Zusammenfassung
Antrag des Sozial-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-2350/B-58/1-2022 – NÖ Kinder- und Jugendhilfebericht 2018 – 2021
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Mag. Suchan-Mayr (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Frau Landesrätin! Man sieht, wie die unterschiedlichen Zugänge sind und ich glaube, wenige in diesem Haus wissen, dass ich über zehn Jahre selbst in der Jugendwohlfahrt tätig bin und wenn man sich in dieser Landschaft auskennt, dann braucht man nicht hier im Bericht zu stehen haben, wo sind die Einrichtungen usw., sondern dieser Bericht zeigt halt auch (Abg. Dr. Krismer-Huber: Ein Bericht ist für die Öffentlichkeit und die Bürgerinnen und Bürger und nicht für Mitarbeiterinnen. Was ist denn das für eine Auffassung?), auch wenn es eine Herzensangelegenheit ist, dass man Erfolge hier auch an Zahlen entsprechend messen kann. Am 20. November, in drei Tagen, ist wiederum der Tag der Kinderrechte. Die UN-Kinderrechtskonvention wurde schon angesprochen. Sie sichert die Grundwerte und –rechte auf Überleben, Entwicklung, Schutz und Beteiligung der Kinder und die Kinder- und Jugendhilfe deckt hier einen großen Bereich ab. Der vorliegende Bericht zeigt, dass seit 2018 auch viel zum Wohle der Kinder und Jugendlichen in Notlagen in Niederösterreich geschehen ist. Der Bericht legt dar, wie gezielt die niederschwelligen Angebote ausgebaut und die höherschwelligen Angebote auch qualitativ weiterentwickelt wurden. Es ist ein erklärtes Ziel, dass so wenig Kinder und Jugendliche wie möglich auch außerhalb der Familien aufwachsen und daher wurde in den letzten Jahren auch genau hier der Schwerpunkt gesetzt. Dass dies gelungen ist, spiegelt auch dieser Bericht wider. 2018 waren 1.443 Kinder und Jugendliche in stationärer Betreuung. 2021 waren es 1.318 – also um 125 weniger. Das Recht, das Kinderrecht auf elterliche Fürsorge – ein sehr wesentliches – wobei der Staat eben die Eltern auch zu unterstützen hat und hier setzt gerade unsere Landesrätin auch besonders an, um hier auch die Kinder und Familien entsprechend zu stärken. Sollten Kinder und Jugendliche jedoch außerhalb der Familie betreut werden müssen, dann wurde durch die Veränderung der qualitativen Standards eben sichergestellt, dass eine bestmögliche Betreuung auch gewährleistet ist. Dazu gehören die Verkleinerung der Gruppengröße und die Erhöhung des Minimalbetreuungsschlüssels pro Gruppe. Zusätzlich zum sehr hohen Betreuungsschlüssel können noch weitere Betreuungsstunden, je nach Bedarf der Kinder und Jugendlichen, individuell hinzugefügt und finanziert werden. Aufgrund des steigenden Betreuungsbedarfes konnten daher von 2020 auf 21 um 10 % mehr Intensivbetreuungsmodule und bei den Sondertagessätzen um 117 % in diesem Zeitraum zur Verfügung gestellt werden. Sollte auch diese angepasste Betreuung nicht ausreichen, dann stehen immer noch auch die Spezialbetreuungsangebote zur Verfügung. So soll sichergestellt werden, dass die Kinder und Jugendlichen das, was sie brauchen auch so lange sie es brauchen, erhalten. Das Unterstützungsangebot, um Kinder und Jugendliche möglichst kurz fremdzubetreuen, wurde durch das IBK – also das Intensivbetreuungskonzept 2018 – erweitert. Dadurch ist es gelungen, beginnend im Jahr 2018 mit 109 und im Jahr 2021 mit 180 Kindern – also immer mehr Kinder und Jugendliche wieder in ihre Familien langfristig zurückzubegleiten. Im Bereich der Unterstützung, der Erziehung, also der mobilen Betreuungsangebote in den Familien, ist es gelungen auch die Wartezeiten durch Ausbau des Angebots maßgeblich zu reduzieren und somit nicht nur schneller, sondern auch aufgrund der Schaffung zweier neuer flexibler Betreuungsmodule, der SB, sozial-inklusiven Betreuung, und der SIB, der sozial-Intensivbetreuung, möglichst passgenau für jedes Kind, jeden Jugendlichen oder das Familiensystem Unterstützung anzubieten. Dies führt dazu, dass trotz der hohen psychosozialen Belastungen, denen unsere Kinder und Jugendlichen gerade auch die letzten Jahre ausgesetzt sind, die Versorgung gut aufrechterhalten werden konnte und sogar weiter ausgebaut wurde. Dieser vorliegende Kinder- und Jugendhilfebericht dokumentiert das eben in Zahlen und Fakten. Wie gesagt, auch wenn es eine Herzenssache ist, ist es dennoch wichtig aufgrund von Fakten Entscheidungen zu treffen, weshalb die Aufarbeitung und die Darstellung in Zahlen auch eine gute Grundlage für eine kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Angebote für unsere Kinder und Jugendlichen und deren Familien sichert. Familiensysteme zu stützen ist eine sehr komplexe und zuständigkeitenübergreifende Aufgabe, weshalb eine gelungene Zusammenarbeit mit unseren Systempartnern landesintern als auch landesextern die Grundlage einer bestmöglichen Versorgung ist. Es spiegelt sich daher im Kinder- und Jugendhilfebericht wider, dass der Ausbau der niederschwelligen Angebote bzw. Angebote in den betroffenen Familien erfolgreich war. Die Bruttoausgaben wurden genannt. Sie sind bei den sozialen Diensten um 22,3 % und bei der Unterstützung der Erziehung in den Familien um 35 % gestiegen. Die Qualität der Betreuung im stationären Bereich konnte ausgebaut werden, genauso wie das Rückführungsangebot. Ich weiß, wie gesagt, sehr gut, wie herausfordernd diese Arbeit ist und auch wie wichtig dazu die Rahmenbedingungen sind. Hier hat sich gerade in den letzten Jahren, auch in den letzten vier Jahren – wenn ich diesen Berichtszeitraum hier nehme – sehr, sehr viel getan. Respekt an alle, die in diesem Bereich arbeiten in der Kinder- und Jugendhilfe. Danke für Ihren Einsatz und auch viel Kraft weiterhin. (Beifall bei der SPÖ und LR Königsberger-Ludwig.) Ein herzliches „Dankeschön“ auch an unsere zuständige Landesrätin Königsberger-Ludwig, die wirklich mit viel Herz und Einsatz ständig an den Verbesserungen arbeitet und gemeinsam mit der zuständigen Abteilung, mit den Bezirkshauptmannschaften und den Trägern entsprechend die Verbesserungen auch erreicht. (Abg. Dr. Michalitsch: Bravo! – Beifall bei der SPÖ und ÖVP.) Den Bericht nehmen wir sehr gerne zur Kenntnis, nachdem er zeigt, dass so viel Gutes für die Kinder und Jugendlichen in diesem Bereich in den letzten Jahren geschehen ist. Danke. (Beifall bei der SPÖ, LR Königsberger-Ludwig und Präs. Mag. Renner.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Amstetten
- Klub/Fraktion:
- Klub der Sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten Niederösterreichs
- Wahlpartei:
- Sozialdemokratische Partei Österreichs