Zusammenfassung
Antrag des Wirtschafts- und Finanz-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-223/V-1-2023 – Voranschlag des Landes Niederösterreich für das Jahr 2024
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Edlinger (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Mitglieder der Landesregierung! Hoher Landtag! Ich möchte eingehen auf das berufsbildende Schulwesen in Niederösterreich im Bereich der gewerblichen Berufsschulen und der landwirtschaftlichen Fachschulen. Diese sind ein wesentlicher Baustein der Berufsbildung unserer Jugend in unserem Land. Im Gegensatz zu den Pflichtschulen, wo die Gemeinden Schulerhalter sind und den Bundesschulen, ist hier das Land NÖ auch Schulerhalter und investiert daher laufend in die Modernisierung der Standorte dieser Schulen, um eine zeitgemäße Infrastruktur anbieten zu können. In der abgelaufenen Gesetzgebungsperiode haben wir ein Bauprogramm in der Höhe von 110 Millionen Euro umgesetzt in diesem Bereich. Die Modernisierung der Internatsgebäude wurde dabei genauso vorangetrieben wie die Modernisierung der Werkstätten und Praxismöglichkeiten. Für weitere notwendige Investitionen ist derzeit ein neues Programm in Ausarbeitung. Wir haben in unserem Land 18 Landesberufsschulen, wo die duale Ausbildung der Lehrlinge begleitet wird. Sie sind hier 10 Wochen pro Lehrjahr in der Berufsschule, wo sie zusätzlich zu der Praxisausbildung in den Lehrbetrieben Theorie und Praxis vermittelt bekommen. Über 16.000 junge Menschen absolvieren derzeit in Niederösterreich eine Lehre und besuchen daher die Berufsschulen. Die Qualität dieser dualen Ausbildung wird immer wieder unter Beweis gestellt, weil unsere Lehrlinge Top-Ergebnisse bei den internationalen Berufswettbewerben erzielen und dieser Erfolgt kommt nicht von ungefähr. Ich möchte die Gelegenheit auch nutzen den Lehrbetrieben zu danken, die über 200 Lehrberufe anbieten, die junge Menschen hier lernen können, die damit in die Zukunft ihrer Betriebe investieren, die damit in die Zukunft der jungen Menschen investieren und ihnen eine fundierte Ausbildung hier ermöglichen. In den 15 landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen werden über 3.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Genauso vielfältig wie die Landwirtschaft in unserem Land ist, ist auch die Ausbildung in den landwirtschaftlichen Fachschulen. Von der Landwirtschaft über die Forstwirtschaft, Fischerei- und Teichwirtschaft, Weinbau, Obstbau, Gemüse- und Gartenbau bis hin zur ländlichen Betriebs- und Haushaltsmanagement oder den Sozialbetreuungsberufen im ländlichen Raum oder den Tourismus reicht hier die Ausbildungspalette. Die Schulen sind auch Drehscheibe für die Erwachsenenbildung, indem hier ein breites Kurs- und Weiterbildungsangebot über das Schulwesen hinaus angeboten wird. Ein weiterer wesentlicher Faktor dieser Schulen sind die Lehr- und Versuchsbetriebe, die an diese Schulen angeschlossen sind. Insgesamt sind knapp 700 Hektar Acker-, Grünland, Wald, Wein-, Obstbau- und Gemüsebauflächen bei den landwirtschaftlichen Fachschulen zu den Landesgütern zur Verfügung und hier wird auch geforscht und viele Versuche werden hier durchgeführt. Die Sortenversuche über Neuzüchtungen, die an den Klimawandel angepasst werden, Versuche zum Humusaufbau zur Begrünung und Untersaaten legen hier den Grundstein, um dem Klimawandel hier entsprechend angepasst auch künftig die Landwirtschaft betreiben zu können und auch die Digitalisierung in der Landwirtschaft ist angekommen. Das „Smart