Zusammenfassung
Antrag des Bildungs-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-380/XX-2024 – NÖ Pflichtschulgesetz 2018, Änderung
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Erber, MBA(ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Jetzt ist der Konfuzius schon strapaziert worden und jetzt möchte ich ihn auch kurz bemühen, wenn er schon so angesprochen wurde. Er hat nämlich gesagt: „Ein Weg entsteht, in dem man ihn geht“ oder „Wenn du die Absicht hast, dich zu erneuern, tue es jeden Tag.“ Und genau um das geht es, was Konfuzius auch gesagt hat. Wenn da jetzt angesprochen wird, das ist kein Allheilmittel... ich kann mich überhaupt an keine Debatte erinnern in diesem Haus, wo das einer behauptet hätte, dass es ein Allheilmittel ist, dass man die Pflegelehre einführt. Oder wenn dann gesagt worden ist, unsere Absicht wäre es, dass die Pflegelehre alle Probleme lösen soll. Na mitnichten. Sondern was ist es? Ein entscheidender Beitrag und zwar er ist von großer Bedeutung für unsere Gesellschaft, dass man sozusagen auch diesen neuen Weg geht und wir sind ja tatsächlich jene, die auch bereit sind, sozusagen nicht nur Bestehendes fortzuführen, sondern auch Neues auszuprobieren. Und das ist ja auch der Grund, warum auch an der Spitze mit der Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister man gesagt hat: Gut, wenn es diese Form gibt und wenn wir in diese Richtung gehen, warum soll man es denn nicht probieren, dass man sozusagen auch die Pflegelehre macht? Und diese vorschießende Kritik kann ich insofern nicht teilen, weil ich glaube, das kann doch nur gut sein, auch für ein Land, dass man einfach Sachen ausprobiert, dass das dann gut funktioniert, dann etabliert. Und wenn es vielleicht irgendwo die Notwendigkeit gibt, etwas zu verändern, na dann verändern wir es. (Abg. Mag. Scheele: Dann drehen wir um.) Aber man kann doch nicht bevor wir richtig in die Gänge kommen schon sozusagen alles aufzählen, was dagegenspricht. Weil letztlich an eines möchte ich schon auch appellieren: Wir haben doch eine Verantwortung für die Bürgerinnen und Bürger und zwar, dass wir auch sicherstellen, dass ihre Bedürfnisse und Anliegen gehört werden. Und dazu gehört auch die Unterstützung und die Aufmerksamkeit für unsere Menschen im Alter. Also ich glaube, das liegt doch in unserem ursprünglichen Verantwortungsbereich. Und jetzt wird vorher schon ein paar Mal angesprochen worden sein und ich möchte es noch einmal tun. Wir stehen da vor vielfältigen Herausforderungen, weil jetzt ist es ja nicht nur so, dass wir Junge – das Wort gefällt mir nicht, wie es vorher gesagt worden ist – rekrutieren müssen, sondern dass wir Junge brauchen, die sich für diesen Beruf begeistern, die auch diesen Beruf ergreifen – oder ich sage es eigentlich direkt – diese Berufung ergreifen und dass wir da neue Möglichkeiten bilden. Und ich möchte auch eines sicherstellen und zwar, dass wir alles versuchen, wie wir das Gesamtsystem noch verbessern können. Und ich glaube, das ist ja ein guter Schritt, um da auch einmal sicherzustellen, dass wir daran interessiert sind, dass wir die Gesamtsituation verbessern. Und was damit schon geschaffen werden soll, ist, dass auch Pflegefachkräfte zu erforderlichen Kenntnissen kommen. Vielleicht welche, die es sonst nicht hätten können, kann das ein Zugang sein, der eben ein anderer ist, um auch die Kenntnisse und die Fähigkeiten zu erlernen. Und ich glaube – wie gesagt – wir machen uns jetzt auf den Weg. Es werden die Ausbildungsprogramme sicher noch modernisiert werden müssen und auch verändert werden