Zusammenfassung
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Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-1866/A-2/65-2021 – Erhalt des Skigebietes in Lackenhof am Ötscher
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Erber, MBA (ÖVP): Sehr geehrte Frau Landeshauptfrau! Werte Präsidenten! Mitglieder der Regierung! Jetzt haben ja schon ganz, ganz, ganz viele über die Region gesprochen. Jetzt darf ich auch – auch von der Region kommend – für die Region sprechen. Ich sage es sehr direkt: Der Ötscher war nicht nur das Wahrzeichen einer Landesausstellung, sondern der Ötscher ist viel, viel mehr. Und zwar, wenn man so abfährt von der Autobahn, dann erhebt sich der. Das ist ein Gefühl. Das ist ein Heimatgefühl – und für mich ganz besonders. Ich sage das da auch sehr direkt: Ich durfte jahrelang in Lackenhof auch leben. Ich kenne die alle! Die Egger, die Teufel, die Bernreiters, die Fallmanns, die Schagerls und wie sie alle heißen. Das heißt, ich rede nicht über irgendwen. Ich kenne ganz, ganz viele, die dort daheim sind. (Abg. Ing. Huber: Und sie kennen dich auch noch.) Ja, das stimmt: Die kennen mich auch alle. Und das ist eine gute Voraussetzung. Ich möchte es auch dazusagen: Dieses Lackenhof ist ganz etwas Besonderes von der Entwicklung her, gegründet als Holzfällerdorf. Dann ist die große Zeit gekommen nach dem Krieg mit Pionieren. Der alte August Etzler hat eine Vision gehabt. Der hat eine touristische Idee gehabt. Der hat einen Mut gehabt. Dem ist es gelungen, dass er Mitstreiter gefunden hat. Das ist bergauf und bergauf gegangen. 70er-, 80er-Jahre – wunderbare Zeiten. Alle sind in die Berge gefahren. Alle sind Skifahren gefahren. Dann plötzlich hat es angefangen. Zuerst ganz langsam, dann ein bisschen schneller. Es ist bergab gegangen. Immer ein bisschen mehr, ein bisschen mehr, ein bisschen mehr. Ich sage es auch: Ja, der Schröcksnadel – ist heute auch schon angesprochen worden – hat auch schon viel probiert. Da ist schon etwas investiert worden – auch vom Land. Mehr als zwanzig Jahre hat sich da etwas bewegt. Also ehrlich: Reden wir nicht alles schlecht, was da die letzten zwanzig Jahre passiert ist. Es ist, wie es ist. 15 Millionen Euro sind schon investiert worden. Trotzdem: Es war nicht so. 2014 ist dann das Land eingestiegen – ganz richtig. Da war auch viel Bemühen da. Allerdings – und das verhehle ich jetzt gar nicht – irgendwann – und wer von der Region ist oder wer vielleicht wirklich eben die Bernreiters und die Teufels, wie ich es vorher gesagt habe, auch kennt und mit denen in Kontakt steht – hat man das Gefühl ein bisschen gekriegt: Irgendwie … die Konzentration von der Schröcksnadel-Gruppe geht zunehmends Richtung Hochkar. Ja, da geht es einfacher. Der Gewinn geht vielleicht auch leichter. Irgendwie hat man so das Gefühl gehabt: Es ist nicht mehr so in Lackenhof, wie es war. Ich sage das da jetzt in aller Direktheit und in aller Klarheit: Dieser 26. November … wie das tatsächlich dann am Tisch gelegen ist … ja, das war ein Schock. Jetzt hat es meine Vorrednerin vorhin schon angesprochen, die da ein Gefühl gehabt. Und ich sage es auch. Mein erstes Gefühl war: Ja, fix, das gibt es ja nicht. Das Zweite war aber dann schon auch: Ja, aber aus ist es auch erst, wenn es aus ist. Das heißt, da muss man schon noch etwas