Farming“ wird hier genauso mit Robotik und GPS-gesteuerten Maschinen versucht und diese Ergebnisse fließen auch in den Unterricht ein. Junge Menschen werden damit im berufsbildenden Schulsektor in Niederösterreich bestmöglich auf die künftigen Herausforderungen ihres Berufslebens vorbereitet, in der Landwirtschaft genauso wie in den gewerblichen Berufen. Es gibt für die Facharbeiter die besten Berufsaussichten und die fundierte Ausbildung, die sie hier erhalten, ist das Beste, was wir ihnen mit auf diesen Weg geben können. Diese Ausbildung ist wichtig und wir haben von den Vorrednern gehört – ich darf im Namen des Kollegen Sommer und meiner Wenigkeit hier zwei Resolutionsanträge einbringen. Denn wenn wir es gut meinen mit unserer Jugend, dann müssen wir sie auch auf das Leben nach der Schule vorbereiten auf ein erfolgreiches Berufsleben, auf ein erfolgreiches Privatleben, das sie hier mit der besten Ausbildung schaffen können. Zur besten Ausbildung gehört es auch, dass sie das in der Schule Gelernte auch bewertet bekommen, dass wir nicht darauf verzichten, die Leistungen vergleichbar zu machen, dass wir nicht auf Prüfungen verzichten, dass wir nicht nur eine Wohlfühlschule anbieten, weil das mit der Lebensrealität ihres künftigen Berufslebens wenig zu tun hat. Daher ist es wichtig, dass auch in Zukunft mit der Matura ein Abschluss, der messbar ist, für eine Ausbildung hier gegeben ist, dass die jungen Menschen eine Orientierungshilfe haben, dass sie ihren Leistungsfortschritt auch feststellen können und ich darf daher den Antrag einbringen (liest:)
„Der Hohe Landtag wolle beschließen:
Die NÖ Landesregierung wird ersucht an die Bundesregierung heranzutreten und diese aufzufordern, sich für die Beibehaltung der Schulnoten und der Matura einzusetzen, um auch in Zukunft sicherzustellen, dass mit Abschluss der Schullaufbahn klare und bestimmte Bildungsziele durch die Schülerinnen und Schüler erreicht werden.“
Der zweite Resolutionsantrag betrifft die Wirtschaftsbildung in unseren Schulen, die entsprechend ausgebaut werden soll. Wir sehen immer wieder, dass viele Menschen Probleme damit haben wirtschaftliche Zusammenhänge zu erkennen, Auswirkungen ihrer eigenen Entscheidungen auch bewusst wahrnehmen zu können und daher ist es wichtig, dass hier mehr in die Wirtschaftsbildung investiert wird, dass die komplexe Wirtschaftswelt hier entsprechend auch erklärt gehört und gelehrt gehört und daher auch das Bildungsangebot in diesem Bereich entsprechend ausgebaut werden muss. Im Land NÖ sind hier z. B. Maßnahmen umgesetzt worden, indem im vergangenen Schuljahr an den Polytechnischen Schulen als Pilotprojekt der Finanzführerschein der NÖ Schuldnerberatung als Angebot hier implementiert worden ist. Ich komme auch hier zum Antrag des Resolutionsantrags (liest:)
„Der Hohe Landtag wolle beschließen:
Die NÖ Landesregierung wird ersucht,
1. an die Bundesregierung heranzutreten und diese aufzufordern in den Lehrplänen die Finanz- und Wirtschaftsbildung verstärkt vorzusehen, sowie
2. die bestehenden Angebote des NÖ Finanzführerscheines in Schulen zu forcieren.“
Ich darf Sie, geschätzte Damen und Herren des Landtages, ersuchen um Ihre Zustimmung zu diesen Resolutionsanträgen und auch zum Budget, weil wir damit auch die besten Voraussetzungen für die Bildung unserer jungen Menschen in Niederösterreich schaffen. Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Krems
- Klub/Fraktion:
- Landtagsklub der Volkspartei Niederösterreich
- Wahlpartei:
- LH Johanna Mikl-Leitner VP Niederösterreich