Zusammenfassung
gemeinsam mit TOP 7)
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-1866/A-2/65-2021 – Erhalt des Skigebietes in Lackenhof am Ötscher
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Ing. Mag. Teufel(FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Mitglieder der Landesregierung! Allem voran möchte ich mich einmal recht herzlich bedanken bei allen Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern, bei allen skisportbegeisterten Personen, die die Petition „Rettet den Ötscher“ unterschrieben haben. Wir haben heute die Gelegenheit gehabt, diese Petition dem Herrn Landesrat Danninger zu übergeben. Das ist mein erster Dank. Aber ich stehe nicht an, mich auch zu bedanken bei Abgeordneten hier herinnen im Haus, von der SPÖ aber auch natürlich von der ÖVP aus meiner Region kommend, beim Anton Erber, aber auch natürlich bei der Landeshauptfrau und vor allem auch bei unserer Verteidigungsministerin Claudia Tanner sowie dem Landeshauptmann-Stellvertreter Stephan Pernkopf, die sich auch wirklich bemüht haben, dass dieses Skigebiet weiter bestehen kann. Einen recht herzlichen Dank auch aus Lackenhof. (Beifall bei der FPÖ.) Meine sehr geehrten Damen und Herren, es ist nicht nur passiert, dass die Ötscherlift GmbH gerettet worden ist, sondern auch dass die Hochkar Bergbahnen GmbH jetzt seitens des Landes gekauft worden ist. Ein kluger Mann, ein Autor – vielleicht kennt ihn der Herr Landesrat – der Herr William Gibson hat einmal folgendes gesagt (liest:)„Die Zukunft ist bereits hier. Sie ist nur ungleichmäßig verteilt.“ In anderen Worten: Die Zukunft gibt es schon, nur findet sie an unterschiedlichen Orten statt. Das, was wir erlebt haben in Lackenhof die letzten Jahre, war schlicht und ergreifend die Tatsache, dass der Mehrheitseigentümer nicht willens war, die entsprechend notwendigen Investitionen zu tätigen, sondern nur versucht hat hier alles rauszuziehen. (Zweiter Präsident Moser übernimmt den Vorsitz.) Das, was in Lackenhof passiert ist die letzten Jahre, das könnt ihr auch so ausmalen, das wäre auch in den nächsten Jahren am Hochkar passiert. Und in sechs Jahren wären wir dagestanden und hätten nicht nur – so wie in Lackenhof vor zwei Wochen – das Aus verkünden können, sondern auch das Aus vom Hochkar. Daher bin ich wirklich positiv orientiert dahingehend, dass man a. Lackenhof gerettet hat, b. dass man Hochkar jetzt auch in das Eigentum des Landes gebracht hat und c. dass jetzt eine Fusion ansteht dieser beiden Skigebiete. Das ermöglicht jetzt den Profis seitens des Landes – und da habe ich vollstes Vertrauen – diesen Betrieb zu einem Leitbetrieb für die Region zu implementieren. Das bedeutet nicht, dass jetzt neue Skianlagen gebaut werden oder neue Pisten, sondern dass das bestehende optimiert und entsprechend auch adaptiert wird. Da gehört auch eines ganz klar dazu und das ist einfach auch die Schneesicherheit. Da habe ich die Problematik in Lackenhof, dass da die Kapazitäten für die Skiarena zu klein sind. Aber ich habe auch die Problematik am Hochkar, das kann mir auch keiner widerlegen ... ich habe hier die Problematik, dass ich zu wenig Wasser habe. Hier müssen die notwendigen Investitionen getätigt werden, damit ich diesen Betrieb zu einem Leitbetrieb entwickeln kann. Aber auch der Einsatz von moderner Technologie, sprich von der Digitalisierung, macht auch im Wintersport nicht Halt. In den westlichen Skiregionen, sprich auch – ich glaube versuchsweise am Annaberg ist es schon so, dass man da den „Snowscan“ eingeführt hat. Das bedeutet, für die, die sich nicht wirklich auskennen, dass die Pistenskiraupen miteinander verbunden sind