Zusammenfassung
Antrag des Kultur-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-183/B-35-2023 – NÖ Sportgesetz – Sportbericht Niederösterreich 2022
Berichterstatterin
Redner
- Indra Collini (NEOS) Tagesordnungspunkt 13 Video und Sitzungsbericht
- Dominic Hörlezeder (GRÜNE) Tagesordnungspunkt 13 Video und Sitzungsbericht
- Rainer Spenger (SPÖ) Tagesordnungspunkt 13 Video und Sitzungsbericht
- Andreas Bors (FPÖ) Tagesordnungspunkt 13 Video und Sitzungsbericht – mit Resolutionsantrag
- Bernhard Heinreichsberger (ÖVP) Tagesordnungspunkt 13 Video und Sitzungsbericht
- Indra Collini (NEOS) Tagesordnungspunkt 13 Video und Sitzungsbericht
Abstimmung
Antrag einstimmig angenommen
Resolutionsantrag Abg. Bors betreffend Förderung und Chancengleichheit im Frauensport angenommen: Zustimmung ÖVP, FPÖ, SPÖ, GRÜNE, Ablehnung NEOS
Video-Übertragung der Sitzung
Den textlichen Auszug des Sitzungsberichts finden Sie nach dem Video.
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Dritte Präsidentin Prischl: Wir kommen zum Verhandlungsgegenstand mit der Ltg.-183, Bericht der Landesregierung betreffend NÖ Sportgesetz – Sportbericht Niederösterreich 2022. Ich ersuche Frau Abgeordnete Scherzer die Verhandlungen einzuleiten. Danke.
Berichterstatterin Abg. Mag. Scherzer(FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsident! Geschätzter Herr LH-Stellvertreter! Hoher Landtag! Ich berichte zur Ltg.-183, den Bericht der Landesregierung betreffend NÖ Sportgesetz – Sportbericht Niederösterreich 2022. Das NÖ Sportgesetz normiert, dass das Land NÖ jährlich einen Sportbericht zu erstellen hat. Im Sinne dieses Gesetzesauftrags wurde für das Jahr 2022 ein Sportbericht erstellt. Der Bericht gibt einen mit Zahlen, Daten und Fakten untermauerten Überblick über die Sportlandschaft und das Sportgeschehen im Land NÖ im Jahr 2022. Der Bericht ist allen Abgeordneten zugegangen und somit komme ich auch gleich zum Antrag (liest:)
„Der Hohe Landtag wolle beschließen:
Der Sportbericht Niederösterreich 2022 wird zur Kenntnis genommen.“
Sehr geehrte Frau Präsident! Ich bitte um Einleitung der Debatte und um anschließende Abstimmung.
Dritte Präsidentin Prischl: Ich danke für den Bericht. Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gelangt die Frau Abgeordnete Indra Collini von den NEOS, bitteschön.
Abg. Mag. Collini(NEOS): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Ja, ich habe die Sportschuhe an. Es geht jetzt auch um den Sportbericht und vergangene Woche hat die NÖ Sportlounge stattgefunden. Für alle, die das nicht wissen: Das ist jene Veranstaltung, wo also Jahr für Jahr ganz besonders herausragende niederösterreichische Sportlerinnen und Sportler geehrt werden. Ich darf Ihnen berichten, dass es auch in diesem Jahr wieder sehr beeindruckend war. Also diese Vielfalt an sportlicher Leistung und vor allen Dingen auch wie toll unsere Spitzensportlerinnen und Spitzensportler international aufgestellt sind – also wirklich beeindruckend. Doch den größten Respekt hatte ich an diesem Abend vor jener Familie, mit der der Zufall oder das Glück mich zusammen an einen Tisch gesetzt hat – und das war die Skifamilie Aigner. Ich weiß nicht, ob Sie die Aigners kennen. Das ist eine Familie mit fünf Kindern, drei davon sind im Skispitzensport. Die Veronika, der Johannes und die Barbara haben im vergangenen Jahr quer durch alle Disziplinen, alle Skidisziplinen – sei es Slalom, Abfahrt, Super-G, Riesentorlauf einen unglaublichen Medaillenregen eingefahren und neben Weltcupsiegen auch mehrere olympische Goldmedaillen mit nach Hause gebracht. Und der Johannes Aigner ist überhaupt der erste österreichische Athlet, der jemals fünf Alpin-Medaillen bei ein und denselben Olympischen Spielen gewonnen hat – und zwar 2022 in Peking. Aber warum weiß man das eigentlich nicht wirklich? Wahrscheinlich darum, weil eben der Johannes Aigner nicht so im medialen Rampenlicht steht wie andere Alpinskisportler, weil es waren die Paralympics. Und umso beeindruckender ist die sportliche Karriere dieser jungen Familie. Also Johannes und seine beiden international