Zusammenfassung
Antrag des Landwirtschafts-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-63/A-4/10-2023 – Volle Unterstützung der Landwirtinnen und Landwirte beim Herdenschutz für Nutztierhaltung im Einklang mit dem Artenschutz
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Hogl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Mitglieder des Präsidiums! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen vom Landtag! Wenn ich hier so zuhöre, habe ich oft das Gefühl: Jetzt weiß ich nicht, wo bin ich aufgewachsen? Als Landwirt in einem jagdlichen Umfeld. Man hat gelernt, wie man mit der Natur umgeht. Man hat gelernt, wie man Wild bejagt, wie man Wild so bejagt, dass es nicht ausgerottet wird, aber dass es nicht zur Gefahr wird und auf einmal soll man lernen, wie alles ganz anders ist und eigentlich nur Probleme macht. Kann das wirklich im Ernst sein, dass man auf unseren Almen einen Hochsicherheitstrakt rund um unsere Viehherden macht? Sind das nur Almen – übrigens sind wir eh schon bei 80 % Förderung. Das ist ja nicht so, dass wir nichts fördern. Lieber Kollege Helmut Hofer-Gruber, wenn wir die Landwirtschaftskammerförderung auf 80 % der Kosten anheben, sind wir sofort dabei und wenn wir in der Landwirtschaft um 80 % die Förderungen oder die Ausgleichszahlungen anheben, sind wir auch dabei. Den Antrag könnt ihr ruhig einbringen. Werden wir sehen, ob wir es umsetzen können oder ob es wer zahlt. Aber wir haben hier einiges gemacht, aber wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Es hat keinen Sinn da jetzt noch mehr in den Herdenschutz zu investieren. Der Wolf ist da. Na warten wir, dass er jetzt dann nachher die größeren Tiere, die Großvieheinheiten, die Rinder angreift oder warten wir jetzt noch darauf, dass er nachher den Menschen angreift? Ich habe mir jetzt während meiner Reha öfters auch Sendungen angesehen, die sich genau mit diesem Thema befasst haben, wo der Wolf neben einem Buswartehäuschen gesessen ist. Na irgendwo muss er hin. Aber da gibt es einen gewissen Herrn Biologen und Wolfexperten, einen Kurt Kotrschal, der sagt da allen Ernstes: „Wenn der Wolf in Rudeln ist, dann greift er niemanden mehr an.“ Glaubt der, die leben dann von der Luft oder von der Liebe oder fressen sich selber gegenseitig? Ich weiß nicht, wo der lebt?! (Heiterkeit bei der FPÖ. – Beifall bei der ÖVP und FPÖ.) Im Gasthaus kann man schon Schmähführen, aber im Fernsehen sollte man halbwegs eine seriöse Sprache sprechen und deswegen, meine Damen und Herren, lassen wir die Kirche im Dorf. Für die Jäger – ich habe es das letzte Mal schon gesagt – ist diese Art der Bejagung, wo man derartig dokumentieren muss, derartig hinweisen muss, wie oft man ihn schon vergrämt hat und wo einem eine Strafe bis zu 20.000 Euro droht, wenn man es nicht ordentlich macht, eh eine Bürde. Ich sage ja, die Jagd nimmt hier eine große Bürde auf sich und eine große Verantwortung auf sich. Aber ich glaube, wir müssen es – wie es mein Vorredner gesagt hat, der Hubert Keyl – schon den Wolf scheu halten. Wir müssen den Wolf genauso managen a la longue, wie wir Wildschweine managen müssen oder eben andere Tiere managen müssen, damit sie uns in unserer Kulturführung eben nicht zu starke Beeinträchtigungen machen und – wie es beim Wolf auch ist – dass auch nicht Leib und Leben geschützt ist. Mir hat gerade eine Kollegin gesagt aus dem Bezirk Melk, eineinhalb Meter, zwei Meter hohe Zäune und der Wolf reißt vier Schafe. Da müssen sie jetzt einen acht Meter hohen Zaun machen oder egal, was auch immer, oder vielleicht noch einen Hochsicherheitstrakt, wie ich es gesagt habe. Lassen wir die Kirche im Dorf und lehnen wir diesen Antrag ab und tun wir nicht um diese Zeit Schmäh führen, sondern nehmen wir die Verantwortung ernst! (Beifall bei der ÖVP und FPÖ.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Hollabrunn
- Klub/Fraktion:
- Landtagsklub der Volkspartei Niederösterreich
- Wahlpartei:
- LH Johanna Mikl-Leitner VP Niederösterreich