über eine Zentrale und da weiß ich ganz genau auf den Zentimeter wie viel Schnee sich in meinem Gebiet auf meinen Pisten befindet. Das bedeutet auch wieder bei Neuschneelage oder auch bei der Beschneiung, dass ich hier optimal energieschonend entsprechend die Pisten präparieren kann. Das sind Dinge, die jetzt anstehen und da habe ich großes Vertrauen, dass das neue Management das auch angehen wird. Denn wenn ich ein Gesamtjahrestourismuskonzept für diese Region entwickeln kann, komme ich nicht um den Wintertourismus dieser beiden Skiregionen rum. Das muss für alle klar sein und auch für unseren Herrn Landesrat. Natürlich ist auch eines klar – das wurde auch schon des Öfteren angesprochen – es braucht auch für unsere Beherbergungsbetriebe, Tourismusbetriebe und Hotelanlagen, speziell in Lackenhof, ein „Upgrade“. Da kommen wir auch nicht herum. Da sind die Gemeinden und auch unser Tourismuslandesrat Jochen Danninger gefordert. Man muss sich vorstellen: Diese beiden Skigebiete, zum Einen Lackenhof, nebenbei befindet sich auch der Naturpark Ötscher-Tormäuer und zwischen beiden Skigebieten befindet sich das neugeschaffene Wildnisgebiet Dürrnstein-Lassingtal. Wir haben auch noch einen See. Für die, die es auch nicht wissen: Das ist der Lunzer See. Und gleich um die Ecke habe ich noch einen Erlaufsee. Und die, die es auch nicht wissen: Noch weiter um die Ecke gleich eine der berühmtesten Wallfahrtskirchen Mitteleuropas oder Europas schlechthin - nämlich Mariazell. Also es wären die Möglichkeiten durchaus gegeben, dass man diese Region – den südlichen Teil des Bezirks Scheibbs – entsprechend voranbringt, wenn man will, wenn da ein entsprechendes Management zur Hand geht, dann können wir da in eine positive Zukunft auch für die nächsten Jahre mit Schwerpunkt natürlich „Wintertourismus“ setzen. Eines ist mir auch ganz wichtig: Neben all diesen Destinationen, die ich gerade aufgezählt habe, hat es auch mein Kollege von der ÖVP schon angesprochen, es gibt auch noch etwas anderes – nämlich die Erhebung, die sich „Ötscher“ nennt, sprich auch der „Vaterberg“, der Ausläufer der Alpen im Osten. Er ist nicht nur ein schönes Ausflugsziel, sondern er ist auch mehr oder weniger ein Aussichtsberg. Von keinem Fleck in Österreich kann man so große Teile unseres wunderschönen Landes Österreich überblicken. Ich weiß, lieber Landesrat, das wirst auch du nicht wissen, aber ich kann, wenn du oben stehst … da habe ich die Böhmische Masse, ich kann vom Waldviertel bis übers Mühlviertel … ich sehe bis hin zum Pöstlingberg bis hin zur Voest sehe ich, zum Traunstein, ich sehe zum Dachsteingebiet hinein, tief ins Steirische bis hin zum Schneeberg. Also ich sehe von diesem Fleckchen Erde den größten Teil. Den sehe ich nicht am Großglockner oder am Großvenediger. Nein, vom Ötscher sehe ich unser wunderschönes Österreich. Und das ist Identität. Und das ist Heimat. Da kann es nicht sein, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass man auf die Idee kommt, den Ötscherlift abzubauen, weil der ermöglicht das erst, dass nicht nur durchtrainierte Alpinisten auf den Berg raufkommen (Abg. Präs. Mag. Renner: Sondern wir auch.), sondern dass Familien raufkommen mit Kleinkindern, mit Kleinstkindern, Senioren, die dann da oben stehen können und dieses wunderschöne Land bewundern. Ich bin glücklich und zufrieden, dass diese Entscheidung getroffen worden ist. Dankeschön. (Beifall bei der FPÖ, SPÖ und ÖVP. – Abg. Präs. Mag. Renner: Wunderbare Rede.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Scheibbs
- Klub/Fraktion:
- FPÖ Niederösterreich Landtagsklub
- Wahlpartei:
- Freiheitliche Partei Österreichs