Zusammenfassung
Antrag des Landwirtschafts-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-160/B-14-2023 – Berichte Ressort Landwirtschaft im Jahr 2022 – A: Wirtschaftliche und soziale Lage der Land- und Forstwirtschaft in Niederösterreich (Der Grüne Bericht); B: Gebarung und Tätigkeit des NÖ landwirtschaftlichen Förderungsfonds; C: Tätigkeit und Wahrnehmungen der Land- und Forstwirtschaftsinspektion
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Zonschits(SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hoher Landtag! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der Grüne Bericht 2022 zeigt uns einmal mehr die wirtschaftliche Situation und Struktur unserer landwirtschaftlichen Betriebe in unserem Land. Trotz der enormen Preissteigerungen des Ukraine-Krieges, welche die niederösterreichische Landwirtschaft hart getroffen haben – Stichwort „Preissteigerung bei Futtermittel, Energie und Düngemittel“ – konnte – wie wir heute schon gehört haben – bei den Einkommen der Bäuerinnen und Bauern ein Zuwachs verzeichnet werden, zugleich aber auch eine dramatische Ungleichheit zwischen den kleinen Betrieben in unserem Land und den größten Betrieben. Die Zuwächse bei den Einkommen sind umso größer, je größer der Betrieb ist. Zusätzliche Förderungen wie z. B. Energiekostenhilfen begünstigen insbesondere die großen Betriebe. Bei der letzten Stichprobenerhebung, die am 1. März 2023 stattgefunden hat und daher nicht im Bericht 2022 erfasst ist, ist somit schwer nachvollziehbar, wie viele vor allem kleine Landwirte aufgrund der massiven Teuerung und geänderten Rahmenbedingungen und des enormen wirtschaftlichen Druckes ihre Betriebe für immer schließen mussten. Die niederösterreichische Landwirtschaft ist zwar noch immer klein strukturiert, wenngleich der Trend zu größeren Betrieben anhält. Wurden z. B. im Jahr 1995 von einem Betrieb im Durchschnitt noch 25,7 Hektar bewirtschaftet, so sind es im Jahr 2020 bereits 44,1 Hektar. Das Motto „Wachsen oder Weichen“ wird leider somit weiterhin betrieben. Kleine und mittlere Betriebe sind auch bei der Direktförderung benachteiligt, für welche nach wie vor die Fläche herangezogen wird und nicht die tatsächliche Arbeitskraft und der tatsächliche Arbeitsaufwand. Es ist daher, glaube ich, unsere Aufgabe die klein strukturierte Landwirtschaft in unserem schönen Bundesland nachhaltig zu stärken. Das Land muss sich weiter für die kleinen Bauern, die wirtschaftlich tagtäglich um ihr Überleben kämpfen, insbesondere nachhaltige Landwirtschaft fördern und das Zusammenspiel von Mensch und Natur soll verstärkt hier in den Vordergrund treten. (Beifall bei der SPÖ.) Positiv anzumerken ist, dass im Bericht bei den Biobetrieben eine neuerliche Zunahme registriert werden konnte. Die Zahl nahm um 99 Betriebe auf 621 zu. Eine spürbare Flächenzunahme war hier vor allem im Bioweinbau mit einem Plus von 20,1 % oder 980 Hektar zu bezeichnen. Das freut vor allem einen Weinviertler wie mich, wenn hier auf Bioweinbau gesetzt wird. Beim Bericht über die Tätigkeit und Wahrnehmung der land- und forstwirtschaftlichen Inspektion 2023 ist eines anzumerken, dass bei 534 überprüften Betriebsstätten es zu 444 Beanstandungen gekommen ist und da vor allem der Schwerpunkt bei den Mängeln im Bereich der Evaluierung und der mangelnden Arbeitsplatzstätten und Arbeitsmittel befundet worden ist. Wir nehmen den Bericht zur Kenntnis. Dankeschön. (Beifall bei der SPÖ.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Gänserndorf
- Klub/Fraktion:
- Klub der Sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten Niederösterreichs
- Wahlpartei:
- Sozialdemokratische Partei Österreichs