Zusammenfassung
Antrag des Bildungs-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-2074/P-3/3-2022 – NÖ Pflichtschulgesetz 2018, Änderung
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Schmidt (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Natürlich ist die SPÖ auch dafür, dass es eine Sommerschule gibt, weil wir einfach davon überzeugt sind, dass es für die Schüler sehr, sehr wichtig ist und eine Möglichkeit bietet, Fehlendes aufzuholen, den Stoff zu festigen, aber auch auf eine andere Schulart vorzubereiten. Ein Satz, liebe Kollegin Margit Göll, sei mir gleich erlaubt: Ja, es gibt die Möglichkeit auch Integrationskinder unterzubringen. Die Frau Bildungslandesrätin ist nicht da, ich bin auch nicht das Sprachrohr, aber ich sage das jetzt ganz offen: Ja, es gibt die Möglichkeit, Integrationskinder unterzubringen und es gibt auch die Möglichkeit, ukrainische Kinder unterzubringen. Das ist ganz, ganz wichtig, weil ich glaube einfach, dass wenn die Integrationskinder auch ein Teil von der Sommerschule sein können, dass das ein Zukunftsprojekt ist und dass das für die Kinder und für alle Beteiligten im Schulbereich sehr, sehr wichtig ist. Was mir aber nicht so gefällt und was ich hier auch anreden möchte: Ich möchte nicht, dass herausgenommen werden, die die höchstbegabt sind und die, die eine Hilfe und eine Unterstützung brauchen, weil sie eine Nachprüfung haben. Ich hätte gerne eine Sommerschule für alle und ich hätte das auch gerne so drinnen stehen, dass wir alle nehmen können und nicht nur die, die die Lehrer oder die Schulleitung vorschlägt. Das finde ich nicht in Ordnung. (Beifall bei der SPÖ.) Und eines muss man jetzt auch sagen: Ich habe meinem Lehrkörper in der Schule versprochen, ich werde das heute hier und jetzt sagen, weil es einfach ganz, ganz wichtig ist: Es wird immer wieder gesagt: „Warum melden sich nicht mehr Lehrerinnen und Lehrer für die Sommerschule und unterrichten dort?“ Da komme ich genau auf diesen Punkt. Wir haben ein Schuljahr gehabt, wo wir Präsenzunterricht gehabt haben, dann haben wir wieder die Pandemie gehabt, da waren wir wieder zu Hause, dann haben wir kombinieren müssen. Ein paar Kinder waren in der Schule, einige waren zu Hause. Die Lehrer sind hin- und hergeflitzt zwischen Klassenraum, Videokonferenz, hin und her – meine Kolleginnen und Kollegen, die Lehrerinnen und Lehrer in Niederösterreich, die sind ausgelaugt. Und das muss man auch einmal sagen. Diese Wertschätzung dieser Pädagoginnen und Pädagogen gegenüber ist nicht da, wenn man sagt: „Geht einfach in die Sommerschule und unterrichtet dort.“ Das ist ein Problem. Und dafür haben wir heuer weniger gefunden, weniger Pädagoginnen, die sich zur Verfügung gestellt haben, weil sie ausgelaugt sind und weil sie auch eine Pause brauchen und weil das einfach nicht geht. So am Rande bemerkt, muss ich als Direktorin sagen: „Lieber Herr Minister, lieber Herr Bildungsminister, nicht nur die Direktorinnen haben etwas gearbeitet, sondern auch die Lehrerinnen und Lehrer und nicht nur die Direktoren haben sich 500 Euro verdient, sondern alle anderen auch.“(Beifall bei der SPÖ.) Das ist das, was mir weh tut. Ich als Direktorin bin jetzt ganz ehrlich, ich habe gesagt: „Alles was wir kriegen, hauen wir in eine Kaffeekassa und wir kaufen gemeinsam etwas für die Schule.“ Aber ich glaube einfach, dass die Pädagoginnen, wie sie sagen, sie haben gekämpft das ganze Jahr, zwei Jahre gekämpft … dann bekommen und gehört auch für diese eine Auszeichnung. Nun zu dem mit den Schülern. Die Problematik liegt auch darin, dass viele Eltern den August nützen, um gemeinsam in den Urlaub zu fahren. Da ist es auch so, dass sich viele Schülerinnen und Schüler dann nicht an der Sommerschule beteiligen können. Das ist auch eine Problematik und deshalb würde es mir sehr gut gefallen, diese zusätzlichen Förderstunden und Fördermaßnahmen auch über das gesamte Schuljahr hin anzuwenden, weil ich glaube, die Kinder brauchen nach dieser Pandemie wirklich nicht nur im psychischen Bereich Unterstützung, sondern auch im Stoff, weil wir hängen in vielen Bereichen hinterher. „Last, but not least“ möchte ich am Schluss noch sagen – ich glaube die Kollegin Vesna Schuster hat das gesagt – ich bin auch der Meinung, man müsste die Sommerschule nicht nur 14 Tage machen, sondern länger. Ich bin auch der Meinung, man muss sie ganztägig und verschränkt machen, so wie Indra Collini das vorher schon gesagt hat und es gibt ein gutes Beispiel dafür und das ist das Burgenland. Das Burgenland hat voriges Jahr – und ich habe das in Niederösterreich vorgestellt im Landtag – mit Hilfe von Vereinen eine ganztägige Form angeboten. Minister Polaschek hat das gutgeheißen und in diesem Jahr wird es gemeinsam eine integrative Sommerschule im Burgenland geben, die den ganzen Tag sein wird, wo es mittags ein regionales Mittagessen gibt, wo die Vereine eingebunden sind, wo sich die Eltern von sieben bis fünf Uhr am Abend keine Sorgen machen müssen, wo die Kinder nicht nur lernen, sondern auch am Nachmittag spielen miteinander. Und ich denke mir, das schaffen wir in Niederösterreich auch, wenn wir gemeinsam zusammenhalten und miteinander ein Ziel finden. Wir sind gerne bereit dazu, auch die anderen Fraktionen, mit der Frau Bildungslandesrätin darüber zu diskutieren, weil es geht um das Land NÖ und es geht um unsere Kinder. (Beifall bei der SPÖ.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Baden
- Klub/Fraktion:
- Klub der Sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten Niederösterreichs
- Wahlpartei:
- Sozialdemokratische Partei Österreichs