Zusammenfassung
Antrag des Gesundheits-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-2235/A-2/85-2022 – Schaffung einer niederösterreichischen „Ausbildungs-GmbH“ für die Auszubildenden von Gesundheitsberufen
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Ungersböck (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Wir haben von meinem Vorredner und –rednerinnen gehört, welche Maßnahmen für die Auszubildenden von Gesundheitsberufen notwendig wären, und so weiter und so fort, aber bitte, ich lade Sie ein: Schauen wir auf diese Maßnahmen hin, die bereits jetzt schon vorhanden sind. Und das sind nicht wenige. Es ist da in letzter Zeit wirklich sehr viel passiert auf Landesebene und auch auf Bundesebene. Das Land NÖ bietet eine Vielzahl an Fördermodellen, um Auszubildende während der Ausbildung zu Gesundheits-, Betreuungs- und in Sozialberufen finanziell zu unterstützen. Denken wir zurück an das Frühjahr. Da haben wir die blau-gelbe Pflegeausbildungsprämie beschlossen mit 420 Euro, die der Bund mit einer Erhöhung auf 600 Euro für Erstausbildungen auf ganz Österreich ausgerollt hat. Bis zum Start dieser Pflegeausbildungsprämie des Bundes, welches voraussichtlich mit Beginn des Jahres 2023 schlagend wird, wird das Land jenen betroffenen Personen diese 420 Euro pro Monat auszahlen, die in NÖ Bildungseinrichtungen die Ausbildung angegangen sind. Welche weiteren Vorteile haben wir? Generell, wenn wir Berufsqualifikationen in diesem Bereich „Pflege“ erlangen wollen, gibt es viele staatliche, viele private Anbieter. Wir haben – und da sind wir auch stolz drauf – neben den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen – auch die Möglichkeit im Regelschulwesen Pflegeausbildung bzw. eine Ausbildung in Sozialbetreuungsberufen zu absolvieren. Denken wir da nur an den Heimhelfer in den landwirtschaftlichen Fachschulen. Ja und was tut der Bund? Seitens des Bundes wird eine Lehre für Assistenzberufe in der Pflege etabliert. Diese soll drei oder vier Jahre dauern, mit der Berufsberechtigung zur Pflegeassistenz bzw. Pflegefachassistenz. Diese soll eben auch eine Durchlässigkeit zur Ausbildung in den gehobenen Dienst ermöglichen. Hier gibt es eine Lehrlingsentschädigung. Die soll im vierten Lehrjahr etwa um die 1.500 Euro betragen. Jetzt zum Thema „Erwerb von Versicherungszeiten“. Dieser Part ist ja auch im SPÖ-Antrag verankert. Jetzt gibt es schon eine Vollversicherung in der Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung und zwar: für Schüler und Schülerinnen an den Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege, für Personen in Lehrgängen nach dem Gesundheits- und Krankenpflegegesetz, für Personen, die sich an Schulen und Lehrgängen nach dem medizinischen Assistenzberufsgesetz ausbilden lassen und auch für Studenten und Studentinnen an einer medizinisch-technischen Akademie. Jetzt zu den AMS-Leistungen: Es gibt Leistungen des AMS zur materiellen Existenzsicherung, welche bereits jetzt 60 % der Auszubildenden schon bereits in Anspruch nehmen. Der Bund hat hier auch etwas Großartiges geschaffen: Ab dem Frühjahr 2023 startet das Pflegestipendium des AMS mit einer Leistung von 1.400 Euro für Auszubildende in den Pflegeschulen. Also hier ist auch die Sicherung des Lebensunterhaltes während der Ausbildung gewährleistet. Da es wirklich so viel vielfältige Förderungsangebote gibt, finanzielle Anreize gibt, denken wir, dass nach diesen genügenden Angeboten eine Gründung einer landesweiten Ausbildung-GmbH nicht notwendig sein wird. Jetzt zu dem Thema „Pflegekräfte in Vietnam“: Es gibt Studien, die besagen – und das haben nicht wir uns von der ÖVP überlegt oder sonst irgendwer an den Haaren herbeigezogen: Der Personalbedarf wird drastisch steigen und die Anzahl der pflegebedürftigen Personen wird auch mitsteigen, weil sich ganz einfach die Bevölkerungsstruktur ändern wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten. Es wird immer mehr ältere Personen geben und der Bedarf an Pflegekräften kann nicht mittel- und auch nicht langfristig von den eigenen Arbeitskräften gedeckt werden, egal wie wir unsere eigenen Auszubildenden noch fördern. Wir können das auch nicht aus den Potenzialen aus EU-Mitgliedsstaaten decken. Also diese Gewinnung von Fachkräften aus Drittstaaten ist nicht nur für Österreich, sondern auch für viele andere Länder mit ähnlicher Entwicklung eigentlich unumgänglich. Dankeschön. (Beifall bei der ÖVP.)
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