müssen, sondern es ist eben ein Pilotprojekt, wo wir uns mit den neuesten Entwicklungen und Erkenntnissen im Bereich der Pflege auch stellen wollen und dem auch Rechnung tragen wollen. Und ich meine, gerade in den Diskussionen rund um die Pflege, da sind doch viele Diskussionen, die derzeit geführt werden von technologischen Fortschritten bis auf eine personenbezogene Pflege wird doch sehr, sehr viel diskutiert. Und ich glaube, dass es, und das wurde heute kurz auch durchaus kritisch bemerkt, dass es natürlich auch wichtig ist, aber das ist ja kein Entweder-oder, dass man die Attraktivität des Pflegeberufes immer im Auge hat, dass man sich bemüht, das zu verbessern, wo man es verbessern kann. Und ich meine, ich sage es auch sehr direkt: Ja, ja, da brauchen wir nicht reden. Also die Bezahlung ist ein Modul dessen. Aber was auch ganz, ganz wichtig ist und zwar sogar noch vor der Bezahlung von den Betroffenen angesprochen wird, sind Themen wie zum Beispiel Dienstplanstabilität. Also da brauchen wir tatsächlich... zu einer Dienstplanstabilität brauchen wir tatsächlich auch ausreichend Personal, weil es hilft ja nicht. Ich meine, wie will man Dienstplanstabilität garantieren, wenn man nicht dementsprechend auch viele hat, die sich das vorstellen können, in den Pflegeberuf einzusteigen. Und diese Pflegelehre, das ist doch ein Modul, wo wir es wirklich schaffen wollen, dass wir zusätzlich Menschen, die da ein Talent sehen, dass wir die für die Pflege gewinnen. Also ein Zusatzprogramm, nicht ein Ablösen von anderen. Und übrigens eine Vorrednerin, die da hier sozusagen einen Ausbildungszweig, der jetzt so nicht fortgeführt wird, angesprochen hat. Also ich glaube auch nicht, dass sich das ehrlicherweise dafür eignet, dass man hier kleine populistischen Aussagen tätigt, dass ich halte das für falsch. Ich sage Ihnen das ganz ehrlich. Das ist doch ein gemeinsames, gesellschaftliches Anliegen, dass wir uns um unsere alten Menschen kümmern. (Abg. Mag. Moser, MSc: Wo findet denn die LGA nicht... unverständlich?) Und dazu gehört es auch, dass wir natürlich und zwar nochmal in der Breite die Rahmenbedingungen verbessern. Und ich glaube, es hätte durchaus die Säule – es wurde angesprochen – oder es hätte durchaus auch das Ziel, eine unverzichtbare Säule zu werden, diese Pflegelehre. Es wird sich in der Zukunft entscheiden, wo der Platz der Pflegelehre tatsächlich sein wird. Das, was unbestritten ist, ist zum Ersten: Wir brauchen mehr Menschen, die in die Pflege gehen. Zum Zweiten, wir müssen sie auch begleiten, dass es eine gute Ausbildung gibt. Das heißt, auch da braucht es unsere Unterstützung. Und zum Dritten sage ich es nochmal: Das ist kein Allheilmittel. Und ich möchte es hier schon sagen: Ich möchte eigentlich allen danken, dass Sie sozusagen diesem Antrag zustimmen, weil ich glaube tatsächlich, es kann ein spannender Zweig sein. Und ich möchte Ihnen nicht nur danken für die Zustimmung heute, sondern ich möchte Sie auch bitten, im Sinne der Menschlichkeit in Niederösterreich, sich weiter um die Anliegen der Pflege anzunehmen, weil es sich sozusagen nicht nur die Alten verdienen, sondern auch jene, die bereits jetzt in der Pflege tätig sind, dass mehr nachkommen, um sie damit zu entlasten. Herzlichen Dank für die Zustimmung! Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP.)
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Zur Person
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- Wohnbezirk:
- Scheibbs
- Klub/Fraktion:
- Landtagsklub der Volkspartei Niederösterreich
- Wahlpartei:
- LH Johanna Mikl-Leitner VP Niederösterreich