ebenfalls sehr erfolgreichen Schwestern sind alle drei sehbehindert und man fragt sich wirklich, wie das dann geht, dass man Tore finden kann dann bei so einer Abfahrt und ich habe mir das auch eingehend erklären lassen. Also die jungen Damen und Herren haben einen Guide, der fährt vor. Sie sind mit dem – oder eine „Guidin“ ... sie sind mit einem Headset verbunden und fahren halt voll Karacho dort hinten nach und den Medaillen entgegen. Also eine unfassbare Leistung! Gemeinsam mit ihren Guides haben Johanna, Barbara und Veronika Aigner in Peking wirklich für eine absolute Sensation gesorgt. Sie haben neun der insgesamt 13 österreichischen Medaillen gemeinsam gewonnen, vier Mal Gold, drei Mal Silber, zwei Mal Bronze. So, und warum erzähle ich Ihnen das? Also, wenn Sportlerinnen – und ich glaube, da sind wir uns auch einig – wenn Sportlerinnen Vorbilder sind, dann sind diese drei jungen Skirennläuferinnen das wohl in ganz besonderem Maße. Denn genau diese drei Geschwister, die zeigen uns ganz besonders eindringlich und plakativ, dass oftmals so viel mehr möglich ist als man sich überhaupt vorstellen kann und dass man unbedingt den Mut haben darf und auch soll, kühne Träume zu verfolgen und dass man mit Anstrengung, Schweiß und der richtigen Unterstützung fast alles erreichen kann, was man sich vornimmt. Dieses Beispiel zeigt eben auch sehr eindringlich wie wichtig die Sportpolitik ist und welche wichtige Rolle Sport spielt und Sport eben spielen kann. Der Spitzensport auf der einen Seite als Vorbild der Motivation, aber auch natürlich der Breitensport, weil der Breitensport ist ja das Fundament dafür. Der ist nicht nur das Fundament für eine gesunde Gesellschaft. Breitensport ist auch der Ort für persönliche Entwicklung, er ist der Ort von vielfältigen Begegnungen. Er ist der Ort, wo Freundschaften geknüpft werden. Er ist der Ort, wo man mit einer Mannschaft gemeinsam etwas erreichen kann und da ist es dann auch ganz egal aus welchem familiären Umfeld du kommst, welche Herkunft oder welche Hautfarbe du hast. All das – nämlich der Breitensport – wäre ohne die vielen, vielen Ehrenamtlichen, die sich in den 3.421 niederösterreichischen Sportvereinen engagieren, nicht möglich. Die Ehrenamtlichen in den niederösterreichischen Sportvereinen sind das Herzstück des niederösterreichischen Sports und ich möchte mich bei ihnen auch für ihr Engagement und ihren wertvollen gesellschaftlichen Beitrag an dieser Stelle ganz, ganz herzlich bedanken. Ich weiß, eine der größten Herausforderungen im Vereinswesen, im Ehrenamt, das ist der Nachwuchs und darum liegt es mir auch so besonders am Herzen, dass die niederösterreichischen Sportvereine gut und intensiv mit den Schulen zusammenarbeiten können. Gerade wenn wir es hier schaffen, dass wir hier eine Verbindung finden in der Nachmittagsbetreuung, dass die Vereine in die Schulen kommen, in die Sportsäle kommen, dann ist das ein Gewinn für alle Seiten. Natürlich für die Kinder, weil sie Abwechslung haben in der Nachmittagsbetreuung, aber auch für die Vereine, weil sie so zu Nachwuchs kommen. Ich darf daher auch in diesem Jahr wieder meine Forderung oder meine Bitte an Bildungslandesrätin Teschl-Hofmeister wiederholen, dass es hier wirklich gelingt und wir Rahmenbedingungen schaffen, dass die Vereine unkompliziert in die Schulen hereinkommen können, denn Bewegung ist auch ein zentrales Element für erfolgreiches Lernen. Damit ist auch meine zweite Bitte verbunden, meine zweite Bitte an Bildungslandesrätin Teschl-Hofmeister. Es geht hier um die tägliche Bewegungseinheit, die tägliche Turnstunde. Es gibt hier ja ein Pilotprojekt, das in Korneuburg stattfindet. Frau Teschl-Hofmeister, setzen Sie sich dafür ein, dass die tägliche Bewegungseinheit auf ganz Niederösterreich ausgerollt wird, damit alle Kinder in Niederösterreich diese Möglichkeit haben. Denn bewegte Kinder von heute sind vielleicht die Vorbilder im Spitzensport von morgen. Wie immer stimmen wir diesem Bericht natürlich – der sehr informativ und übersichtlich gestaltet ist – sehr gerne zu. Vielen Dank. (Beifall bei den NEOS.)
