Zusammenfassung
Antrag des Bildungs-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-1671-1/A-3/576-2021 – Geschlechtersensible Rechtschreibung mit Hausverstand
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Ing. Mag. Teufel(FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsident! Hoher Landtag! Ja, das Thema „Gendern“ ist mittlerweile wieder in aller Munde. Sprachbewusste und selbstbestimmte Geister wehren sich immer deutlicher gegen diese selbstgerechten sprachpolitischen Auswüchse politischer Korrektheit, ein Steckenpferd der sogenannten „Lifestyle-Linken“, die damit von den wirklichen Problemen der Menschen ablenken wollen und Frau Präsidentin, ich bin Ihnen auch dankbar, dass Sie dem Herrn Kollegen Ecker auch eines einmal klar hier sagen: Ich glaube nicht, dass es von Interesse ist betreffend hier irgendwelche Ausführungen über die Kinder von unserer Kollegin zu treffen. Das ist alles andere als der Würde des Hauses hier entsprechend. Wir brauchen, ehrlich gesagt, Herr Abgeordneter Ecker, keine Gendersterne, kein Binnen-I und keine umständliche Paarform, das den Lese-, den Sprach- oder den Schreibfluss stört, um die Wertschätzung gegenüber Frauen zum Ausdruck zu bringen und die Gleichberechtigung der Geschlechter zu unterstreichen. Das sei Ihnen auch einmal ins Stammbuch geschrieben, sehr geehrter Herr Ecker. Wir Freiheitliche stimmen auch dem Befund der Chefreporterin der „Welt“, nämlich der Frau Anna Schneider, zu, welche die vorherrschende Genderpraxis in den deutschen und österreichischen Medien scharf kritisiert und meint, die Fixierung auf das Geschlecht sei für Männer wie auch für Frauen gleichermaßen eben sexistisch. Dem Gendern werde, so bringt es Anna Schneider auf den Punkt, von einer politischen korrekten Minderheit vorangetrieben, die bereits weitreichenden Einfluss an Schulen, Universitäten und Medien haben. Als Mittel zur Gleichstellung der Geschlechter seien diese Sonderzeichen jedenfalls wirkungslos. Meine sehr geehrten Damen und Herren, lassen Sie mich abschließend den Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger – sicher kein Rechter – zitieren, der schon 2004 in der „FAZ“ als Kritik an der Rechtschreibreform 96 Worte gefunden hat, die man eins zu eins auf das aktuelle Genderthema auch beziehen könnte und ich zitiere hier (liest:)„Wer sich als Herrscher über die Sprache aufspielt, hat nicht begriffen, dass es sich um das einzige Medium handelt, in dem die Demokratie schon immer geherrscht hat. Was eine Sprachgemeinschaft akzeptiert und was sie ablehnt, darüber entscheiden Millionen. Politisch bemerkenswert ist jedoch die Unbelehrbarkeit der ministerialen Ignoranten und die Feigheit derer, die ihnen auf die servilste Art und Weise gehorchen.“ Zitatende. Auf diesem Wege werden wir auch den ÖVP-Antrag ablehnen und unseren geradlinigen freiheitlichen Weg weitergehen. Dankeschön. (Beifall bei der FPÖ.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Scheibbs
- Klub/Fraktion:
- FPÖ Niederösterreich Landtagsklub
- Wahlpartei:
- Freiheitliche Partei Österreichs