Zusammenfassung
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-59/A-8/2-2023 – Sicherheit im Umgang mit dem Wolf in Niederösterreich
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Schnabel (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Regierungsmitglieder! Hoher Landtag! Viele Niederösterreicher haben ein Problem mit dem Wolf. Ab und zu mit Armin Wolf, immer öfter auch mit den „Grauen Wölfen“, jedoch seit geraumer Zeit hat unsere Bauernschaft ein großes Problem mit dem richtigen Wolf in der Land- und Almwirtschaft. Sehr geehrte Damen und Herren, der Wolf ist zurück in Niederösterreich und diese Thematik weckt starke Emotionen in unserer niederösterreichischen Bevölkerung. Gerade deswegen ist es wichtig sich mit der Thematik „Wolf“ im NÖ Landtag sachlich auseinanderzusetzen. Mir ist bewusst, dass der Wolf eine international streng geschützte Tierart ist und dass der Umgang mit dem Tier in den Naturschutzgesetzen und Jagdgesetzen auf Landesebene geregelt ist. Jedoch wird für uns Freiheitliche eindeutig die rote Linie überschritten, wenn unsere niederösterreichischen Bauern und unsere niederösterreichische Bevölkerung mit ihren Sorgen und Ängsten komplett alleine gelassen wird. Ja, liebe GRÜNE, an dieser Stelle gibt es keinen Platz für verklärte Umweltromantik. Wo ist denn Ihr Tierschutzverständnis, wenn Weidevieh beispielsweise Kühe und Schafe wortwörtlich angefressen werden und anschließend nach einigen Tagen des Dahinvegetierens auf der Weide qualvoll verenden? Wo ist denn da Ihr Tierschutzverständnis? Richtig: Es ist schlicht und ergreifend nicht vorhanden. Auch die Sorge unserer Landsleute, welche die Natur zu Erholungszwecken nutzen, ist begründet. Das erste Mal wurde 2016 in Allentsteig ein Wolfsrudel nachgewiesen, welches seitdem jedes Jahr mit einem Wurf für Nachwuchs gesorgt hat. Wohlgemerkt: Der TÜPL Allentsteig bietet dem Wolf aufgrund seiner Ausdehnung von ca. 157 km² für ca. ein Wolfsrudel ein ausreichendes Revier. Jedoch ist kaum eine Gegend in unserem Bundesland so dünn besiedelt wie der Truppenübungsplatz des Heeres. Es ist surreal zu glauben, meine Damen und Herren, dass wenn Wölfe durchs Ybbstal, durchs Yspertal und durch das restliche Waldviertel streifen, dass dies keine Probleme für unsere Niederösterreicher und unsere niederösterreichische Bauernschaft bringt. Das erste Mal wurde ich in meiner Heimat im Ybbstal vor gut fünf Jahren durch einen Bauern mit der Thematik „Wolf“ konfrontiert. Der politische Mitbewerb ignorierte die Sorgen der ortsansässigen Bevölkerung und Bauern und spielte diese sogar hinunter. Meine sehr geehrten Damen und Herren, wissen Sie überhaupt, was das für unsere Bauern heißt, wenn die Herden unserer Landwirte im Streifgebiet eines Wolfes oder eines Wolfrudels liegen? Anscheinend wissen Sie es nicht. Unsere niederösterreichischen Bauern, welche ohnehin schon am finanziellen Limit sind und von der Teuerung an vorderster Front betroffen sind ... wenn unsere Bauern dann auch noch ihre Herden durch Wolfsrisse verlieren oder diese stark dezimiert werden, dann ist das mit einem betrieblichen Exodus für unsere Bauern gleichzusetzen. Dann kommt noch dazu, dass nach einem Wolfsriss eine Welle des Bürokratiewahnsinns für unsere Landwirte beginnt. Viel Zeit vergeht, bis mittels DNA-Analyse feststeht, dass es sich ohnehin um einen Wolfsriss handelt und anschließend bekommen unsere Bauern lapidare finanzielle Entschädigungen. Das ist nicht fair, meine sehr geehrten Damen Herren! Das ist sicher nicht fair. „Wenn sich der Mensch nicht verteidigt, werden Wölfe übergriffig“, so ein Professor der Umweltwissenschaften an der University of Calgary in Alberta, Kanada. Selbstverständlich erfolgen Wolfsangriffe auf Nutztiere oder sogar Menschen nicht aus heiterem Himmel. Der Biologe Professor Valerius Geist veröffentlichte eine Studie, welche einen 7-Punkte-Plan beinhaltet. Lassen Sie mich diese auszugsweise erläutern: Ab der Stufe 3 sind Wölfe tagsüber sichtbar. Ab der Stufe 4 greifen Wölfe kleinere Haustiere in der Nähe von Gebäuden an. Stufe 5: Nutztiere wie Rinder werden angegriffen. Als Anzeichen finden sich schwere Verletzungen bei den Individuen. In dieser Stufe befinden wir uns derzeitig. Wir befinden uns derzeitig in der Stufe 5. Stufe 6: Es kommt unter anderem zu Scheinangriffen auf uns Menschen. Stufe 7: Wölfe ordnen Menschen als mögliche Beutetiere ein. Die Stufe 6 und 7 brauchen wir in Niederösterreich sicher nicht, meine Damen und Herren! Wer verantwortet das, wenn Wölfe in die Siedlungen am helllichten Tag kommen und unsere spielenden Kinder anfallen? Möchten Sie das verantworten, Herr Klubobmann Weninger? Das glaube ich nicht. Oder Sie, Frau Klubobfrau Krismer-Huber? Glaube ich auch nicht. Ich glaube, dass keiner in diesem Haus so etwas verantworten will. Hoher Landtag, handeln mit Weitblick heißt die Devise! Es gibt nur eine Lösung für die von mir genannte Problematik: Kein Wolf in Niederösterreich, keine Gefahr für das Weidevieh unserer Bauern! Kein Wolf in Niederösterreich, keine finanzielle und existenzielle Bedrohung für unsere Bauern! Kein Wolf in Niederösterreich, keine Bedrohung für unsere Kinder und Familien! Der Wolf gehört bejagt und aus der Natur entnommen! (Beifall bei der FPÖ.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Amstetten
- Klub/Fraktion:
- FPÖ Niederösterreich Landtagsklub
- Wahlpartei:
- Freiheitliche Partei Österreichs