Zusammenfassung
Antrag des Wirtschafts- und Finanz-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-223/V-1-2023 – Voranschlag des Landes Niederösterreich für das Jahr 2024
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Hogl (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen vom NÖ Landtag! Ich freue mich immer ganz besonders, wenn ich auch zu diesem Bereich Kunst und Kultur sprechen kann. Warum? Weil ich aus einer Gemeinde komme, wo ich persönlich zwei dieser kulturellen Organisationen mitinitiiert, wenn nicht überhaupt auch den Anstoß dazu gegeben hat. Das ist zum einen einmal der Jugendmusikverein Wullersdorf, eine Blasmusikkapelle, die zuerst nur so dahingeübt hat und sich halt getroffen hat zum losen Spielen und wir haben dann wirklich eine ordentliche Musikkapelle daraus gemacht. Heute spielen sie von einer Landeswertung zur anderen. Sie sind immer wieder sehr gut drauf. Unsere Kapellmeisterin ist sehr motiviert, ist auch in der Bezirksarbeitsgemeinschaft Obmann-Stellvertreterin, in Hollabrunn. Und auf der anderen Seite auch den Kunst- und Kulturverein. Wir haben sehr viele Künstler, künstlerische Talente, wo ich gesagt habe, wir müssen sie bündeln und sie haben wirklich eine tolle Organisation gefunden, wo sie heute viele Veranstaltungen auch machen in der Gemeinde, das Gemeindeleben auch aktiv beleben mit der Kunst. Die Kunst ist so wie beim Essen das Salz, brauchst du zwar nicht unbedingt, dass du es essen kannst, aber es schmeckt wesentlich besser und so sind im Leben auch die Kunst und die Kultur, so wie das Salz. Man braucht sie nicht unbedingt zum Leben, aber es macht das Leben schön, angenehm und deshalb ist es für mich auch immer besonders wichtig, hier mit dabei zu sein. Unser Herr Präsident, der Carlo Wilfing, hat in seinem Redebeitrag schon sehr viel gesagt auch über die Kultur und die Bedeutung der Kultur. Mir ist auch ganz wichtig – und das habe ich auch in meinem Eingang ausdrücken wollen – auch diese Kultur im ländlichen Raum, die Volkskultur, die Kultur, die halt von den Menschen für die Menschen ausgeübt wird. Es sind insgesamt sehr, sehr viele kulturelle Veranstaltungen in Niederösterreich, sodass man jedes Jahr über 10 Millionen Menschen erreicht. Jetzt haben wir 1,6, 1,7 Millionen Menschen, ich habe mir das ausgerechnet, abgesehen, wenn halt einmal von einem anderen Bundesland wer auf Besuch kommt oder auch von uns wer auspendelt, sind das so ca. sechs Mal Kontakt pro Bürger im Schnitt. Das ist eigentlich sehr viel, wo einer an kulturellen Veranstaltungen teilnimmt. Es braucht natürlich – wie es der Herr Präsident auch schon gesagt hat – gewisse Leuchtturmprojekte, denn wenn man keine Spitze hat, hat man auch keine Breite, das ist schon klar. Aber auf der anderen Seite, glaube ich, ist es wichtig, dass wir sehr viele Organisationen haben, die Kunst und Kultur machen in den Regionen, in den Gemeinden, in den Bezirken, weil sie bringt Menschen zusammen, sie fördert den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Es sind 100.000 Ehrenamtliche unterwegs, die halt vieles in diesen Kunst- und Kultureinrichtungen machen – sei es die Chorsängerinnen, 40.500, Blasmusikkapellen mit 26.000 Aktiven, 10.000 Volkstänzerinnen. Die Musikschulen sind schon angesprochen worden mit über 60.000 Schülern und 2.000 Lehrern und auch in der Kulturvernetzung sind 2.000 Mitglieder hier auch