Zusammenfassung
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-401/XX-2024 – Land NÖ als starker Partner der Freiwilligen und der Vereine.
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Mold(ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Hoher Landtag! Ja, Niederösterreich, das kann man ohne Übertreibung sagen, ist das Land der Freiwilligen und das Land NÖ ist ein starker Partner der Freiwilligen. Jede zweite und jeder zweite Niederösterreicher engagiert sich ehrenamtlich und alle Ehrenamtlichen zusammen in unserem Bundesland leisten mehr als 200 Millionen Arbeitsstunden für uns alle, für die Gesellschaft, für das Bundesland Niederösterreich. Allein die Freiwilligen Feuerwehren in Niederösterreich zählen mehr als 100.000 Mitglieder. Die Rettungsorganisationen Rotes Kreuz, Samariterbund ca. 30.000 Mitglieder, in den Blasmusikvereinen wirken 25.000 Frauen und Männer, in den diversen Sportvereinen und Sportorganisationen über 200.000 Mitglieder. 150.000 Menschen sind es, die in der regionalen Kulturarbeit – sei es in den Chören, Volkstanzgruppen, Laientheatergruppen, Musikgruppen und Museen tätig sind. Besonders hervorheben möchte ich natürlich die unermüdliche Arbeit der Blaulichtorganisationen in unserem Land: Rotes Kreuz, Samariterbund und den Freiwilligen Feuerwehren. Wir haben in unserem Bundesland keine Berufsfeuerwehr, aber 1.600 Freiwillige Feuerwehren, die mit mehr als 100.000 Mitgliedern wiederum 72.000 Einsätze erledigen. Und diese Feuerwehren stehen zum einen für die Sicherheit im Land, aber auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land. Und gerade in den ländlichen Gemeinden sind es die Freiwilligen Feuerwehren, die oft der einzige Verein, die einzige Organisation sind, die ein Dorf zusammenhalten. Daher haben die Feuerwehren weit über die Sicherheit hinaus wichtige Aufgaben zu erfüllen. Ich möchte als Beispiel hier nur meine Heimatgemeinde Zwettl nennen. Wir haben 26 Freiwillige Feuerwehren in unserem Gemeindegebiet. Wir haben 10.700 Einwohner und 1.250 Feuerwehrmitglieder. Das heißt, mehr als 10 Prozent der Bevölkerung arbeiten hier in den Freiwilligen Feuerwehren mit. Von den 100.000 Feuerwehrmitgliedern sind mittlerweile 8.500 Mitglieder bei der Jugendfeuerwehr. Und ich glaube, das ist ja das Allerwichtigste, das es immer wieder zu erwähnen, zu betonen und zu unterstützen gilt. Denn die Jugendfeuerwehr ist einerseits Garant für die Nachwuchsarbeit und andererseits bietet gerade auch die Jugendfeuerwehr unseren jungen Menschen eine sinnvolle Freizeitbetätigung und damit lernen sie auch das Leben in der Gemeinschaft kennen. Mit ihrem Einsatz rund um die Uhr stehen sie oft in Notfällen bereit, um Leben zu retten und Menschen in Notsituationen beizustehen. Ihre Opferbereitschaft und ihre Selbstlosigkeit verdienen daher höchste Anerkennung und Dankbarkeit. (Beifall bei der ÖVP, Präs. Waldhäusl, LH-Stv. Dr. Pernkopf, LR Mag. Teschl-Hofmeister und Abg. Ing. Mag. Teufel.) Unsere Landeshauptfrau sowie alle Verantwortungsträger im Land NÖ sehen es daher als ihre Pflicht an, diese wertvolle Arbeit zu unterstützen und zu fördern. Neben der formellen freiwilligen Arbeit in den Vereinen und Organisationen hat aber auch die informelle Freiwilligenarbeit eine immer größere Bedeutung. Von Essen auf Rädern, Besuchsdiensten von betreuungspflichtigen Personen, über Fahrtendienste, Unterstützung bei Amtswegen bis zur Unterstützung bei der Kinderbetreuung leisten ebenfalls hunderttausende Landsleute wertvolle Arbeit für ein gutes Miteinander in unserem Land. Bereits in der Vergangenheit war das Land NÖ ein starker Partner der Ehrenamtlichen. Allein im laufenden Jahr wird das Land NÖ mehr als 20 Millionen Euro in das Freiwilligenwesen investieren. Niederösterreich möchte aber auch die Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement weiter verbessern. Dazu gab es im Vorjahr eine Novelle des Freiwilligengesetzes, wo unter anderem ein Freiwilligenpass eingeführt worden ist. Für das Freiwillige Sozialjahr, das Freiwillige Umweltschutzjahr sowie für Friedens- und Sozialdienste wird die Entschädigung auf 500 Euro angehoben und darüber hinaus auch ein Klimaticket für jeden angeboten. 2024 hat erstmals jeder Verein und jede Körperschaft die Möglichkeit, vom Finanzamt einen Spendenbegünstigungsbescheid zu erhalten und damit in die Liste der spendenbegünstigten Einrichtungen aufgenommen zu werden. Und eine wesentliche Forderung unserer Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gerade jetzt in dem Jahr, wo Niederösterreich den Vorsitz in der Landeshauptleutekonferenz hat, ist ein bundesweiter Versicherungsschutz für das informelle Freiwilligenwesen. Das ist die klassische Nachbarschaftshilfe ohne institutionellen Rahmen. Und diese klassische Nachbarschaftshilfe ohne institutionellen Rahmen ist ein ganz wichtiger Teil des ehrenamtlichen Engagements. Und daher ist es auch wichtig, dass diese Menschen, die solche Aufgaben machen und tätigen, auch einen Versicherungsschutz in Zukunft haben sollen. Geschätzte Damen und Herren, die zahlreichen Vereine und die vielen ehrenamtlich Tätigen machen unser Land erst liebens- und lebenswert. Egal ob bei den Freiwilligen Feuerwehren, Rettungskräften, den Sport- und Musikvereinen, den Kulturvereinen - alle Ehrenamtlichen sind wichtige Stützen für unsere Gesellschaft. Und deshalb möchte ich heute jeder und jedem, der sich in Niederösterreich für unser Gemeinwohl engagiert und einsetzt, ein herzliches und aufrichtiges „Danke“ sagen. (Beifall bei der ÖVP, FPÖ, Präs. Waldhäusl, LH-Stv. Dr. Pernkopf und LR Mag. Teschl-Hofmeister.) Sie alle tragen dazu bei, dass Niederösterreich ein Ort ist und bleibt, in dem sich jeder zuhause fühlen kann. Daher wollen wir als Land NÖ das Ehrenamt stärken, denn ohne Ehrenamt wäre unser Bundesland nicht das, was es heute ist. (Beifall bei der ÖVP, FPÖ, Präs. Waldhäusl, LH-Stv. Dr. Pernkopf und LR Mag. Teschl-Hofmeister.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Zwettl
- Klub/Fraktion:
- Landtagsklub der Volkspartei Niederösterreich
- Wahlpartei:
- LH Johanna Mikl-Leitner VP Niederösterreich