Zusammenfassung
Antrag des Sozial-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-2350/B-58/1-2022 – NÖ Kinder- und Jugendhilfebericht 2018 – 2021
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Landesrätin Königsberger-Ludwig(SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzte Herren und Damen Abgeordnete! Es ist mir wirklich ein Anliegen jetzt zu diesem Tagesordnungspunkt ein paar Worte an Sie zu richten, aber vor allem auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendhilfe zu richten, ganz egal, in welchem Bereich sie arbeiten. Ob sie in der GS6 arbeiten mit meinem Abteilungsleiter Mag. Kimon Poulios oder seinem Team, mit den BVBs, wo engagierte Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter zum Wohle der Kinder in Niederösterreich arbeiten oder bei unseren SBZs, bei den landeseigenen Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen oder auch bei unseren privaten Trägern. Ich möchte das ganz bewusst machen und möchte ein ganz, ganz großes „Danke“ sagen für ihre unglaublich wichtige Arbeit, die in diesen Bereichen in den letzten Jahren und auch Jahrzehnten schon geleistet wurde. Abgeordneter Kaufmann und Abgeordnete Suchan-Mayr haben es angesprochen: Es sind einfach Bereiche, wo man nicht einfach nur Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen braucht, die ihre tägliche Arbeit leisten. Dort braucht es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit unglaublich viel Empathie, mit unglaublich viel Gefühl, mit unglaublich viel Professionalität. Das ist so auf der einen Seite und das wird jeden Tag in unseren Einrichtungen gelebt und in den letzten zweieinhalb Jahren unter ganz, ganz besonders schwierigen Voraussetzungen, weil natürlich auch Corona in den Einrichtungen für viel Unruhe gesorgt hat und für ein ganz besonderes behutsames Umgehen mit den Kindern und Jugendlichen, die uns anvertraut sind. Deswegen möchte ich wirklich ein ganz, ganz großes „Danke“ an alle Mitarbeiterinnen in dieser Kinder- und Jugendhilfelandschaft – wenn ich das so sagen darf – sagen. (Beifall bei der SPÖ, ÖVP und Abg. Mag. Silvia Moser, MSc.) Ich möchte aber auch ein paar Worte dazu sagen, weil dieses Normkostenmodell so oft angesprochen wurde, speziell auch von der Abgeordnetenkollegin Moser. Als ich die Kinder- und Jugendhilfe übernommen habe, hat man einfach eine Situation vorgefunden, wo es viele engagierte Träger gibt mit ganz, ganz vielen unterschiedlichen Tagsätzen. Und ich als Landesrätin für die Kinder- und Jugendhilfe für alle Kinder und Jugendlichen in Niederösterreich, die unsere Unterstützung brauchen, zuständig, habe mir einfach mit der Abteilung überlegt: Das kann ja eigentlich nicht davon abhängen, wie gut – wenn ich das so sagen darf – ein Träger mit der Abteilung verhandeln kann, sondern ein Kind und ein Jugendlicher in Niederösterreich muss – ganz egal, wo er in eine stationäre Einrichtung muss – die gleichen Voraussetzungen finden, die gleichen Qualitätskriterien finden, die wir gemeinsam mit den Trägern erarbeitet haben. Ich möchte das auch Ihnen, sehr geschätzte Damen und Herren Abgeordnete, sagen: Wir haben das nicht alleine gemacht im stillen Kämmerchen. Wir haben das in unzähligen Gesprächen, in unzähligen Runden gemeinsam mit den Trägern, mit den SBZs und auch mit den freien Trägern in Niederösterreich gemacht und am Ende, ja, stand ein sogenanntes „Normkostenmodell“ – aber das niemals, niemals den Sinn hatte einzusparen, sondern natürlich auch in erster Linie Transparenz zu schaffen, Vergleichbarkeit zu schaffen und Gerechtigkeit zu schaffen für jedes Kind und jeden Jugendlichen in Niederösterreich und – und das ist mir ganz besonders wichtig – auch noch mehr Qualität in die Einrichtungen zu bringen, noch mehr, als sie vorher schon gehabt haben, weil wir nämlich die vollzeitäquivalenten Mitarbeiterinnen fast verdoppelt haben in den Einrichtungen, geschätzte Damen und Herren Abgeordneten, (Beifall bei der SPÖ und Präs. Mag. Renner.) und das ist zum Wohl der Kinder und Jugendlichen in Niederösterreich passiert. Und dass das nicht immer ganz einfach gewesen ist mit den Trägern, das können Sie sich wahrscheinlich vorstellen, weil es natürlich dort und da Veränderungen gegeben hat. Deswegen auch ein ganz, ganz großes „Danke“ an alle Träger in Niederösterreich und auch an unsere landeseigenen Einrichtungen, die sogenannten „SBZ“, dass sie diese Veränderungen mit uns mitgetragen