Zusammenfassung
Antrag des Wirtschafts- und Finanz-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-223/V-1-2023 – Voranschlag des Landes Niederösterreich für das Jahr 2024
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Ing. Schulz (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Werte Mitglieder der Landesregierung! Hoher Landtag! Ich werde mich natürlich mit dem eigentlichen Thema, der Wasserversorgung, beschäftigen. Insbesondere beginnen möchte ich mit der Wasserstrategie – ein ganz wesentlicher Punkt. Hier gibt es eine gemeinsame Studie zwischen dem Land NÖ und der Universität von Bodenkultur zum Thema „Wie entwickelt sich der Wasserbedarf inklusive der Industrie und der Landwirtschaft und mit dem Grundwasserangebot in Niederösterreich langfristig?“ Derzeit haben wir einen Gesamtbedarf mit 316 Millionen Kubikmeter Wasser und ein Grundwasserdargebot von 880 Millionen Kubikmeter. Schätzungsweise im Jahr 2050 haben wir statt 316 400 Millionen Kubikmeter Bedarf und 850 Millionen Kubikmeter Grundwasserdargebot. 91,2 % sind an die öffentliche Wasserversorgungsanlage angeschlossen. Dass der Wasserbedarf in Zukunft steigen wird, hat mehrere Ursachen. Zum einen die Bevölkerungszunahme, zum anderen auch weiterhin immer vermehrt Gartenbewässerung und Swimmingpools. Auch die Bewässerungen der Landwirtschaft wird in Zukunft ein spezielles Thema werden, dazu möchte ich aber später noch eingehen und die steigende Verdunstung durch die prognostizierte Klimaerwärmung. Dank dieses überregionalen Ausgleichs wird Niederösterreich auch in Zukunft den gesamten Trinkwasserbedarf aus Grundwasser – wie meine Zahlen schon erkennen lassen – abdecken können und Tiefengrundwässer werden auch in Zukunft nicht angetastet werden und auch müssen. Es wird sozusagen viel in den Ausbau der Wasserversorgung investiert, insbesondere auch der Qualitätsverbesserung wie z. B. mit Naturfilteranlagen, wo bei uns in meiner Gemeinde vor etlichen Jahren eine Anlage errichtet worden ist zu bester Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger und auch der Wasserqualität. Auch die Versorgungssicherheit ist ein wesentlicher Faktor, der in diesem Zusammenhang natürlich auch viel investiert wird. Der Landtag von Niederösterreich hat sich bereits im November 2003 zum Prinzip der öffentlichen Daseinsvorsorge bekannt. Jetzt zum Thema „Bewässerung“, ein Thema, das uns momentan sehr beschäftigt – speziell in der Landwirtschaft. Das Land NÖ verfolgt hier eine breite umfassende Strategie mit vielen Schwerpunkten. Hitzeperioden, Trockenperioden und der Klimawandel nehmen leider Gottes zu. Die bewässerbaren Flächen in Niederösterreich müssen systematisch ausgebaut werden, um die Lebensmittelversorgung auch in Zukunft gewährleisten zu können. Jetzt zu den Schwerpunkten: Eine Erhöhung der Trockenresistenz in der Landwirtschaft durch innovative Bewirtschaftungsmaßnahmen ist ein wesentlicher Punkt für die zukünftige Entwicklung der Bewirtschaftungsmethoden. Wir müssen auch wassersparende und effiziente Bewässerungstechnologien in Zukunft weiter ausbauen. Weiter ausbauen müssen wir auch die überregionale Bewässerungsinfrastruktur in Kombination mit Speicherteichen und mit Maßnahmen zum Wasserrückhalt in der Landschaft. Mit dem „Kompetenzzentrum Bewässerung“, wo ich zu Beginn auch bei der Gründung dabeisein durfte, ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Landwirtschaftskammer NÖ und dem Land NÖ bei der Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal in Deutsch-Wagram. Hier wird das Know-how aus den Bereichen Wasserwirtschaft und Landwirtschaft gebündelt und es werden innovative Bewässerungskonzepte derzeit und auch in Zukunft entwickelt. Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind jene, dass man mit jedem Euro einen volkswirtschaftlichen Schaden in doppelter Höhe vermeiden kann. Investitionen führen zu einem gesamtwirtschaftlichen Effekt von 16 Beschäftigten pro 1 Million Euro. Bei einer Investition von 70 Millionen Euro bedeutet das Beschäftigung für 1100 Menschen. Thema Abwasserentsorgung – wie schon gesagt: 91,5 % sind an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. 430 kommunale und 240 genossenschaftliche Kläranlagen mit 24.300 Kilometer Abwasserkanälen wurden errichtet. Jährlich werden hier 330 Bauvorhaben mit 80 Millionen Investitionskosten und 9 Millionen Förderung des Wasserwirtschaftsfonds umgesetzt. Die Siedlungswasserwirtschaft ist damit auch ein bedeutender Wirtschafts- und Beschäftigungsfaktor und sichert somit 1.500 Arbeitsplätze. Niederösterreichs Gewässer sind heute weitestgehend sauber oder haben sogar Badewasserqualität. Damit wird der Erfolg des systematischen Ausbaus der kommunalen und industriellen Abwasserreinigung deutlich sichtbar. Wasser ist Leben und das gilt es auch in Zukunft zu schützen. Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Mistelbach
- Klub/Fraktion:
- Landtagsklub der Volkspartei Niederösterreich
- Wahlpartei:
- LH Johanna Mikl-Leitner VP Niederösterreich