Zusammenfassung
Antrag des Wirtschafts- und Finanz-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-223/V-1-2023 – Voranschlag des Landes Niederösterreich für das Jahr 2024
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Mag. Zeidler-Beck, MBA (ÖVP): Vielen Dank, Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Landesrätin! Geschätzter Herr Landeshauptfrau-Stellvertreter! Hoher Landtag! Niederösterreich ist ein Wissenschaftsland. Niederösterreich ist ein Hochschulland. Vor wenigen Jahren wären das vermutlich noch kühne Behauptungen gewesen, die ich da in den Raum stelle. Für Generationen vor uns, die das Land als Agrarland, später dann als Industrieland erlebt und geprägt haben, wäre das schlichtweg unvorstellbar gewesen. Erinnern Sie sich – ohne jemandem hier zu nahe treten zu wollen – aber als der eine oder andere von Ihnen mit dem Studium begonnen hat, da war Niederösterreich als Studienplatz vermutlich noch gar keine Option, da gab es schlichtweg noch keine Studienplätze in unserem Land. Niederösterreich war sozusagen ein weißer Fleck auf der Wissenschaftslandkarte. Heute, heute können wir dank 15 Hochschulen mit über 29.000 Studierenden, dank weltweit führender Institutionen und Aushängeschilder wie dem IST Austria, wie MedAustron, vor allem aber dank dem Engagement der Forscherinnen und Forscher jederzeit den wissenschaftlichen Beweis für diese Behauptungen mitbringen. Quod erat demonstrandum. Wenn wir mit dem vorliegenden Budget heute 148 Millionen für die Wissenschaft im kommenden Jahr beschließen, dann sind das nicht nur knapp 13 % Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr, dann ist das nicht nur die Basis für die kommende Entwicklung, dann bin ich – auch ganz im Sinne von Benjamin Franklin – überzeugt davon, dass Investition in Wissen und Wissenschaft die besten Zinsen für die Zukunft bringt und bringen wird. Neben den wissenschaftlichen Institutionen, die sich sozusagen wie in einer feinen Perlenkette von Wieselburg bis nach Wiener Neustadt aneinanderknüpfen, gibt es einige Investitionen, die ich aus diesem Wissenschaftsbudget besonders hervorstreichen möchte. Etwa die Fördercalls von 8,5 Millionen Euro, die im Rahmen der FTI-Strategie ausgeschrieben werden und die sozusagen festlegen, dass die FTI-Politik in Niederösterreich, dass da der Kurs gehalten wird und dass die weiter vorangetrieben wird. Wir haben Fachhochschulen in Niederösterreich, die zu den ältesten Fachhochschulen unseres Landes zählen, die im kommenden Jahr schon ihr 30-jähriges Bestehen feiern – nämlich Krems und Wiener Neustadt. Wir haben 11 Millionen Euro für die Fachhochschulförderung vorgesehen und wir werden damit auch die Hochschulstrategie weiterentwickeln mit dem Ziel, Niederösterreich als einen attraktiven, als einen modernen Hochschulstandort zu positionieren, der auch überregional gut vernetzt ist. Wenn wir an die Nachwuchsförderung denken, dann haben wir im Jahr 2022 tausend Stipendienanträge mit einer Summe von rund 2 Millionen bewilligt. Für 2024 sind inklusive dem Landarztstipendium rund 3,3 Millionen Euro budgetiert. Noch ein ganz praxis- und ich glaube bedürfnisorientiertes Beispiel darf ich an dieser Stelle nennen: Nämlich die NÖ Pflegeausbildungsprämie, mit der wir Personen, die sich für die Ausbildung im Pflegebereich entscheiden und die sich auch dazu verpflichten, dann in einer niederösterreichischen Institution zu arbeiten, mit monatlich bis zu 600 Euro unterstützen. 18,5 Millionen Euro sind für diesen Bereich 2024 veranschlagt. Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen, wenn wir heute über das Thema Wissenschaft sprechen, dann müssen wir auch über etwas sprechen, das zumindest bei einem Teil der Bevölkerung – und Gott sei Dank ist es eine Minderheit – aber dass es zumindest bei einem Teil der Bevölkerung eine Kritik, eine Skepsis, ja, vielleicht sogar ein Desinteresse gegenüber der Wissenschaft gibt. Umso wichtiger ist es, glaube ich, dass wir in Niederösterreich mit dem Budget als Politik ein ganz klares Bekenntnis zur Wissenschaft abgeben. Aber auch, dass wir genau daran arbeiten, dass wir Initiativen setzen, um die Wissenschaften noch niederschwelliger und auf Augenhöhe zu den Menschen zu bringen, um einen Dialog zu ermöglichen. Hier sind 2 Millionen Euro für die Wissenschaftsvermittlung und Kommunikation veranschlagt für Initiativen wie „Wissenschaft im Wirtshaus“, wie die von unserem LH-Stellvertreter präsentierte „Heurika!“-Format, wo man sozusagen zum Heurigen geht und sagt, man bringt dort die Menschen und die Wissenschaft zusammen. Das sind vielleicht kleinere Beiträge, aber ich bin überzeugt, sie leisten gesellschaftspolitisch etwas ganz, ganz Wesentliches. Abschließend darf ich Ihnen noch einen Gedanken mitgeben: Wenn wir heute davon sprechen, dass Niederösterreich ein Wissenschafts-, ein Hochschulland ist, dann gibt es in Zukunft ein Ziel – und ich freue mich, wenn wir gemeinsam an diesem Ziel arbeiten – dass es nämlich heißt: Niederösterreich ist Nobelpreisträger. Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Mödling
- Klub/Fraktion:
- Landtagsklub der Volkspartei Niederösterreich
- Wahlpartei:
- LH Johanna Mikl-Leitner VP Niederösterreich