Zusammenfassung
Antrag des Gesundheits-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-668/XX-2025 – Empfehlungen des Expertengremiums zum niederösterreichischen Gesundheitspakt – Gesund sein. Gesund werden. Gesund bleiben.
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Bierbach (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Mitglieder der Landesregierung! Hoher Landtag! Werte Zuseher hier im Saal und zu Hause! Der Gesundheitspakt 2040, die vorgesehene Schließung des Krankenhauses Gmünd und dessen Ersatz durch eine Primärversorgungseinheit in Containern wirft viele Fragen auf, die die Bürgerinnen und die Bürger der Region tief verunsichert und viele Menschen große Sorgen machen. Woher kommen die Ärzte? Die Gesundheitsvorsorge steht und fällt mit dem medizinischen Personal. Wer sind die, die in diesen Primärversorgungseinheiten arbeiten sollen? Gibt es bereits Ärztinnen oder Ärzte, die sich bereit erklärt haben, dort tätig zu werden oder setzt man auf Hoffnung, dass sich schon jemand finden wird? Welche Leistungen werden angeboten? Welche Leistungen wird es in den geplanten Containereinheiten noch geben? Oder ist das ein weiterer Schritt in Richtung Zwei-Klassen-Medizin, die die Menschen aus dem Waldviertel für grundlegende Behandlungen immer weitere Wege und längere Wartezeiten auf sich nehmen müssen? Was passiert im Notfall? Notfälle warten nicht darauf, dass man in ein größeres Krankenhaus transportiert. Die ersten Minuten entscheiden über Leben und Tod. Wer trägt die Verantwortung, wenn längere Transportzeiten, lebenswichtige Hilfe oder zu spät kommt? Keine Betten vorgesehen. Und dann? Ein Krankenhaus ohne Betten ist kein Krankenhaus. Wohin sollen die Patienten und Patientinnen, die medizinische Überwachung brauchen? Was passiert mit dem Personal? Die Menschen, die jahrelang im Bezirk Gmünd für die Gesundheit für die Bevölkerung gearbeitet haben, stehen vor einer ungewissen Zukunft. Zukunft leerstehendes Krankenhausgebäude. Leerstehende Gebäude sind kein Gewinn für Regionen, sondern Belastung. Gibt es Pläne für eine Nachnutzung oder lässt man das Gebäude verfallen, während gleichzeitig in Container investiert wird? Abwanderung verstärkt. Die Bevölkerung im Waldviertel kämpft seit Jahren mit der Abwanderung. Wer soll noch hierbleiben? Familien brauchen eine verlässliche medizinische Infrastruktur. Ältere Menschen können nicht einfach umziehen, wenn ihnen die ärztliche Versorgung fehlt. Bürgerinnen und Bürger von Gmünd haben Angst, dass ihre Region noch weiter ausgehöhlt wird. Sie haben ein Recht auf Antwort. Ich fordere daher ein transparentes Konzept für die Gesundheitsversorgung im Bezirk Gmünd, klare Aussagen zur personellen Ausstattung, Sicherstellung der Notfallversorgung vor Ort, Zukunftsperspektiven für das Krankenhauspersonal, ein nachhaltiges Nutzungskonzept für das Krankenhausgebäude. Es geht um die Gesundheitsversorgung, es geht um die Menschen, es geht um die Zukunft des Waldviertels. Ein Container kann aber keine Lösung sein. Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person

Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Gmünd
- Klub/Fraktion:
- Klub der Sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten Niederösterreichs
- Wahlpartei:
- Sozialdemokratische Partei Österreichs