Zusammenfassung
Antrag des Bildungs-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-337/XX-2024 – Aufwertung der Lehre auf allen Ebenen als Antwort auf den Fachkräftemangel
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Lobner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Landesrätin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen des NÖ Landtages! In einem sind wir uns einig, dass die Lehre in den Fokus rücken muss, weil wer sich die demokratische Entwicklung ansieht, wird mir recht geben, dass wir hier etwas tun müssen. Wenn weit mehr Leute in Pension gehen als auf den Arbeitsmarkt nachrücken, so ist es logisch, dass man hier entsprechende Maßnahmen setzen muss. Und wie wir auch von meinen Vorrednerinnen und Vorrednern bereits gehört haben, braucht es hier ein mannigfaltiges und umsichtiges Paket, um die Lehre entsprechend attraktiver zu machen. Und wie wir auch schon im Ausschuss ausführlich diskutiert haben, sind hier sehr viele Player gefordert. Auf der einen Seite die Kommunen, auf der anderen Seite das Land NÖ, aber selbstverständlich auch der Bund und die Schulen und natürlich auch die Sozialpartner. Und in Summe, glaube ich, wenn alle ihren Beitrag dazu leisten, dann wird es uns gelingen, dass wir die Lehre aufwerten. Und weil Sie sagen, es sind nur Schlagwörter: Ich sage nicht, es sind nur Schlagwörter, sondern es braucht eben für Ziele auch klare, formulierte Begriffe. Und dass wir das Land der Meister werden wollen, das ist glaube ich essenziell und wichtig und richtig. Und da braucht es eben auch den Bund dazu, weil Sie uns im Ausschuss vorgehalten haben, warum wir uns immer an den Bund wenden? Fakt ist, dass diverse Lehrpläne auf Bundesebene festzuschreiben sind. Und insofern glaube ich, ist es auch ein probates Mittel, dass wir hier diesen Weg gehen. Und Sie verschweigen in Ihren Wortmeldungen, dass bis dato in Niederösterreich schon sehr viel passiert ist, um die Lehre auch attraktiv zu machen. Wir haben den Talente Check zum Beispiel schon angesprochen. Es ist uns auch bereits gelungen, Themenschwerpunkte fächerübergreifend in den Schulen zu installieren. Das Fach “Bildungs-,Berufs-undLebensorientierung“ sowie die verbindliche Übung “Bildungs-undBerufsorientierung“ in die Lehrpläne zu installieren, ist ein erster wichtiger Schritt. Aber weitere Schritte müssen folgen. Und eines ist auch klar: Das Image der Lehre kann nur verbessert werden, wenn wir auch alle dahinterstehen und es ernst meinen. Mit leeren Worten wird uns das nicht gelingen. Darum müssen wir gemeinsam an einem Strang ziehen mit den Sozialpartnern, mit dem Bund, um hier entsprechend auch weitere Maßnahmen zu treffen. Und wir haben in der Vergangenheit schon viel in Niederösterreich gemacht, ich möchte nur einige Punkte aufzählen: die Mobilitätsförderung zum Beispiel für Lehrlinge, die Lehrlingsbeihilfe NEU, wo speziell Lehrlinge aus einkommensschwachen Familien zusätzlich unterstützt werden, die Begabtenförderung, wo wir aus diesem Bereich für besondere Leistungen auch unterstützen. Wir haben aber auch die Förderung für die Pflegeausbildung installiert. Alles Dinge, die in Summe dem Image bzw. den Jugendlichen und den Schülerinnen und Schülern die Lehre mit Sicherheit schmackhafter und einfacher machen. Wir hoffen, dass wir mit einer entsprechenden Imagekampagne, mit einer entsprechenden partnerschaftlichen Vorgangsweise hier das erreichen, was wir wollen, dass sich in Zukunft noch mehr junge Menschen zur Lehre entscheiden. Und es zeigt ja jetzt schon, dass die Maßnahmen der letzten Jahre durchaus greifen. Das kann man aufgrund der Zahlen auch nachweisen. Der Kollege Pfister hat einen Abänderungsantrag eingebracht. Auf den ersten Blick durchaus plausibel und verständlich. Nur man darf halt auch nicht einem Druckschluss aufliegen. Denn die Lehre als solches ist für viele junge Menschen eine Herausforderung an sich. Das ist eine sehr komplexe Angelegenheit, die mit vielen Herausforderungen und sehr vielen Anstrengungen auch verbunden ist. Und viele Arbeitgeber, die diese Lehre ermöglichen sollten oder müssten, sind aber – aus welchen Gründen auch immer – gar nicht in der Lage, die Lehre mit Matura anzubieten. Und insofern würde man dann wieder einen Frust bei den Jugendlichen oder bei den Eltern erzeugen, wenn das nicht allerorts angeboten wird. Und somit glaube ich, dass es besser ist, dass wir auf die umfassende berufliche Qualifikation setzen, dass sich die Jugendlichen wirklich auf die Lehre per se konzentrieren können. Denn eines ist auch klar: Wenn wir jetzt die Lehre mit Matura massiv und extrem bewerben, dann würde das die klassische Lehre ein Stück weit wieder klein machen und ich glaube, das sollte es auf keinen Fall sein, weil die Lehre ist essenziell wichtig, auch für unsere Betriebe, und viele Betriebe wollen ihre Lehrlinge entsprechend auch im Betrieb ausbilden, um zukünftig eben auch gute Fachkräfte zu haben. Insofern glaube ich, dass wir auf einem guten Weg sind, dass wir gemeinsam mit dem Bund, mit den Sozialpartnern hier die Lehre wirklich ernsthafter attraktivieren wollen. Und wenn uns das gelingt, glaube ich, dann sind wir für die Zukunft gut gerüstet, um dem Lehrkräftemangel entsprechend auch entgegenzuwirken. Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Gänserndorf
- Klub/Fraktion:
- Landtagsklub der Volkspartei Niederösterreich
- Wahlpartei:
- LH Johanna Mikl-Leitner VP Niederösterreich