Dritte Präsidentin Prischl: Als Nächster zu Wort gemeldet der Herr Abgeordnete Dominic Hörlezeder von den GRÜNEN, bitteschön.
Abg. Hörlezeder (GRÜNE): Geschätzte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Landeshauptfrau-Stellvertreter! Hohes Haus! Gleich vorne weg ein großes „Dankeschön“ an die Abteilung WST5, an die Abteilung Sport, für diesen sehr detaillierten und umfangreichen und inhaltlich sehr, sehr gut aufbereiteten Bericht. Ich denke, es ist nicht nötig darüber viele Worte zu verlieren. Worüber man aber reden muss, ist aus meiner Sicht das Vorwort, geschrieben von Ihnen, Herr Landeshauptfrau-Stellvertreter. Es geht da im zweiten Satz los mit (liest:)„Nach Jahren der Lockdowns, Zwangsschließungen und Verbote, die massive Bewegungseinschränkungen und damit auch negative gesundheitliche Folgen hatten, war und ist es das Gebot der Stunde, den Sport wieder Sport sein zu lassen.“ Inhaltlich ist das durchaus zu teilen. Für mich ist die Art und Weise, wie Sie es formulieren, so als würde ich den Freiheitlichen Gemeindekurier durchblättern und für mein Dafürhalten hat das halt in einem offiziellen Bericht des Landes NÖ nichts verloren. Ich denke, es bräuchte hier ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl und ein bisschen weniger populistische Polemik. Dankeschön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Dritte Präsidentin Prischl: Als Nächster ist zu Wort gemeldet der Herr Abgeordnete Rainer Spenger, SPÖ, bittesehr.
Abg. Mag. Dr. Spenger(SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Landeshauptfrau-Stellvertreter! Hoher Landtag! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Heute, glaube ich, ist in erster Linie ein Tag des „Danke sagens“. „Danke“ insbesondere an jene in Niederösterreich, die den Sport organisieren und ihn aufrechterhalten. „Danke“ an die Dach- und Fachverbände, an die Mitglieder in den Verbänden, „Danke“ an die Vereine, an die Wettkampfsportler, an die Schulen mit sportlichem Schwerpunkt, usw., usw. „Danke“, weil ohne euch wäre das alles nicht möglich. (Beifall bei der SPÖ.) Mein zweiter Dank gilt – und wir haben es heute schon gehört auch – jenen, die sich Tag für Tag ehrenamtlich und freiwillig und unentgeltlich engagieren. Ich glaube, sie tragen den Breitensport und wären in Wirklichkeit unbezahlbar und man kann diesen Frauen und Männern nur jede Wertschätzung und jeden Respekt entgegenbringen, den man hat. „Danke“ natürlich auch an jene, die diesen Sportbericht erstellt haben – 114 Seiten, übersichtlich, sehr, sehr gut gegliedert, mit allen Highlights, mit allen Erfolgen, natürlich auch mit allen Schwierigkeiten und Herausforderungen. Ich glaube, unter dem Strich kann man sagen: Die Rahmenbedingungen für den Sport in unserem Bundesland sind sehr in Ordnung. Die Bilanz kann sich sehen lassen. Und diese gute Bilanz darf natürlich jetzt nicht dazu führen, dass man sich zurücklehnt, sondern, ich glaube, das sollte Ansporn