Zusammenfassung
gemeinsam mit TOP 7)
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-1866/A-2/65-2021 – Erhalt des Skigebietes in Lackenhof am Ötscher
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Ing. Ebner, MSc (ÖVP): Dankeschön Herr Präsident! Lieber Karl, ich wünsche dir eine genauso gute Vorsitzführung, wie es dein Vorgänger, der Gerhard Karner, gemacht hat als Brückenbauer hier im Parlament, hier im Landtag. (Heiterkeit im Hohen Hause.) Alles Gute auch für deine Arbeit als Landtagspräsident! Meine geschätzten Damen und Herren, Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus! Geschätzte Mitglieder der Landesregierung! Die Region um das Skigebiet Lackenhof hatte für uns alle eine große Bedeutung. Das haben wir heute hier gehört. Für mich persönlich natürlich auch. Ich komme aus dem Bezirk Amstetten. Ich komme aus St. Georgen am Ybbsfeld und wenn ich in der Früh aufgestanden bin, war genau vor uns immer das Bild des Ötschers. Man hat immer gesehen, liegt ein Schnee oder liegt kein Schnee. Als ich zum Skifahren angefangen habe, gelernt habe ich es auf der Forsteralm und in Hollenstein … auf der anderen Seite sind wir dann natürlich oft zum Ötscher gefahren, nach Lackenhof gefahren und haben gesagt: Fahren wir am Ötscher, gehen wir Skifahren. Im Laufe der Zeit ist es aber dann immer ein bisschen weniger geworden, weil irgendwann haben wir dann gesagt: Fahren wir nicht am Ötscher, fahren wir aufs Hochkar. Schneesicherer, besser, mehr Hütten, besseres Klima … wir haben uns einfach wohler gefühlt und sind aufs Hochkar gefahren. So wie es mir gegangen ist, ist es vielen gegangen im Laufe der Zeit, dass man einfach gesagt hat: Ok, nein, fahren wir nicht am Ötscher. Fahren wir aufs Hochkar. Das ist fast gleich weit weg und dort habe ich ein bisschen mehr Angebot. Und ja, was will ich damit sagen: In Wahrheit war in der Region Lackenhof am Ötscher Handlungsbedarf. Das haben alle meine Vorredner heute auch so gesagt. Ein jeder hat gesagt: „Es ist Handlungsbedarf.“ Die Frau Bürgermeister hat gesagt: „Es ist Handlungsbedarf.“ Es hat ein jeder da herinnen heute von den Rednern gesagt: „Es ist Handlungsbedarf am Ötscher.“ Stimmt. Aber man muss auch eines sagen: Dass Handlungsbedarf am Ötscher ist, wissen wir jetzt nicht erst seit einem Monat. Und auch nicht seit zwei Monaten. Sondern dass Handlungsbedarf am Ötscher ist, wissen wir in Wahrheit seit langer Zeit (Abg. Dr. Krismer-Huber: Wir eben nicht! – Abg. Razborcan: Das ist typisch, dass du nichts weißt.) und da muss man eben auch eines sagen: Dann hätte man auch vielleicht da oder dort schon früher überlegen müssen: Wie können wir diese Region entwickeln? Fakt war eines und da danke ich an dieser Stelle unserem Landesrat Jochen Danninger auch dafür, dass er dann so schnell gehandelt hat, weil eines war Fakt: Es war vereinbart, dass das Hochkar und Lackenhof gemeinsam fusioniert werden. Das sollte heuer über die Bühne gehen. Genau wie das passieren hätte sollen, ist auf einmal ein Partner davon ausgestiegen und hat gesagt: „Ich mache da nicht mehr mit. Ich konzentriere mich aufs Hochkar und Lackenhof schicken wir weg.“ Dann war es der Jochen Danninger, der sich dafür eingesetzt hat und der sehr rasch gehandelt hat. Man muss eines sagen: Wir hätten es nicht unterstützen dürfen – Lackenhof – aus rechtlichen Gründen. Das muss man auch ganz klar sagen. Das wäre nicht möglich gewesen. Daher war der einzige Weg der, der gegangen wurde – nämlich auf der einen Seite klarzumachen: Was heißt das für Lackenhof? Aber auf der anderen Seite zu versuchen, im Hintergrund die zwei Skigebiete zu fusionieren und genau das ist gelungen und dafür, lieber Jochen, ein großes, großes „Dankeschön“(Beifall bei der ÖVP.) Aber in Wahrheit hat man sich ein wenig zurückversetzt gefühlt in das Jahr 2011/2012. Einige von euch waren ja da auch schon im Parlament. Ich noch nicht. Ich war zwar schon im politischen Umfeld, aber noch nicht hier im Hohen Haus. Wenn man da zurückschaut, hat es ein anderes Skigebiet gegeben. In Wahrheit, wenn man die Chronologie betrachtet – und wir haben uns das extra für heute angeschaut – ist es fast 1:1 das Gleiche, was wir jetzt in Lackenhof erleben: das ist St. Corona am Wechsel. Der Wintersport erlebte in St. Corona bis in die späten 80er-Jahre eine Blüte. Rund 40.000 Gäste sind Skifahren gefahren nach St. Corona. Alles ist gut gegangen. Alles war super. Alles ist aufgeblüht. Irgendwann in den 90er-Jahren auf einmal ist es dahingegangen und dann war quasi so ein Niedergang spürbar. Es ist fast nichts mehr ausgebaut worden. Es ist nichts mehr investiert worden. Die Lifte sind immer schlechter geworden und die Gäste sind immer mehr ausgeblieben. 