Zusammenfassung
Antrag des Wirtschafts- und Finanz-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-460/XX-2024 – Voranschlag des Landes Niederösterreich für die Jahre 2025 und 2026
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Präs. Prischl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Landesrat! Hohes Haus! Ich möchte mich einmal vorweg beim Herrn Präsidenten bedanken, weil er hat sehr positiv über die Kultur, die in der Stadt St. Pölten zurzeit aufgrund des Festivals "Tangente" stattfindet geäußert und ich war auch bei der Eröffnung und muss sagen: Es ist wirklich ganz, ganz toll, was sie geleistet hat. Eine große Gratulation an alle Beteiligten. Ja, wir haben es schon gehört: Kunst und Kultur sind die Grundpfeiler einer offenen und fortschrittlichen Gesellschaft. Das ist so. Sie fördert Kreativität, sie fördert kritisches Denken und den gesellschaftlichen Dialog, auch den Ausdruck der Geschichte haben wir heute schon gehört und die Identität und sie bereichern vor allem unser aller Leben. Es ist daher von großer, großer Bedeutung, dass wir diesen Bereich mit der nötigen Sorgfalt und Verantwortung auch unterstützen. Die Investitionen, die im Landesbudget sich finden, sind ein Bekenntnis zu einer vielfältigen Kulturlandschaft in Niederösterreich. Aber: Bei der finanziellen Wertschätzung der Kulturschaffenden – so finde ich – ist noch Luft nach oben. Seitens der Sozialdemokratischen Fraktion weisen wir darauf hin, dass es uns um eine faire und wertschätzende Bezahlung von Künstlerinnen und Künstlern und allen Kulturvermittlern geht. Die Kulturschaffenden sollten von ihrer Arbeit auch leben können. Speziell für junge Menschen findet man wenig Neues im Kulturbudget. Ein Positivbeispiel möchte ich auf alle Fälle erwähnen, und zwar das innovative und lebendige... die lebendige Kulturinitiative... ich spreche vom "KinderKunstLabor". Erst vor wenigen Tagen wurde hier, nur wenige Gehminuten von hier entfernt, das KinderKunstLabor eröffnet. Zielgruppe dieses Leuchtturmprojekts sind Kinder bis zwölf Jahre. Mit diesem auch architektonisch sehr beeindruckenden Haus wurde eine Institution geschaffen... ich bin ganz begeistert von dieser Sache, da geht mir das Herz auf... ein dreieckiges Gebäude aus Holz und Beton in einem Park auf 6.200 Quadratmetern für das junge Publikum. Die erleben da Bewegungen. Sie erleben Klänge, Geräusche, Licht und vieles mehr. In zwei Laboren können Kinder in künstlerischen Workshops ihrem Erfindungsgeist und ihrer Vorstellungskraft freien Lauf lassen. Jährlich werden dann drei Ausstellungen und vielfältige Workshops dem jungen Publikum und ihren Begleitern angeboten. Im Park gibt es interaktive Skulpturen, die gemeinsam mit den Künstlerinnen und den Kindern entwickelt wurden. Die kann man aber nicht nur ansehen, nein, die kann man auch erklettern, die kann man berühren, da kann man durchkriechen. Werte Kolleginnen und Kollegen, ich ersuche alle hier im Haus, wenn Sie das Haus noch nicht gesehen haben – das KinderKunstLabor – bitte seht euch das an. Bis 28. Juli sind noch Tage der offenen Tür. Ich hoffe, ihr werdet dann so begeistert sein wie ich es bin. Bei der Eröffnung sagte die Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer, ich zitiere (liest:)"Kulturelle Bildung ist eine Grundvoraussetzung für das Interesse an Kunst und Kultur und der Schlüssel zur Förderung von Kreativität, kritischem Denken und interkulturellem Verständnis. Deshalb muss ab der frühesten Kindheit gefördert werden und dafür steht das Kinderkunstlabor." Zitat Ende. Laut einer vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, Öffentlichen Dienst und Sport beauftragten Sora-Studie zum Besucherinnenverhalten in Kunst und Kultur haben Opernbesuche und Theater bei jungen Menschen schlechte Karten. Fakt ist – und das ist so gut wie in allen Kultureinrichtungen – die bemühen sich zwar junge Leute zu bekommen, aber sie erreichen sie sehr schwierig. Ja, was ist zu tun? Es stellt sich heraus, dass die immer noch andauernde Teuerung natürlich ein Bremser diesbezüglich ist. Der Bericht verweist auch auf die hohe Relevanz von Gratis-Eintritten und Gratis-Angeboten. Diese sollten, soweit möglich, ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang freut es mich sehr ankündigen zu dürfen, dass die SPÖ Niederösterreich erneut einen Antrag zur Einführung eines Kunst- und Kulturgutscheins für Jugendliche einbringen wird. Dieser Gutschein soll es den jungen Menschen ermöglichen, leichten Zugang zu kulturellen Angeboten zu erhalten. Wir sind der festen Überzeugung, dass die kulturelle Bildung unserer Jugend ein wesentlicher Bestandteil für eine offene und tolerante Gesellschaft ist. Jeder junge Mensch, unabhängig von seiner sozialen und seiner wirtschaftlichen Situation, sollte die Möglichkeit haben, kulturelle Veranstaltungen zu besuchen und sich mit Kunst und Kultur auseinander zu setzen. Dieser Kunst- und Kulturgutschein ist ein Schritt in diese Richtung. Mit diesem Gutschein wollen wir das Interesse an Kunst und Kultur bei den Jugendlichen wecken und fördern. Wir möchten ihnen die Möglichkeit geben, kulturelle Veranstaltungen und Einrichtungen zu besuchen, ohne dass finanzielle Hürden im Weg stehen. Denn nur durch eine aktive Teilnahme und nur durch den direkten Zugang können die kulturelle Vielfalt und die Kreativität in unserem Land langfristig sichergestellt werden. Liebe Kolleginnen und Kollegen, lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass Kunst und Kultur in Niederösterreich nicht nur bestehen, sondern auch gedeihen können. Unterstützen wir gemeinsam diesen Antrag. Wir setzen damit ein klares Zeichen für die Bedeutung von Kunst und Kultur in unserer Gesellschaft. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass die Mittel dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden: Bei den Kunst- und Kulturschaffenden und den jungen Menschen, die unsere Zukunft sind. Resolutionsantrag betreffend NÖ Kulturguthaben für junge Menschen in Niederösterreich (liest:)
"Der Hohe Landtag wolle beschließen:
Die NÖ Landesregierung wird aufgefordert, ein niederösterreichisches Kulturguthaben für junge Menschen in Niederösterreich in Anlehnung an den Kulturpass in Deutschland auszuarbeiten und zu beschließen, mit welchem alle 18-jährigen Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher in 2023 waren es 17.602 ein einmaliges Kulturguthaben in Höhe von 200 Euro erhalten können, welches aber halt zwei Jahre lang für Kulturzwecke in Niederösterreich genutzt werden kann. Das Kulturguthaben ist dabei an eine Antragstellung geknüpft. Die budgetären Mittel von rund 3,5 Millionen Euro jährlich werden hierfür aus dem laufenden Budget bereitgestellt."
Ich danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ und LR Königsberger-Ludwig.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- St. Pölten
- Klub/Fraktion:
- Klub der Sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten Niederösterreichs
- Wahlpartei:
- Sozialdemokratische Partei Österreichs