Zusammenfassung
Antrag des Rechnungshof-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-1666/B-2/40-2021 – Frühe sprachliche Förderung in Kindergärten (Reihe Niederösterreich 2021/6)
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Mag. Suchan-Mayr (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Zum Thema „Frühe sprachliche Förderung im Kindergarten“ habe ich nicht nur diesen Rechnungshofbericht gelesen, sondern nach vielen, vielen Jahren ein Buch über die Entwicklung und das Lernen im Kindergarten von meiner Ausbildungszeit als Kindergartenpädagogin herausgesucht. Und schon damals in diesem Buch von 1889 wurde die Sprachförderung als Spracherziehung behandelt und zwar nicht als isolierte Disziplin, sondern in dem Sinne der Sprache im gemeinsamen Miteinander, Tun erlernt und gefördert wird. Daher sind die Kindergärten, wie auch schon die Kleinkinderbetreuungseinrichtungen als erste Bildungsstätten, als Orte der frühen Spracherziehung, -förderung für einen nachhaltigen Bildungserfolg und eine erfolgreiche Integration ausschlaggebend. Sprache ist für die Integration in die Gesellschaft, zur gemeinsamen Interaktion für die weitere Entwicklung ein wesentlicher Faktor. Daher wurde und wird sprachliche Früherziehung für alle Kinder auch ein hoher Stellenwert beigemessen. Insbesondere natürlich auch für Kinder deren Muttersprache nicht Deutsch ist, aber auch – wie vorher schon ausgeführt wurde –16 % der Kinder mit Deutsch als Erstsprache hatten einen Sprachförderbedarf. Im Bericht des Rechnungshofes wurde kritisiert, dass es keine einheitlichen Vorgaben und Verpflichtungen in allen Einrichtungen für eine Sprachstandsfeststellung gibt. Darum stellen die Empfehlungen aus diesem Bericht heraus die Notwendigkeit einer verpflichtenden Sprachstandsfeststellung für alle in Frage kommenden Kinder fest. Weiters sind bundeseinheitliche Kriterien und Konzepte für die frühe sprachliche Förderung notwendig. Grundsätzlich möchte ich hier noch ansprechen und anregen, dass wir in der ersten Bildungseinrichtung den Kindergärten in den Bundesländern ganz unterschiedliche Rahmenbedingungen haben und hier eine Vereinheitlichung vieler Standards, ein einheitlicher Bundesrahmenplan, notwendig ist. (Beifall bei der SPÖ.) Der Kindergarten muss sich nicht nur – wie im Bericht des Rechnungshofes auch hier ausgeführt wurde – zur Bildungseinrichtung weiterentwickeln, er ist die erste Bildungseinrichtung. Dies muss auch mit finanziellen, organisatorischen und rechtlichen Aspekten bestmöglich unterstützt werden. Daher komme ich zum Anfang unseres heutigen Landtages, unserer heutigen Sitzung zur Aktuellen Stunde: Her mit der Kindermilliarde! Her mit der Kindergartenmilliarde! Damit wir das alles auch entsprechend umsetzen können. (Beifall bei der SPÖ.) Im Zusammenhang mit diesem Bericht möchte ich noch einen Dank an alle Beschäftigten und Pädagogen und Pädagoginnen, die im Kleinkinderbereich und im Kindergarten ihr Bestes geben aussprechen. Den Bericht nehmen wir zur Kenntnis. Danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Amstetten
- Klub/Fraktion:
- Klub der Sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten Niederösterreichs
- Wahlpartei:
- Sozialdemokratische Partei Österreichs