2011 beteiligte sich das Land NÖ und rasch war klar: Der Betrieb ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr tragfähig. Der Liftbetrieb in St. Corona machte in den Jahren zuvor einen Verlust von rund 80/90.000 Euro, die Skitage haben sich halbiert im Vergleich zur Spitzenzeit. Also – in Wahrheit – das Skigebiet ist immer unattraktiver geworden. In das Skigebiet ist einfach keiner mehr gefahren. Es war am 3. Oktober 2012, wo im ORF z. B. schon vom „Aus“ für die Lifte in St. Corona gesprochen wurde. Die NÖN hat geschrieben: „Schock in St. Corona“. Der Kurier hat geschrieben: „Bittere Pillen für den Tourismus – Skigebiet St. Corona sperrt zu.“ Nur der Kern war: Der Investitionsstau und die Modernisierungskosten waren zu hoch. Der Ausbau hätte fast 20 Millionen Euro gekostet und daher war die Folge ein monatelanger Kampf um den Erhalt des Familienskigebiets St. Corona am Wechsel. Auch dort: Unterschriftenaktionen, Druck … man hat versucht, irgendwie das Skigebiet noch zu retten. Aber – und das war dann das Entscheidende – dort hat die Region dann gesagt: Jetzt müssen wir etwas verändern. In Wahrheit war das nicht das Ende für St. Corona, sondern das war der Anfang für einen Neustart. Der Start für einen Entwicklungsprozess für die Region, der auch hier gestartet wurde, um das Konzept für Familientourismus und als Ziel einen Ganzjahres- und einen Ganztagestourismus auch in der Region zu haben. Im Juni 2014 ist dann das Tourismuskonzept auch präsentiert worden mit dem Schwerpunkt „Kindersportland, Sommerrodelbahn, Familienerlebnisweg“ und vieles, vieles mehr. Der Rest, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, ist eine Erfolgsgeschichte für St. Corona am Wechsel gewesen. 2014 wurde die Kinderskiwelt eröffnet, 2015 der Baustart für eine neue Sommerrodelbahn, 2016 die Eröffnung des Motorikparks und und und. Jeder, der jetzt mit unserem Bürgermeister in St. Corona am Wechsel, mit Michael Gruber, redet, weiß was da gelungen ist und was in der Region hier auch entwickelt wurde. Und das Ergebnis: Von 2015 bis 2018 Steigerungen der Nächtigungen im zweistelligen Prozentbereich jährlich. Man hat mittlerweile eine Verdopplung der Nächtigungszahlen in der Region geschaffen. Wer es heute nicht glaubt: Der Karl Ettinger in der Wiener Zeitung hat einen sehr, sehr umfangreichen und großen Bericht über die Erfolgsgeschichte von St. Corona am Wechsel geschrieben. Warum sage ich das an dieser Stelle? Weil es in Wahrheit genau das Gleiche ist, wo wir jetzt in Lackenhof stehen. Ich lade alle ein, die heute hier an dieser Stelle davon gesprochen haben, man muss etwas tun und das Land muss doch weiter Garantie geben und wir müssen unterstützen … ich lade alle ein, alle sich zu beteiligen und mitzuarbeiten an einem Konzept für Lackenhof, mitzuarbeiten an Ideen, mitzuarbeiten an dem, was man in Lackenhof entwickeln kann. Und man kann wirklich viel entwickeln. Der Reinhard Teufel hat sehr blumig von seiner Heimatregion, von Lackenhof und vom Ötscher gesprochen und genau das ist das Konzept. Das muss es werden. Genau das müssen wir einfach jetzt auch kapitalisieren. Ich weiß, ich bin oft in der Ötscherregion wandern. Wenn wir nach Mariazell gehen, gehen wir jedes Mal durch den Ötscher durch. Da spürt man einfach, was die Region eigentlich könnte – auch im Sommer. Und da müssen wir hinkommen. Wir müssen uns auch davon lösen, dass es nur Wintertourismus gibt, sondern wir müssen eine ganzjährige Bespielung von Lackenhof, von der Ötscherregion machen. Da gibt es viele, viele tolle Möglichkeiten. Nur eines – und das sage ich an dieser Stelle sehr deutlich: Das kann nicht unser Auftrag sein, dass wir als Land das entwickeln. Nein, der Auftrag geht ganz klar in die Region. Der Auftrag geht ganz klar an die Vertreter aus der Region. Sie müssen es sein, die die Ideen haben. Sie müssen dahinter stehen und diese Ideen auch dann zu Konzepten weiterentwickeln und diese dann auch umzusetzen. Weil nur dann – und das haben wir in St. Corona am Wechsel auch gesehen – kann die Region wirklich erfolgreich entwickelt werden. Die Unterstützung des Landes ist gegeben, dass diese Entwicklung passiert. Tun müssen sie es vor Ort. Ich lade alle ein, sich daran zu beteiligen und gemeinsam werden wir das schaffen, dass Lackenhof und die Ötscherregion wieder eine Erfolgsgeschichte wird. In dem Fall: Gehen wir es an! Packen wir es an! Dankeschön. (Beifall bei der ÖVP.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Amstetten
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- Landtagsklub der Volkspartei Niederösterreich
- Wahlpartei:
- LH Johanna Mikl-Leitner VP Niederösterreich