Zusammenfassung
Antrag des Wirtschafts- und Finanz-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-223/V-1-2023 – Voranschlag des Landes Niederösterreich für das Jahr 2024
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Hörlezeder (GRÜNE): Sehr geehrter Herr Präsident! Hoher Landtag! Ich spreche über ein Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt – nämlich zum Thema Ehrenamt und Freiwilligenarbeit in Niederösterreich. Bei uns in Niederösterreich nimmt das Ehrenamt ja einen sehr, sehr wichtigen Platz ein und insgesamt ist die Freiwilligenarbeit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt essenziell. Ohne Menschen, die sich aus tiefster innerer Überzeugung für Dinge einsetzen, geht es schlicht und einfach nicht. Wir haben in Niederösterreich auch das große Glück, uns auf eine recht hohe Anzahl an freiwilligen Frauen und Männern in den Blaulichtorganisationen, aber auch in den anderen freiwilligen Organisationen verlassen zu können. Diese Organisationen wie beispielsweise die Freiwillige Feuerwehr, das Rote Kreuz oder die Bergrettung – um nur einige zu erwähnen – stellen eine unverzichtbare Säule unserer Gemeinschaft dar. Sie sind in Notfällen immer zur Stelle, sie retten Leben, sie leisten schnelle und kompetente Hilfe und schützen unser Hab und Gut. Aber nicht nur in Notfällen spielen sie eine wichtige Rolle, sie sind während des gesamten Jahres aktiv – sei es bei der Verkehrssicherheit, der Jugendarbeit oder auch beim Umweltschutz. Ohne sie wäre unser Niederösterreich ärmer und unsere Gesellschaft weniger stark. Kolleginnen und Kollegen, gerade in Zeiten multipler Krisen merkt man die Bedeutung der Freiwilligenarbeit noch deutlicher. Wenn ich an die Inflationszahlen der vergangenen und auch dieses Jahres denke, dann ist es jetzt an der Zeit, ganz besonders wichtige freiwillige Helferinnen und Helfer in den Fokus zu rücken. Das sind für mich jene, die unermüdlich in Niederösterreichs Sozialmärkten arbeiten und schauen, dass auch schlechter verdienende Menschen zu ausreichend Lebensmittel kommen. Außerdem möchte ich eine Gruppe erwähnen, die in der Öffentlichkeit zumeist als Selbstverständlichkeit wahrgenommen wird. Da ich als zuständiger Sozialstadtrat aber genau weiß, was die das ganze Jahr leisten, möchte ich sie hier vor den Vorhang holen – und die gibt es nicht nur bei uns in Amstetten. Die gibt es in den allermeisten Gemeinden und das ist gut so – nämlich die Fahrer und Beifahrer von „Essen auf Rädern“, die sich in ihrer Freizeit tagtäglich das ganze Jahr über dafür einsetzen, dass ältere und gebrechliche Menschen das ganze Jahr ein warmes Mittagessen nach Hause geliefert kriegen. Jetzt ist es einmal an der Zeit „Danke“ zu sagen, „Danke“ zu sagen an alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in Niederösterreich, an die Menschen, die das Gemeinwohl über alles stellen. „Danke“, ohne euch ginge es nicht. (Beifall bei der ÖVP und GRÜNE.) Aber wir sollten die Freiwilligenarbeit nicht nur loben, sondern auch unterstützen und fördern. Wir müssen die Rahmenbedingungen verbessern, um freiwilliges Engagement zur fördern – sei es durch finanzielle Unterstützung oder verbesserte Weiterbildungsmöglichkeiten. Wichtig ist, dass sich die Menschen in ausreichendem Maße wertgeschätzt fühlen. Aktuell – und das ist auch sehr erfreulich – haben wir in Niederösterreich ca. 100.000 Feuerwehrmitglieder. Das heißt, jede, jeder 17. Bürgerin ist auch bei der Feuerwehr und davon können andere Bundesländer nur träumen, und auch das spiegelt ein bisschen den Wert Niederösterreichs und seiner Bürgerinnen wider. Was ein bisschen schwierig ist – und das kriege ich in meiner Funktion als Regionalpolitiker schon immer wieder rückgekoppelt, grade von den Freiwilligen Feuerwehren – das ist die Situation vor allem bei Jungen und Berufseinsteigerinnen, die sich parallel zum Job auch bei der Freiwilligen Feuerwehr engagieren. Das Verständnis mancher Dienstgeberinnen ist schon einmal enden wollend, wenn ein großer Teil des Engagements nicht unmittelbar in den Brotberuf fließt, sondern ins Gemeinwohl. Das ist zum Teil auch nachvollziehbar. Es wird schon einmal der Fall sein, dass eine Feuerwehrfrau am Morgen nach einem nächtlichen Katastropheneinsatz ein fades Auge hat. Da gilt es aus meiner Sicht an einigen Schrauben zu drehen und einige Hürden zu beseitigen. Hürden sowohl für die freiwilligen Helferinnen und Helfer als auch für die Arbeitgeberinnen. Wichtig ist, dass wir das tun und die zahlreichen Freiwilligen in unserem Land, die eine enorme Stütze für unsere Gesellschaft sind, bestmöglich unterstützen und fördern und das auch budgetär. Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
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- Amstetten
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- Grüner Klub im NÖ Landtag
- Wahlpartei:
- Die Grünen