machen können. Das ist so die Vorgeschichte. Jetzt ist aber viel, viel spannender: Wie geht es jetzt in Zukunft weiter? Das heißt: Wie ist es so weit gekommen und wie geht es in Zukunft weiter? Das ist ja in Wahrheit die Frage, über die wir uns unterhalten müssen. Wenn ich sage: Wie ist es so weit gekommen? Die Ötscher-Gesellschaft, also die Schröcksnadel-Gesellschaft, war zwar sehr wohl bereit weiter Skibetrieb zu betreiben, aber zwar das Hochkar und nicht mehr das Lackenhof. Das Land, an diesem 26., hat leider auch gar keine andere Möglichkeit gehabt gerade bei diesem Tag, als diese Lösung zu treffen, weil es aus Beihilfen und rechtlichen Gründen nicht möglich gewesen wäre, als Minderheitseigentümer das so zu sagen: Jetzt gehen die 60 %, und wir mit den 40 % führen das jetzt weiter. Das heißt, das wäre rechtlich gar nicht möglich gewesen, dass es zu diesem Zeitpunkt das Land übernommen hätte. So und jetzt ist dieser Meinungsumschwung gekommen und ich habe das auch in der Wortwahl ganz genau mitverfolgt, wie sich manche da gefreut haben, dies so darzustellen, wie manche diese Härte reingegeben haben. Dieser Meinungsumschwung ist gekommen. Und zwar: Es ist erreicht worden, damit es eine Lösung gibt, dass die Schröcksnadel-Gruppe auch bereit ist, das Hochkar abzutreten. Das heißt: Das, das vorher eigentlich nicht zur Diskussion gestanden ist, war plötzlich so, dass man bereit war, auch abzutreten. Und damit war der Weg frei für diese Fusion. Der Aufsichtsrat der ecoplus hat dem auch inzwischen schon – übrigens einstimmig – zugestimmt. Jetzt ist das innerhalb weniger Tage, 26., gelungen, dass man wieder eine Perspektive schafft, dass die Abwicklung gestoppt worden ist und dass der Saisonstart jetzt am 11. mit super Schnee starten kann. Ich möchte das da jetzt wirklich mit vollster Überzeugung auch sagen: Dieses Ergebnis, dass diese Schröcksnadel-Gruppe plötzlich bereit ist, das Hochkar auch dem Land zu geben – so etwas passiert nicht zufällig, sondern da ist dahinter hart gearbeitet worden, da ist hart verhandelt worden und ich sage das da jetzt in aller Direktheit: Ich wüsste nicht, wer so ein Ergebnis in dieser Zeit zusammengebracht hätte außer unserer Landeshauptfrau, der Johanna Mikl-Leitner! Danke! (Beifall bei der ÖVP.) Weil das war wirklich ein Husarenritt auf Messers Schneide und du hast da mit deiner Art vieles geschafft. Danke dafür! (Heiterkeit bei Abg. Pfister und Abg. Ing. Huber.) Ich möchte jetzt auch, weil diese Art von Kritik, die da gekommen ist, in dieser Härte gegen unseren Landesrat, gegen den Jochen Danninger … ich möchte das schon auch klar auf den Tisch legen: Wenn du auf 60 % wen unterwegs hast, der im operativen Teil das alles durchführt … du bist strategisch dabei … du bist ein Partner, du bist eine Unterstützung und dann innerhalb von einer Woche schaffst du das, wenn die weg sind, dass das trotzdem starten kann … ja, das ist auch nicht so, dass die einen gehen, das Licht abdrehen und am nächsten Tag setzt du dich ins gemachte Nest hinein, drehst das Licht auf und sagst: So, jetzt geht eh alles weiter. Ich sage das auch sehr direkt: Was diese Woche geleistet worden ist über den Landesrat Danninger, über die ecoplus Alpin, das muss zuerst einmal einer machen, weil das ist nicht reden, das ist tun, das ist machen. Danke, Jochen. Danke! (Beifall