tätig. Es bringt Nähe und Gemeinschaft, Lebensqualität, Perspektiven, Engagement, eine gewisse Nahversorgung auch in unserem Leben, Begegnung, Vermittlung, Identität und Freiraum. Ein ganz wichtiger Bereich sind auch immer die verschiedensten Workshops, wo man nicht nur jetzt in der Musikschule einmal musizieren lernt, sondern wo man auch in der bildenden Kunst z. B., wo man aber auch in anderen und musikalischen Bereichen kreativ miteinander im Sommer, in den Ferien, bei verschiedenen Malakademien oder anderen Workshops auch musikalischer Hinsicht versucht, sein Können zu perfektionieren, andere kennenzulernen, neue Formen des Zusammenwirkens auch in Kunst und Kultur und so auch im Austausch kennenzulernen. Der Museumsbereich wurde ebenfalls schon angesprochen. Was mir da ganz besonders gefällt, sind auch die lange Nacht der Museen, wo sehr, sehr viel auch gemacht wird in den Regionen draußen. Ich selbst komme aus einer Gemeinde, wo der Geschichtsverein alle Jahre ein tolles Programm auch für die lange Nacht der Museen, für unsere Vergangenheit und auch das, was uns wichtig ist zu erhalten, zu zeigen, auch zur Verfügung stellt bzw. auch natürlich die offenen Ateliers. Die sind auch ein ganz besonderes Highlight im Herbst, im Kulturherbst. Die Volkskultur habe ich schon angesprochen. Mir ist da besonders auch wichtig der Brandlhof in Radlbrunn. Aber es gibt noch mehrere Einrichtungen, die aktiv auch die Volkskultur fördern, wie das Haus der Regionen in Krems, das NÖ Volksliederarchiv oder die wissenschaftliche Forschungs- und Dokumentationsstelle mit umfangreichem Bestand an Handschriften und Tonträgern. Im Brandlhof, wo ich selber immer wieder auch dort bin, erlebt man es sehr eindrucksvoll, wo mit diversen Aktivitäten – sei es jetzt der Handwerksmarkt, sechs-, sieben Mal im Jahr vieles auch von der Vergangenheit auch der Jugend nähergebracht wird – aber auch Möglichkeiten für die persönliche Verwirklichung auch für die Zukunft geschaffen werden. Die Tradition und die Moderne geben sich hier die Hand und sind positiv für unser Leben. Ein wichtiger Punkt ist auch die Dorf- und Stadterneuerung. Sie ist auch neu aufgestellt worden. Sie ist schon über 40 Jahre aktiv. 95 % aller blau-gelben Gemeinden nehmen daran teil, ob es jetzt Stadtgemeinden oder Dorfgemeinden sind. 6.300 Projekte in Dörfern, 1.600 Projekte in Städten – also 8.000 Projekte ungefähr, die hier umgesetzt werden. Sie wird jetzt neu aufgestellt mit 50 % Beteiligung von der eNu, 50 % von der NÖ.Regional – keine Neuerfindung, sondern eine Bündelung der Kräfte. Aber diese speziellen Organisationen, die es jetzt tragen, bringen auch in ihrem Wirkungsbereich weiterhin Know-how und Perspektive ein. Ich glaube auch, mit der Dorf- und Stadterneuerung ist uns vieles gelungen in der Gestaltung der Dörfer, dass das auch wieder die Grundlage ist, dass Kunst und Kultur in den Regionen gelebt werden kann. In diesem Sinne, glaube ich, können wir wirklich mit gutem Wissen – auch wenn es ein bisschen ein höherer Betrag ist – Kunst und Kultur zustimmen, denn sie ist wichtig für unser Leben, für unsere Identität und für unser Wohlbefinden und für unsere Zukunft. Dankeschön. (Beifall bei der ÖVP.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Hollabrunn
- Klub/Fraktion:
- Landtagsklub der Volkspartei Niederösterreich
- Wahlpartei:
- LH Johanna Mikl-Leitner VP Niederösterreich