Zusammenfassung
Antrag des Wirtschafts- und Finanz-Ausschusses
Verhandlungsgegenstand
- VerhandlungsgegenstandLtg.-1842/V-9-2021 – Voranschlag des Landes Niederösterreich für die Jahre 2022 und 2023
Video-Übertragung der Sitzung
Auszug aus dem Sitzungsbericht
Abg. Mag. Hackl(ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Niederösterreich hat sich in den letzten Jahrzehnten einen exzellenten Ruf in Sachen Kunst und Kultur erarbeitet. Wir schaffen den Dialog von Urbanität und Tradition, das Zusammenspiel zwischen Natur und Kultur, das harmonische Miteinander von einer eindrucksvollen Landschaft und kultureller Vielfalt. Dieses Alleinstellungsmerkmal macht Niederösterreich zu einem begehrten Tourismus- und Kulturland im Herzen von Europa. Wir sind ein Land der Künstlerinnen und Künstler. Viele sind hier geboren, einige sind hergezogen oder arbeiten hier. Aber eines ist sicher: Alle fühlen sich in Niederösterreich wohl. Unsere Künstlerinnen und Künstler sind auch ein Triebwerk für innovative und auch für gesellschaftliche Impulse. Als kritische Kraft greifen sie gern brennende Fragen unserer Gesellschaft auf und stehen für Selbstreflektion, Toleranz und auch für Weltoffenheit. Das heißt: Kunst und Kultur verbindet die Menschen. Kunst und Kultur ist eine echte Kraftquelle für unser Land. Sie stärkt unser Selbstbewusstsein und sie macht die weite Welt auf Niederösterreich aufmerksam. Die ganze weite Welt leidet derzeit unter der Covid-19 Pandemie und die Kunst- und Kulturbranche ist ganz besonders davon betroffen. Wir in Niederösterreich haben vom ersten Tag des Corona-Lockdowns unsere Kulturschaffenden unterstützt. Zusätzlich zu den bestehenden Bundesmaßnahmen haben wir unsere Förderungen weiter ausgezahlt, auch wenn die Veranstaltungen nicht stattfinden haben können. Da und dort haben wir spezifische Lösungen wie Zusatzförderungen gesucht und haben 700 Kunststipendien für freischaffende Künstlerinnen und Künstler zur Verfügung gestellt, damit wir auch zahlreiche innovative Kunstprojekte realisieren haben können. Wir haben Verantwortung übernommen und lassen unsere Kulturschaffenden in dieser harten Zeit nicht im Stich. Es ist zu hoffen, dass wir im nächsten Frühjahr die Pandemie endlich hinter uns gelassen haben, denn im nächsten Jahr ist ein ganz besonders Jahr gerade für das Weinviertel, vor allem für die Region Marchfeld. Die NÖ Landesausstellung ist der stärkste Scheinwerfer, den das Land hat, um eine Region vor den Vorhang zu bitten. Dahinter steht die Philosophie über die Kultur auch den Tourismus zu stärken. Nächstes Jahr richtet sich dieser Scheinwerfer auf das Marchfeld – ganz besonders auf das Schloss Marchegg. Landesausstellungen, das wissen Sie, sind Besuchsmagnete. Insgesamt haben in den vergangenen 60 Jahren über 10 Millionen Menschen die Landesausstellungen in unserem Land besucht. Sie sind wichtige Impulsgeber für den Kulturtourismus und bringen Wertschöpfung in die Regionen. In den letzten Jahrzehnten wurde gezielt auf historische Bauten als Ausstellungsort geschaut. Die wurden revitalisiert und zugleich auch in die Nachhaltigkeit investiert. Landesausstellungen sind nach wie vor das Vorzeigemodell für eine erfolgreiche Regionalentwicklung. Auch am Beispiel von Marchegg zeigt sich das in der Nachnutzung des Schlosses, weil das Gemeindeamt installiert wird sowie der Sitz der Umweltschutzorganisation WWF, das Storchennest, das Regionalbüro des Marchfeldes kommt hinein und auch eine Tourismusinformation. Es heißt vom 26. März bis 13. November nächsten Jahres „MARCHFELD Geheimnisse – Mensch.Kultur.Natur“ und als Obmann des Weinvierteltourismus freue ich mich schon sehr darauf, wie wahrscheinlich alle Abgeordneten, ganz besonders die aus dem Weinviertel und ganz besonders auch die aus dem Marchfeld und ganz richtig freut sich der Berichterstatter heute, weil er ist ja schon mittendrin in dieser Landesausstellung und nicht nur dabei. Und Landesausstellungen – und das ist auch die gute Nachricht für den Berichterstatter – zahlen sich auch aus. Es bleibt auch etwas im Geldbörsel von Niederösterreich. Insgesamt sind in Niederösterreich 30.000 Arbeitsplätze mit Kunst und Kultur, Wirtschaft direkt oder indirekt verbunden. Die Unternehmungen der Kunst und Kultur sowie die Kulturschaffenden tragen mit 1,35 Milliarden Euro zur Wertschöpfung in Niederösterreich bei. Gemeinden mit einem größeren Kulturangebot haben deutlich höhere Nächtigungszahlen und darüber hinaus wirkt sich die Kultur auch sehr positiv auf die Standortqualität einer Gemeinde aus. Das merkt man auch bei Betriebsansiedelungen. Unter diesen Gesichtspunkten zeigt sich, dass Kulturförderung auch in ökonomischer Hinsicht dem Land NÖ gut tut. Niederösterreich ist in Sachen Kunst und Kultur keine Monokultur, sondern ein reicher, ein blühender, ein bunter Garten mit einer Vielfalt an Blüten und Früchten. Auf der einen Seite bodenständig, heimisch, tief verwurzelt in der Erde in unserer Volkskultur, auf der anderen Seite aber auch offen für Neues, experimentell, manchmal kontroversiell und nach neuen Möglichkeiten suchend, die Freiheit der künstlerischen Ausdrucksformen immer fördernd. Wir können wirklich stolz sein, dass Niederösterreich ein Land mit Kultur ist. (Beifall bei der ÖVP.)
Abweichungen zwischen Text und Video möglich.
Zur Person
Kontaktdaten
- Wohnbezirk:
- Mistelbach
- Klub/Fraktion:
- Landtagsklub der Volkspartei Niederösterreich
- Wahlpartei:
- LH Johanna Mikl-Leitner VP Niederösterreich