Zusammenfassung
Antrag des Gesundheits-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-107-1/A-4/19-2023 – Bedarfsgerechte Schaffung und Finanzierung von Ausbildungsplätzen für Angehörige nicht-ärztlicher Gesundheitsberufe, insbesondere im Bereich der Berufsgruppe Logopädie
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Mag. Moser, MSc (GRÜNE): Herr Präsident! Hohes Haus! Das Ziel meines ursprünglichen Antrags war, rasch Ausbildungsplätze für Logopädie zu erhöhen und einen zweiten Standort für die Ausbildung zu schaffen. Wir haben derzeit in Niederösterreich 15 Ausbildungsplätze. Die sind alle in Wiener Neustadt und viel zu wenig. Ich glaube, ihr kennt alle die Situation aus euren Familien oder aus eurem Umfeld. Ein Kind braucht eine Logopädin, einen Logopäden, hat z. B. Sprach- oder Sprechprobleme, Atmung, Schlucken, Stottern, Legasthenie, Zahnregulierung oder sonstige Probleme. Dann beginnt die Suche. Man ruft im nächsten Ambulatorium an ... oje, nicht alle Stellen besetzen können ... Wartezeit dreiviertel Jahr. Versucht man es bei den Logopädinnen in freier Praxis ... oje ... ausgebucht. Wartezeit mindestens ein halbes Jahr. Die Suche nach Logopädinnen ist für alle schwierig – für die Arbeitgeberinnen und für die Betroffenen. Es ist auch „wuascht“, ob im Zentralraum oder in der Peripherie. Es sind überall zu wenige. Die Wartezeiten auf den logopädischen Behandlungen sind zu lang. Das ist vor allem für Kinder ein Wahnsinn. Da ist ein halbes Jahr eine halbe Ewigkeit. Die Kinder sind immerhin eine der wichtigsten Patientinnengruppen in der Logopädie. Der Bedarf ist in den letzten Jahren sehr gestiegen. Einerseits durch die demographische Entwicklung, Stichworte „Schlaganfall“ oder „Neurologische Erkrankungen“ im höheren Alter und andererseits zeigen immer mehr Kinder Sprachentwicklungsstörungen. Der Grund ist da oft eine Autismus-Spektrum-Störung. Der Beruf wird außerdem großteils von Frauen ausgeübt und da müssen auch Karenzen und Teilzeitwünsche berücksichtigt werden, was an sich schon eine höhere Anzahl an Mitarbeiterinnen braucht. Der § 34-Antrag verwässert den ursprünglichen Antrag etwas. Es werden auch andere nichtmedizinische Berufe berücksichtigt. Das ist okay, wir werden diesem Antrag auch zustimmen und wir warten schon gespannt auf das Ergebnis der angekündigten Studie, die ja bis Ende September zu erwarten ist und den Abgeordneten weitergeleitet wird. Das wurde uns ja im Ausschuss zugesagt. Wir werden diesem § 34-Antrag zustimmen, aber ich wiederhole meine explizite Forderung: Ein zweiter Standort für die Ausbildung Logopädie und mehr Ausbildungsplätze! Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.