Zusammenfassung
Antrag des Wirtschafts- und Finanz-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-223/V-1-2023 – Voranschlag des Landes Niederösterreich für das Jahr 2024
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Gerstner(FPÖ): Dankeschön. Sehr geschätzte Präsidenten! Hoher Landtag! Forstwirtschaft – ein Begriff, der auf den ersten Blick vielleicht sperrig erscheint, aber bei genauer Betrachtung so viel mehr repräsentiert als die bloße kommerzielle Nutzung von Waldflächen. Es ist nicht nur ein wesentlicher Bestandteil unserer Wirtschaft, der maßgeblich zu Wohlstand und Stabilität in unserem Land beiträgt, sondern auch eine Quelle von Lebensqualität für Menschen, die für seelische und körperliche Gesundheit unserer Bürger verantwortlich ist. Die heimische Forstwirtschaft ist darüber hinaus ein integraler Bestandteil des bundesweiten Tourismus und eine lebensnotwendige Voraussetzung für Fauna und Flora, ohne die eine Artenvielfalt schlichtweg undenkbar wäre. In der Praxis, in den Lebensrealitäten sind Begriffe wie Umweltschutz, Jagdwesen, Freizeitsport, Landschaftspflege, Erhalt traditioneller Berufe und die natürliche Gegenthese zur Bodenversiegelung sowie Umwelt- und Luftverschmutzung untrennbar mit dem, was wir unter Forstwirtschaft verstehen, verbunden. (Beifall bei der FPÖ.) Diese Aspekte sind wertvolle Bestandteile, die über den etwas abstrakt klingenden Ausdruck „Forstwirtschaft“ weit hinausgehen. In einem Bundesland, dessen historischer Waldbestand namensgebend für eines der schönsten Länderviertel – nämlich das Waldviertel – ist der Stellenwert dieses Naturgutes nicht in Worte zu fassen. Viele unserer Gebräuche und Traditionen haben kulturelle Verbindungen zu Forsten und Wäldern. Die jahrhundertelange Hege und Pflege unserer baumreichen Region hat Niederösterreich nachhaltig und unverwechselbar geprägt. Landschaftsbild und Mentalität wären in unserem Bundesland um vieles anders, ja ärmer, wenn es die Forstwirtschaft in der heutig bekannten Form nicht gäbe. Der Ansatz wirtschaftliche Interessen mit behutsamem Eingriff in den Baumbestand zu fördern und Tier- und Pflanzenwelt durch umsichtige Planung zu schonen und fortzuentwickeln, erwies sich als zukunftsträchtiges Konzept. Das zeigt sich insbesondere im ständigen Kampf gegen den Borkenkäfer und in Kombination mit intelligenter Aufforstung. Die Sinnhaftigkeit dieser sensiblen Vorgangsweise wurde bereits vor Generationen von unseren Vorfahren als richtig anerkannt und mit Augenmaß umgesetzt, also ein Erbe, auf das wir alle stolz sein können. Aber für die nächsten Jahrzehnte und Jahrhunderte benötigen Wald- und Forstwirtschaft die Hilfe der Politik und die Unterstützung von uns allen hier anwesenden Fraktionsvertretern. Wie visionäre Verantwortungsträger vergangener Zeitalter den Umgang mit natürlichen Ressourcen planten und umsetzten, müssen wir heute die richtige Weichenstellung für die zukünftige Entwicklung einer gedeihlichen Forstwirtschaft stellen. (Beifall bei der FPÖ.) Saubere Umwelt, reines Wasser und ein funktionierendes Ökosystem sind in Zeiten wachsender Bevölkerungszahlen in aller Welt keine Selbstverständlichkeit mehr. Als gewählte Volksvertreter sind wir dazu aufgerufen heute dafür zu sorgen, dass auch unsere Enkel und Urenkel noch eine natürliche Lebensqualität in unseren Breiten vorfinden können. Der Erhalt der niederösterreichischen Forstwirtschaft ist im ureigensten Interesse sämtlicher Bürger dieses Landes sowie jener der umgebenden Regionen im In- und Ausland. Die Auswirkung verfehlter Forstwirtschaft betreffen nicht nur uns Niederösterreich, sondern auch die direkt umliegenden Bundesländer und Nachbarstaaten. Die Wohnsituation in der Bundeshauptstadt Wien wäre, ohne das Glück von ausgedehnten Wald- und Grünflächen unseres Heimatlandes umgeben zu sein, nicht mehr vorstellbar. Um die Forstwirtschaft auch in Zukunft erfolgreich am Laufen zu halten, müssen wir gezielte Förderungen und landesgesetzliche Bestimmungen schaffen, die einen Rahmen für Erhalt und Ausbau einer gesunden Forstwirtschaft bilden. Das bedeutet nicht nur die Wälder und die Natur fit für die Herausforderungen der Zukunft zu gestalten, sondern auch sicherzustellen, dass sie ein Erbe sind, das wir stolz an kommende Generationen weitergeben können. (Beifall bei der FPÖ.) Ich hoffe, Sie alle unterstützen diesen Weg der Vernunft und legen gemeinsam mit mir hier in diesem Haus das Fundament für eine intakte und leistungsfähige Forstwirtschaft in Niederösterreich. Und bitte zerstören wir nicht unsere schönen Wälder für ineffiziente Windräder, denn eine intakte Umwelt und eine intakte Natur zu zerstören, um die Umwelt und die Natur zu retten, dieser Logik kann ich nichts abgewinnen. (Beifall bei der FPÖ.) Der gesunde intakte Wald ist für uns alle der Garant für saubere Luft, reines Wasser und ein funktionierendes Ökosystem. (Zweiter Präsident Waldhäusl übernimmt den Vorsitz.) Dann darf ich noch ein paar Worte zum Kollegen Ecker sagen, der gemeint hat, wir wären so abhängig von Russland. Wenn wir überall Windräder aufstellen und Photovoltaikanlagen hinbauen, sind wir abhängig von China und von anderen Ländern. (Abg. Mag. Ecker, MA: Die sind nur unabhängig ... unverständlich.) Ja! Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
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Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Baden
- Klub/Fraktion:
- FPÖ Niederösterreich Landtagsklub
- Wahlpartei:
- Freiheitliche Partei Österreichs