Zusammenfassung
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-162/A-8/7-2023 – Blau-Gelbe Kinderbetreuungsoffensive: Land und Gemeinden entlasten Niederösterreichs Familien
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Mühlberghuber(FPÖ): Vielen Dank, Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren! Hoher Landtag! Ja, voriges Jahr im November ist die Kinderbetreuungsoffensive mit fünf konkreten Eckpunkten beschlossen worden und da ist durchaus auch Gutes dabei. Ab September 24 werden die Kindergärten auch für Zweijährige geöffnet. Damit wird die Lücke zwischen dem Ende der Karenz und den Eintritt in den Kindergarten geschlossen. Ab diesem September ist für alle Kinder von null bis sechs Jahren die Vormittagsbetreuung gratis. Der dritte Eckpunkt ist die flächendeckende Nachmittagsbetreuung mit längeren Öffnungszeiten. Die Gruppengrößen werden verkleinert und der fünfte Eckpunkt: Die Schließtage werden eben reduziert. Ja, da ist viel Gutes dabei. Das ist gut und schön so vor allem für Mütter, die berufstätig sein wollen oder arbeiten gehen müssen, weil sie sich sonst das Leben nicht leisten können. Für diese ist das natürlich eine Erleichterung. Für viele Gemeinden wird es bis September 2024 jedoch eine große finanzielle Herausforderung werden, weil da wird das Versprechen umgesetzt werden müssen, dass die Eltern, die es wollen, für ihre Zweijährigen einen qualitativ hochwertigen Kinderbetreuungsplatz auch bekommen. Dafür müssen noch infrastrukturell noch viele Kindergärten und Kindergartengruppen geschaffen werden. Vor allem wird demensprechend engagiertes, qualifiziertes und motiviertes Personal benötigt. Im Sinne echter Wahlfreiheit bei der Kinderbetreuung muss natürlich noch vieles, vieles gemacht werden. Z. B. die bewährten Tagesmütter bzw. Tageseltern sind eine wunderbare Alternative in der Kinderbetreuung. Sie sind familiennäher und flexibler, ihnen wird aber kaum Aufmerksamkeit geschenkt. In Österreich ist die Zahl der Tageseltern in den letzten zehn Jahren um 39 % gesunken und das macht nur 2,3 % der Betreuungsmöglichkeiten unter den Dreijährigen aus. Schade, ja wirklich schade, denn auch bei einem großzügigen Fördermodell würden die Betreuungsplätze bei Tagesmüttern deutlich weniger kosten als ein Kindergartenplatz. Und das kostengünstigste Modell wären allerdings Eltern, vorwiegend Mütter, denn in den ersten Lebensjahren des Kindes finanziell so zu unterstützen, dass sie Betreuung selbst übernehmen können. Klarerweise nur, wenn die Eltern das möchten und viele Eltern möchten das auch. Das geht aus dem Bericht „Familien in Zahlen 2022“ des Österreichischen Instituts für Familienforschung hervor. Von den befragten Müttern von Zweijährigen gaben 62 %, ja, 62 % an, das Kind selbst zu betreuen und das würden sie auch weiterhin gerne tun. (Unruhe bei Abg. Mag. Scheele.) Selbstverständlich sind wir Freiheitliche für eine qualitätsvolle Kinderbetreuung. Dazu gehört aber auch die finanzielle Wertschätzung der familieninternen Betreuung. Es muss also auch in unsere Familien investiert werden, die sich wünschen ihre Kinder selbst zu betreuen. Besonders in den ersten Lebensjahren ist die Betreuung durch die Eltern enorm wichtig – für die Bindung zum Kind und die Entwicklung von Vertrauen. Sehr geehrte Damen und Herren, wir müssen uns die Frage stellen: Bringen die geänderten Änderungen eine tatsächliche Verbesserung für die Kinder oder dienen sie doch nur der Wirtschaft, dem Standort und dem Kampf gegen den Fachkräftemangel? Vielen Dank. (Beifall bei der FPÖ, Präs. Waldhäusl und LR Mag. Rosenkranz. – Unruhe bei Abg. Mag. Scheele.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
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- Amstetten
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- FPÖ Niederösterreich Landtagsklub
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- Freiheitliche Partei Österreichs