und Auftrag sein, in diese Richtung auch weiterzutun. Es gibt ja den schönen Spruch: Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. Ein paar Themen sind heute schon gefallen – wir haben es schon gehört: Covid hat den Vereinen ziemlich zugesetzt. Viele haben zugesperrt. Viele kämpfen noch immer ums Überleben. Die hohen Energiekosten – auch das ist natürlich ein Thema gewesen in den letzten Jahren. Ich selbst war ja bei einem Fußballverein Vorstandsmitglied. Meine grauen Haare kommen zum großen Teil von dort her. Und natürlich auch die Themen „Ehrenamt“, „Freiwilligkeit“. Ich glaube, da muss man auch ansetzen, weil die werden auch nicht mehr, die werden auch immer weniger und da sollten wir uns ein bisschen überlegen, wie wir diese Situation verbessern könnten. Ein ganz wichtiges Thema, das heute noch nicht gefallen ist, ist natürlich auch die Sportstätteninfrastruktur. Die ist grundsätzlich sehr gut in Niederösterreich, aber es gibt natürlich noch einige Projekte, die offen sind, die erledigt gehören. Ich denke da z. B. bei mir in meinem Bezirk an ein Eissportzentrum im Süden Niederösterreichs, vielleicht sogar in Wiener Neustadt. Ich denke an ein sehr desolates Kabinengebäude beim Landesligisten in Ortmann. Also da mag, glaube ich, niemand mehr hineingehen und müsste man dringend etwas machen. Also da kann man wahrscheinlich in allen Bezirken noch Beispiele finden. Ein wichtiges Thema, glaube ich, in dem Zusammenhang ist natürlich auch das Thema „Nachhaltigkeit“. Ich glaube, da müssten wir uns überlegen, ob wir noch mehr Anreize für z. B. Photovoltaikanlagen auf den Sportstätten machen, die Umstellung auf LED ist ein Thema, die thermische Gebäudesanierung und, und, und. Ich könnte da jetzt sehr viel bringen. Da ist natürlich auch nicht nur das Land, da ist auch der Bund gefordert und da müsste der zuständige Minister, glaube ich, auch mehr in die Gänge kommen und wir als Land müssen hier auch mehr Druck in diese Richtung machen. (Beifall bei der SPÖ.) Und nicht zuletzt – wir haben das auch schon gehört – die tägliche Bewegungseinheit. Für mich ist das eigentlich eine Schande und ein Witz, dass das immer noch nicht umgesetzt ist. Das gehört einfach und das sollten wir uns wirklich vornehmen auch für die nächsten Jahre, dass wir hier einen Schritt weiterkommen. Ich glaube, bei dem allen – beim Sport generell – sollte die Parteipolitik keine Rolle spielen. Es geht da um fachliche, um inhaltliche Kriterien und den Weg sollten wir weitergehen. Ich denke, da sind wir uns einig. Ich sage nochmal „Danke“, gratuliere allen, die unser Bundesland im letzten Jahr national wie international so ganz hervorragend vertreten haben. „Chapeau“! Super gemacht! Und deshalb wird die SPÖ-Fraktion diesen Sportbericht selbstverständlich zur Kenntnis nehmen. Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Dritte Präsidentin Prischl: Zum Wort gelangt der Herr Abgeordnete Andreas Bors, FPÖ, bitteschön.
