Zusammenfassung
Antrag des Wirtschafts- und Finanz-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-1842/V-9-2021 – Voranschlag des Landes Niederösterreich für die Jahre 2022 und 2023
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Hinterholzer(ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Mitglieder der Landesregierung! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Bevor ich als letzte Rednerin in der Gruppe mich mit den Mittelschulen beschäftige, noch ein Wort zur Rede von Frau Abgeordneter Vesna Schuster. Frau Kollegin, ich glaube, Sie waren lange nicht in Schulen. Sie dürften offensichtlich auch keine Kinder haben, die zurzeit Schulen besuchen oder Enkelkinder, wie in meinem Fall. (Unruhe bei Abg. Ing. Huber und Abg. Mag. Scheele.) Da müssen Sie wissen, was unsere Pädagoginnen und Pädagogen gerade in den letzten zwei Jahren geleistet haben. Eine Doppelbelastung wie sie ärger nicht sein konnte. Ich sage Ihnen: empathische Pädagoginnen und Pädagogen, eine engagierte Landesrätin, sonst wäre das nicht in dieser Art und Weise zu schaffen gewesen. (Beifall bei der ÖVP.) Meine Damen und Herren, in meinem Redebeitrag möchte ich eine Lanze für unsere Mittelschulen brechen. Ich glaube, wir haben sehr starke Mittelschulen in unserem Land. Bei den Mittelschulen dreht es sich darum, die Interessen, die Neigungen und auch die Begabungen unserer Kinder zu fördern. Sie sind die Vorbereitung auf höhere Schulen und auch auf das Berufsleben und eine Lehre. Ich glaube, das Erkennen und das Fördern von besonderen Talenten und Neigungen soll dabei ganz besonders im Fokus stehen, denn die Basis für ein erfülltes Berufsleben ist das Entfalten seiner angeborenen Fähigkeiten und Neigungen. Ich glaube, dieses Fördern ist genauso wichtig wie das Ausmerzen und das Üben von Schwächen. Neben dem Standardtypus gibt es in Niederösterreich schon länger Schulschwerpunkte in Musik und Sport, für die auch zusätzliche Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Wir haben insgesamt 20 Musikmittelschulen und 29 Sportmittelschulen. Zudem ist der Bereich des MINT-Schwerpunktes eingerichtet worden und er wird auch ständig erweitert. Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik als Schwerpunkt steht jetzt bereits bei 13 Mittelschulen im Fokus. Im MINT-Bereich, das wissen wir, wird es in Zukunft die meisten Arbeitsplätze geben. Dort hat man auch sehr gute Aufstiegs- und Verdienstchancen und Mathematik und Technik, ja, da gibt es oft Berührungsängste – gerade von Mädchen. Daher ist es notwendig, schon in der Mittelschule das Interesse für technische Berufe zu wecken. Wir wissen, dass auch die Digitalisierung eine gewaltige Weiterentwicklung in allen Lebensbereichen erlebt und auch in diesem Bereich entstehen viel neue Jobs. Aber seit dem heurigen Schulbeginn im Herbst gibt es an sieben Mittelschulen einen ganz neuen Schwerpunkt – nämlich Gesundheit, Soziales und Pflege. Ich glaube, eine sehr wichtige und eine richtige Maßnahme, denn gerade im Pflege- und Gesundheitsbereich brauchen wir viel Personal in der Zukunft und auch jetzt werden überall Arbeitskräfte gesucht. Für die Arbeit im Gesundheitsbereich ist oft dieses zitierte Stück „Berufung“ für den Beruf notwendig. Das kann nicht jeder – so unmittelbar und nahe mit Menschen zusammenzuarbeiten. Aber bei einer entsprechenden Eignung kann der Beruf in der Pflege eine sehr erfüllende und eine sehr sinnstiftende Arbeit sein. Wir werden viel Pflegepersonal in Zukunft brauchen. Das WIFO sagt: Jeder fünfte Schulabgänger müsste jetzt einen Pflegeberuf ergreifen, damit wir auch in Zukunft die Standards, die wir gewohnt sind, absichern können. Zwei zusätzliche Unterrichtsstunden werden vom Land für die Schwerpunkte „MINT“ und „Gesundheit und Pflege“ bezahlt. Das Land überzieht da ganz bewusst den Stellenplan im Bereich des Pflichtschulbereiches um ca. 180 Lehrerstellen zur Absicherung einerseits für die Kleinschulen und zum anderen zur Schwerpunktsetzung an Mittelschulen. Meine Damen und Herren, das Thema „Arbeitskräftemangel“ ist zurzeit das beherrschende Thema in der Wirtschaft. Gesucht werden Fachkräfte, aber auch Hilfskräfte. Gott sei Dank läuft es in der Wirtschaft sehr gut und auch die Prognosen für die nächste Zeit sind ebenfalls positiv. Der Arbeitskräftemangel, meine Damen und Herren, ist ein Problem, das gekommen ist, um zu bleiben. Die Babyboomer-Generation ist im Pensionsalter und die schwachen Geburtenjahrgänge kommen jetzt auf den Arbeitsmarkt. Daher tun wir gut daran, unsere Kinder und Jugendlichen einerseits gut auszubilden und sie zu unterstützen, dass sie alle ihre Talente und ihre Fähigkeiten optimal entfalten können. So werden sie später einen Beruf ergreifen können, der ihnen Freude macht und der sie ein Leben lang erfüllt. Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)
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