brücke und man konnte aufs Bankett ausweichen. Oben am Teufelsberg beim Kastanienbaum rechts rein und unter dem heutigen Erdbeerfeld links durch die Allee zur Neumühle, heute unterbrochen durch die Umfahrung. Direkt beim Kamp, wieder beim Kastanienbaum, ebenfalls zur Neumühle. Dieser Weg, auf dem ich mit meinen Kindern sogar mit dem Rad gefahren bin, wurde leider schon lange vernachlässigt und ist schon länger nicht mehr begehbar. Wir sind mit den Kindern und Hund all die Jahre sorglos einen dieser Wege gegangen. Heute muss man, wenn man über die Brücke geht, Angst haben, ob nicht irgend so ein Narr oder ein Lkw bzw. Bus kommt und man über die Leitschiene springen muss, was mit 66 Jahren nicht ohne weiteres aus dem Stand geht. Ich bin gern bereit, dem Herrn Bürgermeister die Wege zu zeigen." Ich muss leider feststellen, dass alle vergleichbaren Brücken und auch Unterführungen vom Land NÖ grundsätzlich so geplant und umgesetzt werden: ohne Gehwege, ohne Radwege. Ich stelle fest, dass alle Appelle, Alltagswege zu Fuß oder mit dem Rad zu erledigen – z.B. die Fahrradoffensive des Landes NÖ – ad absurdum geführt werden, wenn keine Möglichkeiten dafür geschaffen werden. Und ich stelle fest, dass sich der zuständige Landesrat der FPÖ zwar bei jeder Gelegenheit volksnah gibt, die Probleme und Sorgen der Menschen aber nicht ernst nimmt. Und ich stelle fest, dass die Bedürfnisse der Menschen von der Landesregierung und auch von der Gemeinde Zwettl ignoriert werden. Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
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