bei der ÖVP.) Geschätzte Vorredner, ich habe da schon ganz genau aufgepasst – auch von der FPÖ und von der SPÖ. Sie sagen, Sie sind der Vater dieses Erfolges. Wissen Sie, was ich Ihnen sage? Sehr gut, dass Sie dieses Gefühl haben, dass Sie die Eltern sind von dem Kind sind, (Heiterkeit bei Abg. Schmidl.) weil das Kind braucht noch ganz viel Unterstützung und da können wir Sie ganz dringend brauchen und zwar beim Anpacken. Da können wir Sie wirklich gut gebrauchen, dass wir es miteinander machen. Das ist ein Kind, das hat eine Chance, das braucht uns jetzt alle. Nicht die ÖVP, nicht die SPÖ und nicht die FPÖ und auch nicht die GRÜNEN und die NEOS. Das braucht uns jetzt alle, weil wir alle sind in Wahrheit dafür verantwortlich. Ich sage das aber auch wirklich sehr überzeugt: Ich gestehe der Opposition zu, dass sich manches zuspitzt. Und ich möchte das da auch wirklich sagen: Der Abgeordnete daheim in Lackenhof, der Reinhard Teufel … ich hatte tatsächlich jedes Mal das Gefühl, dass er sich ganz, ganz ehrlich, ganz, ganz ernsthaft bemüht, dass es da weitergeht. Freilich, der ist mittendrin daheim. Der ist sogar so weit, dass er auch seine Grundstücke zur Verfügung stellt, dass der Tourismus stattfinden kann und ich möchte da durchaus auch sagen: Ich habe diese Bemühen nicht nur erkannt, sondern auch wertgeschätzt. Darum ist es mir ein Anliegen, dass ich es heute da auf den Tisch lege, dass das wirklich eine ernstgemeinte und eine gute Geschichte war, wie er sich eingebracht hat. Ich möchte da durchaus auch „Danke“ sagen für dieses ehrliche Bemühen. (Beifall bei der ÖVP, FPÖ und Abg. Ing. Huber.) Ich stehe da jetzt auch gar nicht an, jetzt könnte man schon sagen: Naja, ist eh klar. Selbstverständlich. Wenn die Bürgermeisterin einmal nicht mehr aufspringt, wer soll denn sonst aufspringen? Könnte man schon sagen. Ich tu das nicht. Ich sage das, ich schätze das, ich erkenne das an. Da hat es ein Herzblut gegeben von der Bürgermeisterin, von der Gemeinde. Da ist viel gemacht worden. Da ist ein Einsatz gezeigt worden und – wie gesagt, ich erkenne das auch an – ich finde es auch gut, weil dieses Herzblut haben wir nicht nur jetzt bisher gebraucht, sondern werden wir auch in Zukunft heute brauchen. Und damit auch in die Zukunft … Was braucht es jetzt? Jetzt müssen wir hingehen, nicht jetzt übernehmen und in Wahrheit und es rennt alles so weiter, wie es es jetzt rennt. Na wenn eh alles so klasse gelaufen wäre, hätte der Schröcksnadel auch kein Problem gehabt hat, dass er es weitergeführt hätte. Ich meine, sind wir doch ehrlich: So klasse ist nicht alles gelaufen, sondern da tut etwas not. Da brauchen wir nicht herumdiskutieren. Jetzt geht es daran, dass wir hingehen und sagen: Wer sind denn die Willigen vor Ort, in der Region? Wer sind denn die Willigen, die da jetzt vielleicht bereit sind, Geld in die Hand zu nehmen, unternehmerisch tätig zu werden und sich gerade jetzt durch diesen Anlass, durch diesen Schock … das kann ja auch ein Impuls sein … wer ist denn der, der da jetzt mitmacht? So und jetzt geht es darum, dass man diese Perspektiven auf den Tisch legen, dass wir die Möglichkeiten auf den Tisch legen – natürlich auch diese Ganzjahresangebote. Das ist auch das richtige Zeichen. Nehmen wir uns die Zeit her und dann gehören die Konzepte für die