Zusammenfassung
Antrag des Bildungs-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-245/A-3/18-2023 – Vollwertiges Gratis-Mittagessen für Kinder an Kindergärten und Schulen
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Schindele (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Landesrätin! Hoher Landtag! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Es stimmt. Es ist schon lange her, dass ich in der Schule war. Ich war erst gestern wieder in der Schule. Die Frau Kollermann ist wahrscheinlich öfters in der Schule. Aber dann schaut sie nicht zu, weil sie hat von der Schule überhaupt keine Ahnung. Also ich bin wirklich schockiert, was du jetzt da von dir gegeben hast. Das ist einfach nur ein Wahnsinn und ich möchte jetzt meine ganze Rede beginnen mit einem Gedächtnisprotokoll, weil das, was mich noch schockiert hat von der Kollegin Kollermann – ich muss sagen, du hast nur von Bürokratie gesprochen. Du hast nicht einmal Schülerin oder Schüler oder Kind oder ... das in den Mund genommen. Du hast nur irgendetwas erklärt von Experten, von der Bildungsdirektion, aber nicht von der Schule. (Beifall bei der SPÖ.) Ich beginne jetzt meine Rede wirklich mit einem Gedächtnisprotokoll und zwar das Gedächtnisprotokoll, das schaut so aus: Ein Schüler ist zu einer Direktorin gekommen und hat gesagt: „Frau Direktorin, von Verdünnungssaft alleine werde ich nicht satt.“ Und keiner da herinnen kann jetzt sagen, dass das ein Blödsinn ist, was ich sage, weil ich sage euch etwas: Diese Direktorin, die war ich. Die ganze Geschichte ist schon vor einigen Jahren passiert und ich glaube nicht, dass sich in der Zwischenzeit die finanzielle Situation der Familien geändert hat. Ganz im Gegenteil: Familien mit mehreren Kindern, Armutsbetroffene, Alleinerziehende, Geringverdienerinnen haben mit stark gestiegenen Preisen zu kämpfen (Heiterkeit bei den NEOS.) und das Ganze mehr denn je ... und ihr könnt lachen, was ihr wollt da drüben, weil außer, dass ihr selber in die Schule gegangen seid, habt ihr mit der Schule nichts am Hut. Die Situation hat sich weiter verschärft. Weil jeden Tag eine warme Mahlzeit zur Verfügung zu haben, das ist nicht für alle selbstverständlich und ich sage euch eines: Jedes Kind, das keine warme Mahlzeit am Tag hat, das ist ein Kind zu viel. Und ich kenne diese Gesichter dahinter. (Beifall bei der SPÖ.) Wir haben schon gehört – das habt ihr wenigstens richtig gesagt – dass aus medizinischer, ernährungswissenschaftlicher, sozialer und pädagogischer Sicht ein kostenfreies, qualitativ hoch- und vollwertiges Mittagessen eine wichtige Rolle für die Gesundheit, aber eben auch für den Bildungs- und Lernerfolg spielt. Ich erinnere mich – es ist noch nicht so lange her in diesem Zusammenhang – an die jüngsten Ergebnisse der PISA-Studie und deswegen ist Lernerfolg, ist Bildungserfolg wichtiger denn je. Ich bin froh, weil eines hat diese PISA-Studie schon gezeigt: Minister Polaschek ist draufgekommen, dass wir ganztägige Schulformen haben, dass sich diese bewähren und dass wir diesbezüglich auch einen Ausbau brauchen. (Beifall bei der SPÖ.) Meine sehr verehrten Damen und Herren, geben wir jedem Kind ein kostenfreies, qualitativ hoch- und vollwertiges Mittagessen! Und zum Schluss meiner Rede habe ich drei Bitten. Die erste Bitte ist: Verdrehen Sie mir bitte nicht das Wort im Mund. Ich bin mir sicher, wir haben jetzt qualitativ hochwertige und vollwertige Kost – ich schaue da den Kollegen Lobner an. Das streite ich nicht ab. Ich bin so froh, dass wir das haben. Darum unterstützen wir das noch einmal, indem wir es ... aber es muss eben kostenfrei sein, weil es wirklich für manche teuer ist. Und ich möchte dem Kind, das nur den Verdünnungssaft bekommt – und sagen Sie nicht, das stimmt nicht, ich weiß es, dass es stimmt – ein Mittagessen geben. Zweitens: Bitte sagen Sie nicht, dass wir uns das nicht leisten können und fangen Sie mir nicht von irgendwelchen Steuern an, weil wenn wir uns das leisten wollen, dann werden wir wirklich hier eine Möglichkeit finden, das zu bezahlen. (Beifall bei der SPÖ.) Und die dritte Bitte ist die größte: Stimmen Sie unserem Antrag zu! Es geht um unsere Kinder und Frau Kollegin Scherzer, du hast es gesagt: Kinder sind unsere Zukunft. Danke vielmals. (Beifall bei der SPÖ.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- St. Pölten
- Klub/Fraktion:
- Klub der Sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten Niederösterreichs
- Wahlpartei:
- Sozialdemokratische Partei Österreichs