Abg. Bors (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsident! Geschätzter LH-Stellvertreter! Werte Kollegen! Hohes Haus! Ich kann mit der Frau Kollegin Collini beim sportlichen Schuhwerk leider nicht mithalten, bin aber trotzdem froh, dass ich als sportbegeisterter und ehemaliger Sportler hier über diesen tollen Sportbericht vom Jahr 2022 sprechen kann, denn er zeigt eben hervorragende Leistungen sowohl bei den Sportlern als auch bei den Sportlerinnen unseres Heimatbundeslandes, unter anderem etwa die 17 Titeln, die unsere Sportler und Sportlerinnen letztes Jahr erringen konnten oder die historische Goldmedaille von Benjamin Karl bei den Olympischen Winterspielen in Peking und viele weitere tolle Ergebnisse, die eben bei diversen Veranstaltungen für unsere niederösterreichischen Sportler und Vereine erreicht werden konnten. Also das heißt, ich glaube, spätestens wenn man eben diesen Sportbericht liest, geschätzte Kollegen, weiß man, warum Niederösterreich eben so ein tolles Sportland ist. Nicht nur aufgrund der Erfolge, die in diesem Sportbericht vom Jahr 2022 zu lesen sind, sondern – wie wir gerade schon gehört haben – letzte Woche war die Veranstaltung „Sportlounge Niederösterreich“ ... also das geht ja zum Glück so weiter mit diesen Erfolgen. Also auch da sieht man wieder das Sportland NÖ, wie erfolgreich das ist, aber eben auch nicht, weil die Politik das vorgibt, sondern weil eben unsere Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher unsere Heimat glücklicherweise zu einem Sportland machen. Und das sind sehr, sehr viele, denn mit rund 215.000 aktiven Mitgliedern, sowie über 140.000 Wettkampfsportlern ist unser Bundesland – und das kann man wirklich ganz stolz da sagen – die Nummer 1 in ganz Österreich. Die Nummer 1 in ganz Österreich wären wir nicht, wenn wir noch an weitere hier denken – nämlich das Rückgrat dieser vielfältigen Sportlandschaft bilden bei uns 250.000 Ehrenamtliche und ohne diese Breite hätten wir in Niederösterreich keine Spitze. Daher vielen, vielen Dank an diese vielen, vielen Ehrenamtlichen, die das machen, was wir haben. (Beifall bei der FPÖ, LH-Stv. Landbauer, MA, Präs. Waldhäusl und Abg. Ing. Linsbauer.) Doch es ist kein Geheimnis, dass der Sport im Jahr 2022 auch mit einigen Herausforderungen konfrontiert war. Auch wenn es dem Kollegen Hörlezeder nicht gefällt, dass das im Bericht drinnen ist, aber ich glaube, das ist auch gut so, dass man eben auch das anspricht und besonders im Nachwuchs- und Breitensport war das eben der Fall. Ich denke da eben an die Auswirkungen der Corona- und Maßnahmenpolitik, wie sie auch der LH-Stellvertreter drinnen eben beschrieben hat: Zwangsschließungen von Sportstätten sowie Betretungsverbote und Trainingsverbote an der frischen Luft im Freien. Also ich meine, das ist ja nicht normal und nicht gut und spätestens hat das ein jeder Experte bestätigt, dass das eben ein Schwachsinn war und natürlich viele Sportler und Vereine zurückgeworfen hat. Oder eben auch die massiven Teuerungen zuletzt mit eben außerordentlichen Mehrkosten in der Höhe von rund 15 Millionen Euro für Niederösterreichs Sportvereine. Also das heißt, da hat es auch Probleme gegeben, aber da bin ich froh, dass das Land NÖ eben reagiert hat und viele Maßnahmen gesetzt hat, um den Herausforderungen der Vereine eben entgegenzuwirken. Sämtliche Fördermaßnahmen wurden mit einer großen Summe – nämlich mit der Gesamtsumme – von mehr als 22 Millionen Euro unterstützt und ich glaube, das ist auch ein tolles Zeichen, dass dem Land NÖ der Sport und damit eben das Sportland NÖ ganz, ganz wichtig ist. (Beifall bei der FPÖ, LH-Stv. Landbauer, MA, Präs. Waldhäusl.) Aber die angesprochenen Probleme und Herausforderungen – als ob die noch nicht genug wären in den letzten Jahren - steht ja leider schon der nächste Wahnsinn vor der Tür. Ein Wahnsinn, mit dem man die Leistungen, die sich im Sportbericht wiederfinden, in Schieflage bringen könnte und eine Entwicklung, die in anderen Ländern – speziell den Frauensport – bereits leider nach und nach ruiniert. Was meine ich damit? Ich meine damit z. B. den Amerikaner Lia Thomas, der bis 2017 ein durchschnittlicher, männlicher Schwimmer war und nach einer Geschlechtsumwandlung plötzlich bei den Frauen antrat und auf Anhieb den amerikanischen College-Schwimmwettbewerb gewann. Oder: Laurel Hubbard, ein mittelmäßiger Gewichtheber, ohne nennenswerte Erfolge – ist ja auch nichts dabei. Ab 2017 trat er dann plötzlich als Frau an und gewann gleich