Zusammenfassung
Antrag des Wirtschafts- und Finanz-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-1842/V-9-2021 – Voranschlag des Landes Niederösterreich für die Jahre 2022 und 2023
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Mold (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Landesrat! Geschätzte Mitglieder des NÖ Landtages! Auch ich möchte mich in meiner Wortmeldung mit den Leistungen der Freiwilligen Feuerwehren bei den Waldbränden und Hagel- und Starkregenereignissen widmen. Unsere Freiwilligen Feuerwehren – das möchte ich an die Spitze stellen – sind schon ein besonders wertvoller Schatz in unserem Bundesland. Warum sage ich das? Weil es beeindruckend ist, dass 99.615 Landsleute, davon 8.200 Frauen und 6.340 Kinder und Jugendliche in 1.709 Feuerwehren unseres Landes freiwillig und ehrenamtlich mitarbeiten. 63.000 Einsätze werden von den Feuerwehrleuten jährlich bewältigt. Ob es Brände, Unfälle, Unwetterkatastrophen sind, wo Menschen gerettet werden und Hab und Gut gesichert wird. Warum dürfen wir nicht müde werden, diese Fakten immer wieder zu betonen? Feuerwehrmitglieder aus Niederösterreich waren in diesem Sommer – es wurde heute schon erwähnt – in Mazedonien, aber auch in Belgien bei einem Hochwassereinsatz und dort, obwohl sie erst Tage nach dem Ereignis angekommen sind, waren sie nach Aussagen der dortigen Bevölkerung die ersten Feuerwehreinsatzkräfte die zu Hilfe gekommen sind in diesem Gebiet. Auf die Frage „Warum?“ hat man sich natürlich auch damit beschäftigt und man glaubt es kaum: In einem Land wie Belgien, einem westeuropäischen Industrieland mit 11 Millionen Einwohner gibt es nur 17.000 Feuerwehrleute – 11.000 Freiwillige und 6.000 Berufsfeuerwehrleute. Geschätzte Damen und Herren, da ist es eben keine Selbstverständlichkeit, dass bei einem Brand oder einem Verkehrsunfall oder eben einer Unwetterkatastrophe binnen kürzester Zeit eine Feuerwehr da ist, die Hilfe leistet. Da kann man sehr wohl sagen: „Gut, dass wir in Niederösterreich sind und dass wir ein so effizientes Feuerwehrwesen haben.“(Beifall bei der ÖVP.) Unsere Feuerwehrleute waren heuer in unserem Bundesland auch sehr, sehr stark gefordert, was Starkregen, Hagel und Waldbrände betrifft. Im Juni waren es verheerende Hagelunwetter im Norden Niederösterreichs, wo weite Teile des Wein- und des Waldviertels betroffen waren. Die Schwerpunkte waren die Gemeinden Schrattenberg im Weinviertel und Allentsteig im Waldviertel. Insgesamt alleine in diesen beiden Orten fast tausend Dächer, die zerstört waren. 3.000 Feuerwehrleute waren hier 12.000 Stunden im Einsatz und haben 3.500 m² Planen – das entspricht der Größe von sechs Fußballfeldern – auf Dächern verlegt, um diese notdürftig zu sichern. Im Sommer waren Feuerwehrleute – wie gesagt – bei Katastropheneinsätzen in Belgien und in Mazedonien tätig. Bei diesen Einsätzen haben unsere Feuerwehrleute, unsere Feuerwehrmitglieder Erfahrungen sammeln können, die sie damals zwar noch nicht wissend, kurze Zeit später bei dem großen Waldbrand, eben im Raxgebiet vor wenigen Tagen und Wochen, gut gebrauchen konnten. Bei diesem Waldbrand im Raxgebiet waren 8.000 Feuerwehrleute fast ein halbes Monat lang – 13 Tage – unter sehr, sehr schwierigen Bedingungen im Einsatz, um diesen Brand unter Kontrolle zu bringen und letztlich auch zu löschen. Großer Dank gebührt hier natürlich allen Organisationen, ob es hier die Bergrettung, das Bundesheer oder das Rote Kreuz war, die hier gemeinsam zusammengeholfen haben und auch von der örtlichen Bevölkerung sehr, sehr stark unterstützt worden sind. Eines kann man auch sagen: Die Hilfeleistung, die unsere Feuerwehrleute im Ausland im Sommer getätigt haben, die ist hier zurückgekommen. Die europäische Solidarität und der Dank für unsere Hilfe im Ausland ist hier zurückgekommen. Wichtig zu erwähnen ist dabei, dass der NÖ Landesfeuerwehrverband mit Weitblick und Verantwortung gehandelt hat und bereits vor einem Jahr die Sonderdiensteinheit „Flur- und Waldbrandbekämpfung“ gegründet hat. Diese Thematik ist Ausbildungsschwerpunkt für unsere Feuerwehren. Diese Einsätze erfordern auch eine entsprechende Ausrüstung, die den Feuerwehren sukzessive zur Verfügung gestellt werden wird. Geschätzte Damen und Herren, aber das Wichtigste ist trotz alledem die Nachwuchsförderung. Daher möchte ich am Schluss den Appell ganz einfach richten, dass es enorm wichtig ist, die Kinder- und Jugendfeuerwehren entsprechend zu unterstützen und zu fördern, damit wir auch in Zukunft diese wertvolle Einrichtung der Freiwilligen Feuerwehren in Niederösterreich haben, wenn wir sie brauchen. (Beifall bei der ÖVP.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Zwettl
- Klub/Fraktion:
- Landtagsklub der Volkspartei Niederösterreich
- Wahlpartei:
- LH Johanna Mikl-Leitner VP Niederösterreich