Zusammenfassung
Antrag des Landwirtschafts-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-2026/A-1/146-2022 – Transparente Nährwertangaben statt irreführendem Ampelsystem
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Mag. Kollermann (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Man kann nicht „Äpfel mit Birnen vergleichen“. Wir alle kennen den Spruch für das Bild von unzulässigen Vergleichen. Im sogenannten „Nutri-Score-System“ wäre sogar noch die harmlosere Variante von einem hinkenden Vergleich. Absurditäten, die das System offenbar durch Nichtbewertung von Zusatzstoffen, durch Nichtbewertung von Produktgruppen zulässt, lassen Zweifel aufkommen, dass die Konsumenten mit diesen Skalen tatsächlich einen Nutzen haben. Kennzeichnungen, die in die Irre führen, sind absolut abzulehnen. Ob das Gütesiegel sind, die Kriterien haben, die viel zu aufgeweicht sind, als dass sie halten können, was sie versprechen – ein Schelm, wer hier an „AMA“ denkt – oder eine Farbskala von Grün bis Rot, die einem vorgaukelt, man könne schnell erkennen, was gesund ist und was nicht, das spielt dann keine Rolle. So wie es der Klubobmann Schneeberger gestern in einer Aussendung gesagt hat, so sinngemäß, man müsse quasi die niederösterreichische Butter vor der Konkurrenz der Pizza schützen, so ist es natürlich auch nicht. Also eine vielversprechende Butterdiät kennt wohl keiner von uns und wir alle wissen, dass Obst und Gemüse gesünder sind als eine Tiefkühlpizza. Das gehört ein bisschen zum Allgemeinwissen. Genau das wirft aber eine grundsätzliche Frage auf – nämlich darüber: Was wissen wir, wer weiß wie Bescheid über die Gesundheit von Nahrungsmitteln? Wir müssen noch einen höheren Anspruch an die Bildung unserer Kinder z. B. haben, als nur, dass sie die Abstufungen einer Ampelfarbe erkennen können, zumal sich ja auch das Mobilitätsverhalten in der Zukunft so verändern wird, dass viele mit Ampeln womöglich nicht mehr allzu viel am Hut haben werden – aber das nur so nebenbei gesagt. Gesunde Ernährung ist einer der wichtigsten Bestandteile für ein gesundes Leben. Das Wissen darüber, was gesunde Lebensmittel sind, wie sie produziert werden und auch wie sie bearbeitet und zubereitet werden, sollte eigentlich zu den Grundkompetenzen jedes einzelnen gehören. Diese zu erwerben, kann man nicht früh genug beginnen. Ich möchte mich daher nicht damit begnügen, dem vorliegenden Antrag zuzustimmen, sondern hier auch eine sinnvolle Ergänzung in Form eines Resolutionsantrages einbringen. Und zwar geht es um Gesundheitsbildung in Niederösterreich. Da haben wir gesehen, dass gerade in den letzten beiden Jahren, den beiden sogenannten „Corona-Jahren“ hier der körperliche Zustand der Schülerinnen und Schüler sich tatsächlich besorgniserregend entwickelt hat. Die Universität Graz hat eine Studie von Sportwissenschaftern gemacht, wo 764 Volksschulkinder untersucht wurden. Man kann das wohl auf ganz Österreich übertragen und da zeigen sich wirklich alarmierende Steigerungen von übergewichtigen und sogar auch adipösen Kindern. Mit einem Ernährungsfehlverhalten in jungen Jahren beginnt oft ein lebenslanger Leidensweg für gesundheitliche Probleme. Wissen und Bewusstsein über gesunde Ernährung sind daher gemeinsam mit altersgerechter Bewegung ein Schlüssel für mehr gesunde Lebensjahre. Ich stelle daher den Antrag (liest:)
„Der Hohe Landtag wolle beschließen:
Der Landtag fordert die Landesregierung auf, dem Landtag ein umfassendes ganzheitliches Konzept bezüglich der Gesundheitsbildung aller niederösterreichischer Pflichtschülerinnen und Pflichtschüler vorzulegen."
Ich ersuche um Zustimmung zu diesem Resolutionsantrag und danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei den NEOS.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Mödling
- Klub/Fraktion:
- Landtagsfraktion der NEOS Niederösterreich (ohne Klubstatus)
- Wahlpartei:
- NEOS – Das Neue Niederösterreich