auf Anhieb die Silbermedaille bei Weltmeisterschaften und anschließend dann sogar auch noch die Goldmedaille bei den Pazifikspielen. Oder: Anne Andres, eine kanadische Gewichtheberin. Als Mann ebenfalls maximal Mittelmaß und als Frau stellt sich plötzlich einen Rekord nach dem anderen ein. Diese Liste an Beispielen ist ja viel länger und könnte ich da jetzt ewig lang fortführen. Aber ich glaube, geschätzte Kollegen, solche – ich sage jetzt einmal – Absurditäten sollten nicht zur Normalität werden, denn sonst ist dieser tolle Sportbericht künftig nicht mehr das Papier wert auf dem er eben gedruckt ist. Diese Ungerechtigkeiten öffnen mittelmäßigen Sportlern Tür und Tor, um sich beim Frauensport zu verwirklichen sowie dort eben auch dann Erfolge zu feiern. Damit werden tüchtige Sportlerinnen um ihren Erfolg betrogen, denn ein biologischer Mann wird halt einfach immer körperliche Vorteile haben. Das ist so und das wird auch immer so bleiben. Das haben sich weder unsere Sportlerinnen, die jahrelang auf ihre Höchstleistungen hintrainieren, verdient, noch eben der Sport an sich. Diesem Schwachsinn, geschätzte Kollegen, müssen wir rechtzeitig einen Riegel vorschieben und da bin ich froh, dass wir in Niederösterreich mit dem zuständigen LH-Stellvertreter, glaube ich, einen starken Partner im Sport haben, damit eben unsere Sportlerinnen auch weiterhin faire Wettkampfbedingungen vorfinden und sich nicht gegen körperlich überlegene Transgender geschlagen geben müssen. Deshalb bringe ich heute auch folgenden Resolutionsantrag ein betreffend Förderung und Chancengleichheit im Frauensport (liest:)
„Der Hohe Landtag wolle beschließen:
Die NÖ Landesregierung wird ersucht:
1. den Frauensport in Niederösterreich auch weiterhin umfassend zu fördern;
2. gemeinsam mit dem Sportland Niederösterreich und den Sportdachverbänden Initiativen wie „Athletic Girls“, „Girls for Goals“ und das „Gender Traineeprogramm“ weiter zu forcieren, auszubauen und weitere Projekte zu entwickeln; sowie
3. an die Bundesregierung, insbesondere an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport heranzutreten und diese aufzufordern, im eigenen Wirkungsbereich und mit den Sportverbänden die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, um sportartübergreifend sinnvolle Regelungen zur Aufrechterhaltung der Chancengleichheit im Frauensport zu definieren.“
Geschätzte Kollegen! Ich denke, wir sollten hier eben in Niederösterreich und in Österreich vorausdenken, denn das ist es nämlich, was die Bevölkerung und vor allem die vielen Sportlerinnen und Sportler bei uns in Niederösterreich sowie die Vereine und fleißigen und ehrenamtlichen Funktionäre verdienen und von uns erwarten. Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
Dritte Präsidentin Prischl: Als Nächster zu Wort gemeldet der Herr Abgeordnete Bernhard Heinreichsberger, ÖVP, bitteschön.
Abg. Heinreichsberger, MA (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Mitglieder der Landesregierung! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Heute geht es um den Sportbericht 2022 und gestatten Sie mir noch eine Anmerkung am Anfang, bevor ich näher in Details auch eingehe. Liebe Frau Kollegin Indra Collini, ich muss schon ganz ehrlich sagen: Sie schaffen es sogar beim Thema „Sport“ das auch in ein eigenes Licht zu rücken und auch da findet man Fehler. Ich möchte nur eines korrigieren, was Sie angemerkt haben: Die Familie Aigner wurde verabschiedet von der Frau Landeshauptfrau und dem damaligen Sportlandesrat Jochen Danninger am Flughafen und wieder begrüßt als sie zurückkamen. Also vom Thema „fehlende Wertschätzung“ merke ich da gar nichts. Also bitte bleiben Sie auch bei den Fakten! (Abg. Mag. Collini: Das habe ich nicht gesagt!) Nein, Sie bringen es so rüber und man kann Dinge auch deuten und das machen Sie auch bewusst. (Unruhe bei den NEOS.) Zum zweiten Thema, meine Damen und Herren, möchte ich auch noch eines sagen, was die Gemeinden betrifft und die Sportstätten betrifft. Es funktioniert quer durch Niederösterreich. Es ist eine Sache zwischen den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern und den Sportvereinen. Dort, wo es nicht funktioniert, wird vermittelt. Das muss man auch ganz ehrlich auf den Punkt bringen. Dafür, dass es keine NEOS-Bürgermeisterinnen und –Bürgermeister gibt ... dafür kann niemand etwas. Dort, wo es funktioniert, funktioniert es überall. Denn es gibt immer ein Miteinander zwischen den Gemeinden, den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern und den Vereinen, die Übermenschliches und Wichtiges für unsere Gesellschaft in den Gemeinden draußen leisten. Und dafür möchte ich jetzt schon ein großes „Dankeschön“ an alle Ehrenamtlichen aussprechen. (Beifall bei der ÖVP.) Jetzt kommen wir einmal zu den Fakten. Ich finde auch, man muss wissen, wo man herkommt, dass man weiß, wo man hingeht und die Handschrift des Sportlandes NÖ ist eine ganz klar eindeutige – nämlich die von jahrzehntelanger ÖVP-Politik. Allein schon der Name, das „Branding“, die Abteilungen, die dazu aufgebaut wurden, fürsorgliche Arbeit. Das Sportland NÖ bewegt, begeistert und gewinnt und wenn wir jetzt noch die Zahlen des Vorjahres heranziehen, wo Jochen Danninger noch Sportlandesrat war, sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache und die NEOS sind ja auch immer sehr zahlenaffin. Also 22 Millionen Euro wurden im Sportbereich investiert. Davon über eine Million Euro als Grundlagenförderung für alle 54 Sportverbände, weil die Sportfachverbände und –dachverbände die Säule sind, die unseren Sport in Niederösterreich auch tragen werden, die wir nicht nur seit gestern, sondern seit Jahrzehnten, auch vom Land NÖ unterstützen. Das wird auch in der Gegenwart so sein und in der Zukunft so bleiben. Knapp 600.000 Euro wurden investiert in den Kinder- und Jugendsport in den Schulen, knapp 2,5 Millionen Euro für die Sportinfrastruktur – nämlich da auch, dass der Breitensport auch gefördert wird, dass jeder – und das war auch Ziel der Sportstrategie, wenn Sie aufmerksam waren – in diesem Land die Möglichkeit bekommt auch Sport ausüben zu können in den Gemeinden draußen, die auch da tatkräftig natürlich mitfinanzieren, aber auch das Land dabei unterstützt. Über eine Million Euro für unsere Spitzensportlerinnen und Spitzensportler, die unser Land NÖ – egal wo in der Welt, egal bei welchem Bewerb – würdevoll und erfolgreich auch vertreten. Nun auch zum Nachwuchs, der ja die Grundsäule und die Basis des Sportes ist: Die NÖ Kinder- und Jugendsportberichte der letzten Jahre haben gezeigt, dass es auch eine Abnahme, leider Gottes, gab und einen „Drop-out“ bei Damen, die sich auch im Sport betätigen. Da gab es auch in der Vergangenheit dann sofort Antworten auf die Herausforderungen und die Fragen, die gestellt wurden. Einige wurden von meinen Vorrednerinnen und Vorrednern schon erwähnt: „Athletic Girls“, „Goals for Girls“, „einfach umwerfend“ – da wird auch Judo gelehrt – und vieles andere, das man mit Spitzensportlerinnen in die Schulen hinausgeht und die Damen auch vom Sport überzeugt. Denn eines ist schon auch wichtig – nämlich ganz wichtig: Es braucht auch viel mehr Sportlerinnen, es braucht auch viel mehr Damenmannschaften, damit es auch Trainerinnen gibt und so auch wieder mehr Sportlerinnen in den Bewerben auch dabeisein können. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt und ganz wichtig für unsere Gesellschaft. Vieles andere ist auch geschaffen worden, wenn ich nur denke: Das Sportzentrum NÖ, die Zertifizierung zum Olympiazentrum, wo unsere Sportlerinnen und Sportler ja mehr als nur professionell betreut werden und da sind wir auch beim nächsten Punkt: Von der Sportabteilung, vom Sportland NÖ, Social-Media-Kampagnen werden da bereitgestellt, professionelle Beratung wird da durchgeführt, damit man vom Breitensport auch in den Spitzensport kommt. Also Niederösterreich hat vieles zu bieten – auch im digitalen Bereich – weil Innovation ist ja der Weg nach vorn. Wir haben die Firmenchallenge implementiert, die Gemeindechallenge, wo viele Menschen in Niederösterreich fleißig mitmachen und wo auch ein bisschen so ein Wettbewerb herrscht, wo die Menschen auch dazu motiviert werden, dass auch da Bewegung gemacht wird, weil es hält ja auch bekanntlich gesund. Also die Leistungsbilanz trägt eine eindeutige Handschrift, wird auch weitergeführt und weitergeführt werden, denn – wie schon erwähnt – man muss wissen, wo man herkommt, dass man auch weiß, wo man hingeht. Es ist in unserer DNA, dass wir die Dinge nachhaltig angehen, so soll es bleiben. Zum Abschluss ein großes „Dankeschön“ noch einmal an die ganzen Ehrenamtlichen, die da draußen tagtäglich wirklich tolle Arbeit leisten und unser Ehrenamt in Niederösterreich, ja unser Exportprodukt Nummer 1, hochhalten! In diesem Sinne alles Gute all jenen, die noch bei vielen anderen Bewerben und alles andere noch antreten werden, unser Land nach außen hin auch vertreten. Es lebe das Sportland NÖ! (Beifall bei der ÖVP.)