haben, weil wir alle gemeinsam ein Ziel haben – nämlich das Wohl des Kindes tatsächlich jeden Tag in unseren Einrichtungen zu gewährleisten. Deswegen haben wir dieses Normkostenmodell, das für mich eine Qualitätssteigerung ist, einfach gemeinsam in den letzten Jahren umgesetzt und wie man sieht – und jetzt kann man sagen, es sind viele Zahlen, Frau Kollegin Moser, Herr Kollege Kaufmann ... ja, das stimmt. Aber man sieht in diesem Bericht ganz eindeutig, dass dieses Normkostenmodell kein Einsparungsmodell gewesen ist, sondern dass es genau das umgesetzt hat, was wir eigentlich wollten. Nämlich, dass wir die volle Erziehung als letztes Mittel einsetzen und vorher natürlich mit den Familien arbeiten, weil Sie alle werden mir rechtgeben, wenn ich sage: Die beste Form für ein Kind aufzuwachsen ist noch immer die zu Hause bei der Familie. Und wenn es Unterstützung braucht, dann wird es diese vom Land NÖ mit den Unterstützungsmaßnahmen in der Erziehung auch erhalten. Auch das sieht man in dem Bericht ganz gut, dass sich gerade in diesem Bereich die Ausgaben sehr, sehr vervielfachen, die volle Erziehung nicht weniger Geld bekommt, aber – und jetzt sage ich es auch – Gott sei Dank weniger Kinder betreut werden müssen, weil die anderen Maßnahmen auch greifen. Dass es in der vollen Erziehung mehr Budget gibt, obwohl weniger Kinder untergebracht sind, zeigt, dass die Qualität tatsächlich gesteigert wurde. Ja, wir haben noch viel zu tun, Herr Kollege Kaufmann, überhaupt keine Frage. Wir werden aber intensiv weiterarbeiten, weil es uns ganz besonders wichtig ist, jedem Kind und jedem Jugendlichen in Niederösterreich ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen, weil ich immer sage: Das Familienland NÖ gehört nicht nur den „intakten Familien“, sondern auch unsere Kinder in der Kinder- und Jugendhilfe sind Teil des Familienlandes NÖ. Deswegen werden wir weiterarbeiten. Wir werden in diesem Bereich weiterarbeiten und werden vor allem auch im Bereich weiterarbeiten, was die sogenannte „Rückführung“ angeht. Das hört sich jetzt so „schiach“ an – eigentlich bedeutet Rückführung nichts anderes als Elternarbeit ... mit den Eltern intensiv zu arbeiten, dass sie ihre Erziehungstätigkeiten tatsächlich auch gut mit den Kindern durchführen können, damit die Kinder zu Hause bleiben können. Und ja, der letzte Punkt: Wir haben auch eine Herausforderung, Kollege Kaufmann, im Bereich der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – überhaupt keine Frage. Aber auch da haben wir in den letzten Wochen und Monaten unzählige Gespräche mit den Ausbildungsträgern geführt. Auf der Kinder- und Jugendhilfekonferenz wurden einstimmige Beschlüsse gefasst im Bereich Sozialarbeiterinnen-Ausbildung, im Bereich der Sozialpädagoginnen-Ausbildung und ich bin auch da sehr optimistisch, dass wir gemeinsam diese Herausforderung schaffen werden. Ich möchte Ihren Esprit aufnehmen, den Sie gesagt haben, und sage auch an alle angehenden Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter im Land NÖ: Die Kinder- und Jugendhilfe braucht die Besten, weil wir nämlich im Bereich der Kinder und Jugendlichen noch am meisten wirklich gemeinsam erledigen können, um Menschen ein gutes Leben zu ermöglichen. Wenn wir in der Kinder- und Jugendhilfe die besten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter einsetzen, dann werden wir auch Kinder und Jugendliche, die es schwer haben aufgrund ihrer familiären Verhältnisse sozusagen, auf einen guten Weg begleiten können und darum geht es: begleiten, dasein, stärken und Kinder auf ihrem Erwachsenenleben bestmöglich zu unterstützen. Dafür noch einmal ein ganz, ganz großes "Danke" an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, begonnen in meiner Abteilung, Abteilung GS6, Bezirksverwaltungsbehörden, Mitarbeiterinnen in den Einrichtungen, in den UdE-Einrichtungen und auch bei den sozialen Diensten, denn dort ist die Basis, damit Kinder vielleicht gar keine Kinder- und Jugendhilfe brauchen. Dankeschön und ich sage auch „Danke“ an alle, die dem Bericht heute zustimmen werden. Über Berichtslegungen kann man trefflich diskutieren. Ich glaube, es ist ein gutes Zahlenwerk, das trotz der Zahlen sieht, dass uns in der Kinder- und Jugendhilfe die Menschen und die Kinder ganz besonders wichtig sind. (Beifall bei der SPÖ, Präs. Mag. Renner, Präs. Mag. Wilfing, Abg. Kainz.)
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