Redebeitrag von Richard Hogl  Vorlage der Landesregierung betreffend Voranschläge des Landes Niederösterreich für die Jahre 2022 und 2023

Video-Übertragung der Sitzung

Auszug aus dem Sitzungsbericht

Abg. Hogl (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Herr Landesrat! Geschätzte Frau Landesrätin! Geschätzte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen vom NÖ Landtag! Als ich noch ein Kind war, ein jugendlicher Ministrant in einer kleinen Weinviertler Gemeinde, in einer kleinen Weinviertler Ortschaft, war es so, dass es noch sehr viele Hochzeiten gab, aber die Jugendlichen sind alle weggezogen. Die haben da geheiratet und sind dann zumindest nach Hollabrunn, meist aber Richtung Stockerau, Korneuburg, Wien gezogen. Man hat oft das Gefühl gehabt, unsere Orte sind nur dazu da, dass einige, die noch hier leben alt werden und dass man sukzessive ausstirbt. Das war so Ende der 70er-, zu Beginn der 80er-Jahre. Dann hat es einen gravierenden Wandel gegeben. Es wurden zunehmend Bauplätze geschaffen, es wurden Häuser gebaut, aber das war auch nicht das „Gelbe vom Ei“, wie wir heute wissen. Die Ortschaften wurden immer größer, die Ortskerne sind immer wieder ausgestorben, haben sich immer wieder verdünnisiert. (Heiterkeit bei Abg. Razborcan und Abg. Dr. Michalitsch.) Trotzdem hat es immer wieder viele Menschen gegeben, die gerne aufs Land gezogen wären, die gerne hier bei uns gewohnt hätten, die aber keine Möglichkeit hatten. Wo sollen sie hinziehen? Sie können sich vielleicht kein Haus leisten, sie wollen aber hier leben. Da haben wir, glaube ich, gerade in Niederösterreich einen sehr, sehr guten Ansatz gewählt mit unserer Wohnbaustrategie. Schon seit vielen Jahren und das wird jetzt auch unter Landesrat Eichtinger verstärkt fortgeführt. Es wird mit genossenschaftlichen Wohnbauträgern – auch mit privaten Wohnbauträgern – Wohnraum geschaffen. Das ist für eine Gemeinde, wie es bei mir zu Hause ist, ein ganz wesentlicher und entscheidender Vorteil in allen unseren Gemeinden im Bezirk Hollabrunn im Weinviertel, in den ländlichen Räumen, auch im Waldviertel, weil es hier natürlich Möglichkeiten gibt, dass Leute auch ein Eigenheim schaffen können oder zumindest vernünftige Wohnungen vorfinden können. Ob es „Junges Wohnen“ ist, ob es „Betreutes Wohnen“ ist, „Familienwohnen“ oder ob es auch andere Wohnungsformen sind oder bis hin zu den Reihenhäusern … man hat vor einigen Jahren, als ich Bürgermeister geworden bin – 2010, noch gesagt von Wohnbauträgern: „Naja, wenn sich in einer Gemeinde wer bei dir mit zweieinhalbtausend Einwohnern … wenn du so ungefähr zwei, drei „Betreutes Wohnen“ belegen kannst, ist das viel.“ Heute haben wir schon zwölf, gehen reißend weg, die nächsten zwölf werden gebaut. Über 20 Wohneinheiten in meiner Gemeinde „Junges Wohnen“ gehen reißend weg. Reihenhäuser … elf, zwölf, fünfzehn … gehen reißend weg. Und auch die Wohnbaugenossenschaften sind interessiert, dass wir im Ortskern auch Häuser aufkaufen, dass wir dort auch wieder verdichteten neuen Wohnbau errichten. Es gibt da auch einige Unterstützungen, Förderdarlehen für Jungfamilien mit 10.000 Euro, Fördersummen für das erste Kind von 8.000 auf 10.000 Euro erhöht und auch für Häuslbauer kann man Förderdarlehen bis zu 12.000 Euro abholen und auch unsere Gemeinden sind oft draußen schon sehr bemüht auch Unterstützungen zu geben, wie z. B. Abbruchprämien, wenn alte Häuser weggerissen werden. Ich glaube, wir können froh sein, dass wir in Niederösterreich sind und eine derartig gute Wohnbaustrategie haben, dass wir im ländlichen Raum einiges inszenieren, dass wir Leute hinbekommen, Arbeitsplätze sichern, ein Leben haben, die Vereine aufrechterhalten können, dass unser ländlicher Raum lebenswert bleibt. Das ist ein großer und wichtiger Teil, wofür ich sehr, sehr dankbar bin dem Land NÖ, auch unserem Herrn Landesrat und der Landeshauptfrau, mit einer derartig tollen Strategie vieles in unseren Orten zu bewegen und auch Eigenheim zu schaffen für die, die es sich leisten wollen. In dem Sinn können wir dem Budgetansatz sehr, sehr gerne zustimmen. (Beifall bei der ÖVP.)