Zusammenfassung
Antrag des Wirtschafts- und Finanz-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-1842/V-9-2021 – Voranschlag des Landes Niederösterreich für die Jahre 2022 und 2023
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Aigner (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Mitglieder der Landesregierung! Werte Kollegen! „Es mag in unserem Lande gerade um viel gehen, aber sicher nicht um die Gesundheit und das Wohl der in Österreich lebenden Menschen. Und das inmitten der größten Gesundheitskrise.“ führte Felix Gottwald im offenen Brief an den Sportminister aus. (Abg. Dr. Krismer-Huber: Gott sei Dank ist der da.) Dem kann man nur zustimmen. Schade, denn eigentlich wäre Niederösterreich ein sehr vielfältiges Sportland. Da wäre wirklich für jeden etwas dabei. Ob Wettkampf, Hobbysport oder altersgerechte Bewegungseinheiten. Bewegung ist gut für die Gesundheit jedes Menschen. Immer mehr Menschen leiden unter vermeintlichen Burnout, Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Seit Beginn der Pandemie hat sich das definitiv auch nicht verbessert. Ganz im Gegenteil: Psychische Erkrankungen steigen steil an. Essstörungen boomen – egal ob es in die Richtung Fettsucht oder Magersucht geht. Beides eine Katastrophe, die uns noch jahrelang begleiten wird und dem Gesundheitssystem eine Menge Geld kosten wird. Regelmäßige Bewegung fördert die Konzentration, steigert die soziale Kompetenz, den Stoffwechsel, die Schlafqualität wird gesteigert und man fühlt sich einfach wohler. Die Menschen haben keine Möglichkeiten mehr, einen Ausgleich zu schaffen. Durch die ständigen Lockdowns entsteht eine Frustration in der Bevölkerung und das ist gerade für den Breitensport ein herber Rückschlag. 3.500 Vereine und ca. 500.000 Mitglieder waren oder sind betroffen. Geisterpremieren mit Sitzreduktionen, Förderungen, Streamingangebote usw. konnten diesen Kollateralschaden nicht realistisch ausgleichen. Das Ergebnis: Ein massiver Rückgang der aktiven Sportausübung sowie des passiven Sportkonsums über alle Altersklassen. Besagter Fonds vom Kollegen Heinreichsberger kann die menschliche Komponente und die fehlende Motivation nicht ausgleichen. Jeder vierte Niederösterreich gibt an, weniger Sport zu betreiben als in Zeiten vor Corona. Sportveranstaltungen werden sogar um 59 % weniger besucht als davor. Was das für Vereine bedeutet, ist wohl allen klar: Weniger Einnahmen in der Kantine, weniger Eintrittsgelder und weniger Motivation für die Sportler. Jetzt im diskriminierenden, die Bevölkerung spaltenden Lockdown noch viel, viel mehr. Das Ziel der Sportstrategie 2020 war ein Zielwert von 36 % im Breitensport. Die Umfrageergebnisse aus dem Jahr 2019 zeigen allerdings, dass der Anteil der sportlich aktiven Bevölkerung auf 26 % gesunken ist. Angeblich war der Sport bis vor einer Woche auf dem Weg aus der Krise. Die Sportstrategie 2020 wurde überarbeitet und zur Sportstrategie 2025. Konkrete Maßnahmen sind auch heute noch nicht erkennbar. Die tägliche Turnstunde lässt auf sich warten und je mehr Zeit vergeht, umso schwerer werden die Menschen wieder motiviert werden können, um Sport zu machen. Das Marketing kostet eine Lawine und niemand hat etwas davon. Das Sportbudget muss in die Vereine, Familien und Sportangebote investiert werden, Anreize geschaffen und Freude an der Bewegung geschaffen werden – und das bereits in der Schule. Nur so werden wir es schaffen, künftig auch unser Gesundheitssystem zu entlasten. Sport muss gesellschaftlich aufgewertet und in die Rahmenbedingungen investiert werden. Nur ein gesunder Körper schafft einen gesunden Geist. Ein gesunder Lebenswandel darf keine Frage des Impfstatus sein, sondern muss jedem Menschen, vor allem den Kindern, ermöglicht werden. Also sperren Sie die Sportanlagen und Schwimmbäder für alle auf und beenden Sie endlich die Spaltung der Gesellschaft. (Beifall bei der FPÖ.)
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