Zukunft erarbeitet. Eines kann ich schon sicher sagen: Wenn es ein Konzept gibt und wenn es einen Start gibt, wo es nicht nach Süden runterzeigt, sondern nach Norden – Richtung Aufstieg – na das schau ich mir an … selbstverständlich wird es dann die Zukunft geben. Aber jetzt sage ich: Her mit euch Willigen! Her mit euch, die ihr anpacken wollt! Jetzt wird Zukunft gemacht! Ihr könnt ein Teil davon sein von dem Zukunft machen. Die Zeit müssen wir jetzt nutzen. Die Chance müssen wir jetzt auch nutzen. Wir hatten vergleichbare Situationen. Jetzt wird vielleicht noch mancher kommen mit St. Corona, das in Wahrheit wirklich schwierig war und heute steht es da – blühend. Ich nehme mir ein Beispiel, das gleich nebenbei ist. Vor 15 Jahren, 20 Jahren in Lunz … sind wir uns ehrlich … das war doch auch irgendwie so … ja fix, wird es jetzt aus oder ich meine, was ist da los und wenig Leute und eigentlich keine Hoffnung, keine Zuversicht? Fahrt jetzt einmal nach Lunz hinein und schaut euch das an. Das ist eine blühende Gemeinde. Da hat das Land mitgeholfen, da ist vor Ort gearbeitet worden. Da brummt der Motor. Da verdienen die Leute ein Geld. Die Leute sind zufrieden. Die Leute haben eine Vision. Also in der Nachbargemeinde ist etwas los und wenn man es sich anschaut, bei Weitem nicht nur der Sommer, wo jetzt schon etwas vorhanden ist. Da gibt es einen, der macht den Ötscher-Ultramarathon, der Reinhard kennt den, der holt von zig Nationen Sportler her. Wenn man den ein bisschen unterstützt, das ist ein Fenster in die ganze Welt hinaus. Das heißt, das ist ein Botschafter. Da können wir in die ganze Welt ausstrahlen. Der Egger Willi hat das vorgezeigt und der könnte einen Trend setzen wie „Trail Running“. Nur ich sage das jetzt gar nicht direkt, weil das soll jetzt erarbeitet werden und zwar da gehören die Lackenhofer her. Die haben sich jetzt – und das ist auch schon lange nimmer gewesen – organisiert, zusammengesetzt, haben auch einen Sprecher. Das heißt, die wissen jetzt mit wem sie sozusagen sich auch in die Verhandlungen einbringen und werden da auch mit dabei sein. Das haben sie auch gesagt. Ich möchte jetzt das noch einmal, auch wenn es schon gekommen ist, sagen: Dieser Prozess der Entwicklung wird vom Landesrat Danninger mit zwei Millionen Euro unterstützt und jetzt für die Erstmaßnahmen eine Million Euro für die betrieblichen Verbesserungen. Abschließend bitte ich euch: Werdet ein Teil von Lackenhof! Nehmt emotional Anteil! Da könnt ihr Lackenhof am besten helfen. Geht auch skifahren hin! Eines kann ich auch mit der Überzeugung sagen: Unsere ganze Welt wird digitaler. Das wird in Zukunft so etwas wie den Ötscher, das wird so etwas Belassenes wie das Lackenhof ganz, ganz dringend brauchen. Ich möchte doch mit dem Satz schließen: Den Ötscher, den wird es immer geben und Lackenhof wird es so lange geben, so lange es Menschen gibt und ich hoffe, ihr gehört dazu, die an Lackenhof glauben. Ich danke euch jetzt schon für eure Mithilfe. Dankeschön. (Beifall bei der ÖVP und Abg. Ing. Mag. Teufel.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
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- Scheibbs
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- Landtagsklub der Volkspartei Niederösterreich
- Wahlpartei:
- LH Johanna Mikl-Leitner VP Niederösterreich