Dritte Präsidentin Prischl: Noch einmal zu Wort gemeldet hat sich die Frau Abgeordnete Indra Collini von den NEOS, bitteschön.
Abg. Mag. Collini(NEOS): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Da muss man jetzt einmal kurz durchatmen, um diese Aufgeregtheit vom Kollegen Heinreichsberger ein bisschen abzuschütteln, damit diese Emotionalität, mit der er da hereingefahren ist ... also, was wirklich unnötig war ... wo ist er denn jetzt? Ist er jetzt hinausgegangen? (Unruhe bei der ÖVP.) Ah, ok, ja. Ich darf nur sagen, dass der Anwurf jetzt in meine Richtung absolut unnötig war, weil anscheinend haben Sie nicht zugehört, was ich gesagt habe. Ich habe eine ganze Seite lang erzählt, wie beeindruckt ich von der Familie Aigner war und ich habe mit keinem einzigen Wort über mangelnde Wertschätzung gesprochen, sondern darüber, dass Behindertensport oder Versehrtensport in der Öffentlichkeit einfach nicht diesen medialen Stellenwert bekommt, der genau diesen Sportlerinnen aber gebührt – und nichts anderes. Wenn Sie etwas anderes gehört haben ... ich kann Ihnen gerne die Rede zukommen lassen oder Sie hören einfach zu und atmen ein und aus beim Zuhören. Ich glaube, das hilft. (Heiterkeit im Hohen Hause.) So zu dem ... was ich anmerken wollte, ist jetzt die Kollegen von der FPÖ, und Kolleginnen, haben jetzt einen Antrag hereingebracht, der natürlich, wenn man den Antragstext hier herunten liest, sehr vernünftig klingt und der Reinhard Teufel ... er freut sich immer wahnsinnig, wenn er genau weiß, wieso ich da herauskommen muss und wieder etwas sagen muss. Natürlich wünschen wir uns alle faire Rahmenbedingungen im Sport und natürlich sind die physiognomischen körperlichen Merkmale von Frauen andere als von Männern und das muss berücksichtigt werden. Das ist keine Frage. Was ihr aber wieder hier herinnen macht, ist: Ihr nutzt ein Thema, wo es um eine Randthematik in der Gesellschaft geht – und das sind Transgenderpersonen – die benutzt ihr jetzt wieder in diesem Antrag, der schön verpackt klingt, um einfach populistisch irgendwo reinzuhauen. So vernünftig das da herunten auch klingen mag ... das, was wir jetzt vom Kollegen Bors – oder wer hat den Antrag vorgestellt? – gehört haben ... nach den Wortmeldungen können wir NEOS, ich persönlich ... ich kann diesen Antrag schon darum einfach nicht unterstützen (Abg. Bors: Ist nicht schlimm. – Abg. Dorner: Soll so sein.), weil es euch um ganz etwas anderes geht: um Ausgrenzen und Aufwiegeln – zur Erklärung. Und zum Abschluss habe ich in meinem Redebeitrag auch gesagt: Das Herzstück sind die Ehrenamtlichen in Niederösterreich, die den Breitensport tragen in den niederösterreichischen Vereinen. Und Sport sollte etwas Verbindendes sein und darum würde ich sagen ..: wir alle gemeinsam hier: Einen herzlichen Dank an die Ehrenamtlichen in Niederösterreich, die die Sportvereine tragen und die haben sich einen kräftigen Applaus von uns allen gemeinsam verdient. (Beifall im Hohen Hause.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.