Zusammenfassung
Antrag des Wirtschafts- und Finanz-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-2385/H-4/3-2022 – MedAustron – Freigabe einer Haftungsübernahme
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Königsberger (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Landesrat! Hoher Landtag! Zur Freigabe einer Haftungsübernahme in der Höhe von 80 Millionen Euro für die Umsetzung des Projektes „Zyklotron“ und der dauerhaften Sicherstellung der Liquidität der MedAustron GmbH. Es ist mir eine große Freude in meiner letzten Rede, in meinem letzten Debattenbeitrag – vorbehaltlich, es gibt keinen Sonderparteilandtag hoffe ich (Heiterkeit bei der FPÖ.) oder auch nicht, werden wir sehen – dass ich genau in meinem letzten Debattenbeitrag gerade zu diesem weltweit modernsten Zentrum für die Tumorbehandlung sprechen darf. Ja, MedAustron in Wiener Neustadt ... das ist Hoffnung und Segen für Menschen, die an sehr schwer behandelbaren Tumoren erkrankt sind. Die dort angewandte Ionentherapie bringt insbesondere auch Kindern und Jugendlichen Linderung und Heilung, weil sie eben eine Therapie ist, die sehr gewebeschonend ist bei maximalen Heilungschancen und das vor allem beim stark wachsenden Gewebe von jungen Menschen ganz, ganz wichtig und richtig ist. Behandlung und Forschung im Bereich der Tumortherapie, Behandlung und Forschung, wo wir wirklich weltweit zu den Besten gehören ... auf die können wir mit Recht stolz sein. Jeder Euro ist hier gut und richtig investiert. Daher ein klares und auch ein freudiges „Ja“ zu dieser Haftungsübernahme und ein „Danke“ an alle, die bei MedAustron ihre Arbeitskraft und ihr Wissen zum Wohle der Patienten einsetzen. (Beifall im Hohen Hause.)
So, ich hoffe, der Herr Präsident gestattet auch mir einige Worte zum Abschied, nicht zur Sache. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! „Jedes Ding hat seine Zeit,“ hat einmal ein gewisser William Shakespeare gesagt und eines dieser Dinge bin heute ich. Es ist meine – wie schon gesagt – wahrscheinlich letzte Rede hier im Hohen Haus als Abgeordneter dieses Landtages. 15 Jahre ... die sind sehr schnell vergangen. Vor nicht ganz 15 Jahren habe ich hier an diesem Pult meine erste Rede halten dürfen. Heute kann ich es ja verraten: mit ungefähr 200 Ruhepuls und 40 Grad Lampenfieber. Das hat sich inzwischen gelegt. (Heiterkeit im Hohen Hause.) Immerhin sind bis heute daraus rund 170 Landtagssitzungen, rund 350 Debattenbeiträge und ganze zwei Ordnungsrufe geworden, Herr Präsident. Da sehen Sie, wie brav ich eigentlich war. 15 Jahre, muss ich auch sagen, auf die ich sehr stolz bin. Es war für mich eine fordernde, eine interessante, aber auch eine sehr lehrreiche Zeit und ich habe immer versucht sehr viel Herzblut zu investieren. Es ist schön, wenn man zum Abschluss einer Laufbahn, eines Amtes oder wie immer man das nennen möchte, sagen kann: „Ja, wenn ich nochmal jung wäre, dann würde ich es wieder tun.“ Neben dem Stolz für unser Niederösterreich dienen zu dürfen, für unser Bundesland arbeiten zu dürfen, hat sich für mich persönlich auch ein persönlicher großer Traum erfüllt. Als Kind hat man ja viele Helden und Vorbilder. Bei mir war es einmal der Winnetou, der Old Shatterhand, der Superman, dann war es der Jochen Rindt. Aber mein wahrer Held, mein wahrer Hero war ein Landtagsabgeordneter in Bayern, nämlich ein gewisser Josef Filser in den Filmen „Lausbubengeschichten nach Ludwig Thoma“. Der hat sich immer für die Unterdrückten, für die ungerecht Behandelten, für die Armen eingesetzt und hat auch so für manchen Bubenstreich Verständnis gezeigt. Und genauso wie der wollte ich als Bub immer werden und dass das vor 15 Jahren Realität geworden ist, das erfüllt mich wirklich mit Demut, erfüllt mich mit Dankbarkeit. Aber ich bin auch froh, den Lausbuben, der ich auch einmal war, bis heute – wenn auch nicht unbedingt dominant aber zumindest rezessiv – in mir konserviert zu haben. (Abg. Ing. Ebner, MSc: Seine beste Rede! – Heiterkeit bei Abg. Ing. Ebner, MSc.) So bleibt mir zum Schluss nur, „Danke“ zu sagen. Ein „Danke“ ans Präsidium, ein „Danke“ an die Landtagsdirektion für die Unterstützung, die dich von euch immer erhalten habe, wenn ich etwas gebraucht habe, ein „Danke“ an alle Angehörigen unseres Klubs, an alle unsere Mitarbeiter für die große Wertschätzung, die ihr mir immer entgegengebracht habt und so wünsche ich allen zum Schluss, die mit mir ausscheiden, alles Gute im neuen Lebensabschnitt. Ich wünsche all jenen, die hier verbleiben viel Erfolg bei ihrer Arbeit für unsere Landsleute in Niederösterreich und ich wünsche allen, die hier neu einziehen werden, dass sie sich ihrer großen Verantwortung schon vom ersten Tag an bewusst sind. „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“ hat einmal ein Lied von Udo Jürgens geheißen. Jetzt schaue ich einmal, ob der auch recht gehabt hat. In diesem Sinne nochmals „Danke“, dass ihr mir meistens aufmerksam zugehört habt. Gefolgt habt ihr mir meistens nicht. Aber in diesem Sinn noch einmal ein Hoch auf unser Bundesland und auf unser Heimatland Österreich. Vielen Dank! (Beifall und Standing Ovations im Hohen Hause.)
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